Next Generation Firewalls: Netzwerksicherheit neu definiert

Personal computer protected from external attacks by a brick wall.

Mai 03, 2024

Haupteigenschaften, Vorteile von NGFWs, Nachteile, NGFWs und Compliance, erweiterter Schutz

Cyber-Bedrohungen werden immer geschickter durchgeführt, und der Bedarf an hochentwickelten Netzwerksicherheitsmaßnahmen war noch nie so hoch wie heute. Next Generation Firewalls (NGFWs) sind eine revolutionäre Weiterentwicklung im Bereich der Cybersicherheit, entwickelt, um eben diesen Bedarf zu decken. Dies tun sie, indem sie Funktionen bieten, die weit über die Funtionen herkömmlicher Firewalls hinausgehen.

Die Entwicklung von NGFWs stellt eine bedeutende Weiterentwicklung älterer Firewall-Technologien dar. NGFWs fordern die limitierten Funktionen ihrer Vorgänger heraus und verfügen über eine Reihe fortschrittlicher Funktionen, die einen differenzierteren und effektiveren Ansatz für die Netzwerksicherheit bieten. So können sie zwischen gutartigen und potenziell schädlichen Anwendungen unterscheiden und eine granulare Kontrolle des Netzwerkverkehrs ermöglichen.

Außerdem sind NGFWs so angelegt, dass sie sich nahtlos in ein breites Spektrum von Sicherheitstechnologien integrieren lassen, so dass sie eine ganzheitliche Sicherheitsfunktion bieten und Netzwerke sowohl vor bekannten als auch vor neuen Bedrohungen schützen.

Dieser Artikel bietet eine umfassende Betrachtung von NGFWs, von ihrer historischen Entwicklung bis zu ihrer entscheidenden Rolle in modernen Cybersicherheitsstrategien. Außerdem geben wir Einblicke, wie die Tools die Standards der Netzwerksicherheit neu definieren.

Das Konzept der Next Generation Firewalls

Next Generation Firewalls sind nicht nur ein Upgrade herkömmlicher Firewalls, sondern ein revolutionärer Schritt in der Network Security Technologie. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, die sich in erster Linie auf port- und protokollbasierte Inspektion konzentrierten, blicken NGFWs tiefer in den Datenverkehr hinein und bieten eine Inspektion auf Anwendungsebene, Intrusion Prevention und eine identitätsbasierte Benutzersicherheit.

NGFWs verfügen außerdem über die einzigartige Fähigkeit, Anwendungen zu identifizieren und zu kontrollieren, unabhängig von dem für die Kommunikation verwendeten Port oder Protokoll. Dies bedeutet, dass sie zwischen sicheren, produktiven Anwendungen und potenziell schädlichen Anwendungen unterscheiden können, was eine detailliertere Kontrolle des Netzwerkverkehrs ermöglicht.

Darüber hinaus lassen sich NGFWs nahtlos in eine Vielzahl von Sicherheitstechnologien integrieren, darunter verschlüsselte Dateninspektion, fortschrittliche Schutzmechanismen vor Bedrohungen und cloudbasierte Threat Intelligence Services.

Dank dieser Integration können NGFWs eine umfassendere Sicherheit bieten und sowohl bekannte als auch neue Bedrohungen wirksam abwehren. Durch die Nutzung globaler Bedrohungsdaten können NGFWs verhindern, das Bedrohungen das Netzwerk erreichen, und so sicherstellen, dass Unternehmen Cyberkriminellen immer einen Schritt voraus sind.

Ein weiterer Grundstein der NGFW-Technologie ist die Fähigkeit, Sicherheitsrichtlinien auf Basis von Benutzeridentität und Gruppenzugehörigkeit und nicht nur auf der Grundlage von IP-Adressen durchzusetzen. Dieser benutzerzentrierte Ansatz ermöglicht eine präzisere Zugriffskontrolle und stellt sicher, dass Benutzer nur Zugriff auf die für ihre Rolle erforderlichen Netzwerkressourcen erhalten. Darüber hinaus hilft der umfassende Einblick in die Anwendungsnutzung von NGFWs Unternehmen bei der Durchsetzung von Richtlinien zum Datenschutz und zur Einhaltung von Vorschriften, was den Sicherheitsrahmen weiter verbessert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass NGFWs eine dynamische, intelligente und anpassungsfähige Lösung für die Netzwerksicherheit bieten, die in der Lage ist, sich gegen die ausgefeilten und sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen in der heutigen Cyberlandschaft zu schützen.

Geschichte der Next Generation Firewalls

Die Entwicklung von Firewalls, die in der Entwicklung von Next Generation Firewalls gipfelte, ist ein anschauliches Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Cybersicherheit angesichts der sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen. Der Weg von den rudimentären Firewalls der späten 1980er Jahre zu den hochentwickelten, multifunktionalen NGFWs von heute spiegelt bedeutende technologische Fortschritte und ein zunehmendes Verständnis von Cyber-Bedrohungen wider.

Die ersten Firewalls1 wurden in den späten 1980er Jahren von der Digital Equipment Corporation (DEC) entwickelt. Diese frühe Firewall-Technologie diente der Überprüfung und Filterung von Netzwerkpaketen auf Grundlage einer Reihe definierter Regeln, die hauptsächlich auf den ersten vier Schichten (Bitübertragungs-, Sicherungs-, Vermittlungs- und Transportschicht) des OSI-Modells2 zum Einsatz kamen.

Das Hauptziel bestand darin, eine Barriere zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Netzwerken zu errichten, vergleichbar mit Barrieren an einem Gebäude, die so konzipiert sind, dass sie die Ausbreitung eines Feuers zwischen den Gebäudeteilen verhindern. Dieses Konzept bildet auch heute noch den Kern der Firewall-Technologie. Diese ersten Firewalls waren jedoch dadurch eingeschränkt, dass sie auf statischer Paketfilterung basierten, die beträchtliche Computerressourcen verbrauchte und nur begrenzte Flexibilität bei der Regelkonfiguration bot.

Diagramm der Netzwerkschichten im OSI-Modell. Sie sind von unten nach oben nummeriert, d. h. die Bitübertragungsschicht (physical layer) ist Schicht 1 und die Anwendungsschicht ist Schicht 7.
Diagramm der Netzwerkschichten im OSI-Modell. Sie sind von unten nach oben nummeriert, d. h. die Bitübertragungsschicht (physical layer) ist Schicht 1 und die Anwendungsschicht ist Schicht 7.

Die Einführung von Stateful-Inspection-Firewalls von Check Point Software Technologies stellte einen bedeutenden Fortschritt in der Firewall-Technologie dar. Über die statische Paketfilterung früherer Firewalls hinaus ermöglichte die Stateful Inspection nun die Überwachung aktiver Verbindungen, wodurch die Firewall in die Lage versetzt wurde, fundiertere Entscheidungen auf der Grundlage des Zustands einer Sitzung zu treffen. Dies verbesserte nicht nur die Sicherheit, indem es ein tieferes Verständnis des Datenverkehrs ermöglichte, sondern optimierte auch die Ressourcennutzung, indem es die Notwendigkeit einer intensiven paketweisen Inspektion reduzierte.

Mit der Veröffentlichung des Firewall Toolkit (FWTK) durch Trusted Information Systems im Jahr 1993 wurde die dritte Generation der Firewall-Technologie eingeläutet. FWTK war die erste Open-Source-Firewall3 und erweiterte die Grenzen der Firewall-Funktionen, indem das Tool die Paketprüfung auf die Anwendungsschicht (Schicht 7 des OSI-Modells) ausdehnte.

Dieser Fortschritt ermöglichte es Firewalls, den Datenverkehr auf Basis des Dateninhalts und nicht nur auf Grundlage der Pakete zu untersuchen und zu filtern. Durch die Konzentration auf die Anwendungsschicht konnten Firewalls detailliertere und ausgefeiltere Regelsätze implementieren, die auf spezifische Protokollverwaltungen und Verbindungszustände zugeschnitten waren. Diese Fähigkeit war entscheidend, um komplexere Bedrohungen zu identifizieren und zu blockieren, die herkömmliche Paketfilter- und Stateful-Inspection-Methoden umgehen konnten.

Der Begriff “Next Generation Firewall” wurde erstmals 2003 von Gartner verwendet, um Firewalls zu beschreiben, die integrierte Intrusion-Prevention-Systeme (IPS) zusammen mit Full Stack Packet Inspection enthalten. Diese neue Generation von Firewalls wurde entwickelt, um die Einschränkungen früherer Firewall-Technologien zu überwinden und einen umfassenden, tiefgreifenden Netzwerkschutz zu bieten.

NGFWs kombinieren die Funktionen herkömmlicher Firewalls, einschließlich Paketfilterung und Stateful Inspection, mit erweiterten Funktionen wie Application Awareness, Threat Intelligence und SSL-Inspektion. Dadurch bieten NGFWs einen überlegenen Schutz vor einer Vielzahl von Cyber-Bedrohungen, von Malware und Phishing-Angriffen bis hin zu fortgeschrittenen Spionageangriffen durch Nationalstaaten.

Vergleich mit herkömmlichen Firewalls

Herkömmliche Firewalls, häufig auch Stateful Firewalls genannt, bilden die Grundlage der Netzwerksicherheit. Sie überwachen und filtern den ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr auf der Grundlage festgelegter Sicherheitsregeln.

Ihre Hauptfunktion ist die zustandsabhängige Prüfung von Paketen, wobei sie sich auf den Zustand, den Port und das Protokoll konzentrieren und den Datenverkehr auf der Grundlage dieser Parameter zulassen oder blockieren. Herkömmliche Firewalls, die vorwiegend auf den Schichten 2 bis 4 (Sicherungs-, Vermittlungs- und Transportschicht) des OSI-Modells arbeiten, sind in der Lage, unbefugten Zugriff auf der Grundlage von IP-Adressen und Ports zu verhindern, verfügen aber nicht über die nötige Ausgereiftheit, um den Inhalt des Datenverkehrs selbst zu untersuchen.

Im Gegensatz dazu dehnen NGFWs ihre Reichweite auf die Schichten 2 bis 7 aus und umfassen alles von der Sicherungsschicht bis zur Anwendungsschicht. Durch diesen erweiterten Funktionsbereich können NGFWs eine vollständige Anwendungssichtbarkeit und -kontrolle bieten, ein wesentlicher Vorteil gegenüber herkömmlichen Firewalls. NGFWs bauen auf den Fähigkeiten herkömmlicher Firewalls auf, indem sie eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen integrieren, die für eine umfassendere Sicherheitslage sorgen.

Vergleichstabelle zwischen herkömmlichen Firewalls und Next Generation Firewalls
Vergleichstabelle zwischen herkömmlichen Firewalls und Next Generation Firewalls

Hauptmerkmale von Next Generation Firewalls

Die Hauptmerkmale von NGFWs verbessern die Netzwerksicherheit erheblich und bieten einen soliden Abwehrmechanismus gegen eine Vielzahl von Cyber-Bedrohungen:

Deep Packet Inspection (DPI): Im Gegensatz zu herkömmlichen Firewalls, die nur die Kopfzeilen von Paketen untersuchen, führen NGFWs eine sogenannte Deep Packet Inspection durch, indem sie die Daten im Hauptteil des Pakets analysieren. Dies ermöglicht eine detailliertere Analyse des übertragenen Inhalts, so dass die NGFW den Datenverkehr nicht nur anhand von IP-Adressen und Ports identifizieren, blockieren oder zulassen kann. DPI ermöglicht die Identifizierung von bösartiger Software, unbefugter Datenexfiltration und anderen Sicherheitsbedrohungen, die sich im legitimen Datenverkehr verstecken, und bietet so eine erweiterte Sicherheitsebene.

Integrierte Intrusion Prevention Systems (IPS): NGFWs verfügen über integrierte Intrusion-Prevention-Systeme, die den Netzwerkverkehr aktiv auf Anzeichen bösartiger Aktivitäten überwachen. IPS-Funktionen ermöglichen es NGFWs, nicht nur Bedrohungen zu erkennen, sondern auch sofort Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu blockieren, bevor sie Schäden anrichten können. Diese Integration verbessert die Fähigkeit der Firewall, Angriffe zu verhindern, anstatt sie nur zu erkennen. Dadurch bieten die Tools einen proaktiven Ansatz für die Netzwerksicherheit.

Application Awareness: Eines der wichtigsten Merkmale von NGFWs ist ihre Fähigkeit, Anwendungen, die über das Netzwerk laufen, zu identifizieren und zu kontrollieren, unabhängig vom Port oder Protokoll, das für die Kommunikation verwendet wird. Mit diesem Wissen auf Anwendungsebene können Administratoren Richtlinien durchsetzen, die bestimmten Anwendungen Vorrang einräumen, sie blockieren oder die Bandbreite begrenzen und so die Kontrolle über den Netzwerkverkehr verbessern. Diese Fähigkeit ist in der heutigen Umgebung, in der Anwendungen zunehmend dynamische Ports verwenden oder in verschlüsselten Protokollen integriert sind, entscheidend.

Threat Intelligence Integration:NGFWs können externe Threat Intelligence Feeds integrieren, die aktuelle Informationen über bekannte Bedrohungen liefern, einschließlich bösartiger IP-Adressen, Domänen und Signaturen von Malware. Durch die Nutzung dieser Informationen können NGFWs den mit diesen Bedrohungen verbundenen Datenverkehr in Echtzeit identifizieren und blockieren und so die Fähigkeit der Firewall zum Schutz vor bekannten und neuen Bedrohungen verbessern.

SSL/TLS Inspection: Mit der zunehmenden Verwendung von SSL- (Secure Sockets Layer) und TLS- (Transport Layer Security) Verschlüsselung zum Schutz des Internetverkehrs haben NGFWs SSL-Inspektionsfunktionen erhalten, um den Netzwerkverkehr zu entschlüsseln, den Inhalt auf Bedrohungen zu untersuchen und den Datenverkehr dann erneut zu verschlüsseln, bevor er an sein Ziel gesendet wird. Diese Funktion ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sich bösartige Inhalte nicht im verschlüsselten Datenverkehr verstecken können. Dies bietet einen umfassenden Überblick über den gesamten Datenverkehr, der das Netzwerk durchläuft.

Cloud-Delivered Threat Intelligence: Viele NGFWs nutzen Cloud-Dienste, um auf Echtzeit-Bedrohungsdaten zuzugreifen, und verbessern so ihre Fähigkeit, neue Bedrohungen schnell zu erkennen und darauf zu reagieren.

Sandbox Integration: Durch die Integration von Sandboxing-Technologien können NGFWs verdächtige Dateien oder verdächtigen Code zur Analyse in einer sicheren Umgebung isolieren und so Zero-Day-Angriffe verhindern.

Vorteile von Next Generation Firewalls

NGFWs bieten mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Firewalls, unter anderem:

Verbesserte Sicherheit: Durch die Bereitstellung fortschrittlicher Sicherheitsfunktionen wie Anwendungsidentifizierung, Deep Packet Inspection und Intrusion Prevention bieten NGFWs einen mehrschichtigen Schutz vor modernen Cyber-Bedrohungen, der die Sicherheitslage eines Unternehmens erheblich verbessert.

Bessere Netzwerktransparenz: NGFWs bieten einen besseren Einblick in den eingehenden und ausgehenden Netzwerkverkehr. Dieses umfassende Monitoring ermöglicht es Unternehmen, potenzielle Verletzungen oder Cyberangriffe proaktiv zu erkennen und zu verhindern und dadurch ein höheres Maß an Netzwerksicherheit zu gewährleisten.

Kosteneffizienz: Durch die Konsolidierung mehrerer Sicherheitstechnologien in einer einzigen Plattform verringern NGFWs den Bedarf an separaten Sicherheitsprodukten. Diese Konsolidierung kann langfristig zu Kosteneinsparungen führen und macht NGFWs zu einer kosteneffizienten Lösung für die Verbesserung der Netzwerksicherheit.

Verbesserte Leistung: NGFWs können die Geschwindigkeit und Effizienz des Netzwerks verbessern, da sie mehrere Sicherheitsgeräte überflüssig machen, wodurch Bandbreite frei wird und eine optimale Netzwerkleistung aufrechterhalten werden kann. Dies wiederum ermöglicht einen reibungsloseren und effizienteren Netzwerkbetrieb.

Umfassender Schutz: Durch ihre integrierten Funktionspakete vereinfachen NGFWs die Umsetzung der Cybersicherheit. Dieser umfassende Ansatz verbessert die allgemeine Netzwerksicherheit und bietet einen zuverlässigen Schutz vor einer Vielzahl von Bedrohungen.

Rollenbasierte Zugriffskontrolle: NGFWs ermöglichen es Unternehmen, rollenbasierte Zugriffskontrollen zu implementieren, die die Festlegung von Zugriffsbeschränkungen auf Grundlage von Benutzerrollen ermöglichen. Diese Funktion erhöht die Datensicherheit, indem sie sicherstellt, dass nur autorisierte Benutzer Zugang zu sensiblen Informationen haben, was die Sicherheit weiter stärkt.

Nachteile von Next Generation Firewalls

Trotz ihrer erheblichen Vorteile haben NGFWs auch ein paar Nachteile:

Komplexe Implementierung: Die fortschrittlichen Funktionen von NGFWs können deren Implementierung aufwändig machen. Eine ordnungsgemäße Konfiguration und Einrichtung ist entscheidend für die betriebliche Effizienz und wenn diese nicht korrekt durchgeführt wird, kann dies zu Ineffizienz und Sicherheitslücken führen.

Potenzielle Auswirkungen auf die Leistung: Die Aktivierung aller fortschrittlichen Funktionen von NGFWs, wie Deep Packet Inspection und SSL-Inspektion, kann sich potenziell auf die Netzwerkleistung auswirken. Unternehmen müssen die Sicherheitsvorteile gegen den Performance-Overhead abwägen, um einen optimalen Netzwerkbetrieb aufrechtzuerhalten.

Höhere Kosten: Die erweiterten Funktionen und der umfassende Schutz, den NGFWs bieten, können im Vergleich zu herkömmlichen Firewalls mit höheren Kosten verbunden sein. Unternehmen müssen bei der Entscheidung für die Implementierung von NGFWs die Gesamtbetriebskosten berücksichtigen, einschließlich der Kosten für den Erstkauf, die Einrichtung und die laufende Wartung.

Falsche Positiv-/Negativmeldungen: Unsachgemäß konfigurierte NGFWs können zu sogenannten False Positives oder False Negatives führen, wodurch Sicherheitsteams möglicherweise mit Warnungen überfordert werden oder tatsächliche Bedrohungen übersehen werden. Eine genaue Konfiguration und regelmäßige Abstimmung sind zwingend erforderlich, um diese Probleme zu minimieren und eine effektive Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen zu gewährleisten.

Next Generation Firewalls stellen einen bedeutenden Fortschritt in der Netzwerksicherheit dar und bieten eine breite Palette von Funktionen und Vorteilen, die über die herkömmlichen Firewalls hinausgehen. Sie bringen zwar eine Reihe von Herausforderungen mit sich, aber die Vorteile, die sie in Bezug auf verbesserte Sicherheit, verbesserte Netzwerktransparenz und umfassenden Schutz bieten, machen sie zu einer wesentlichen Komponente moderner Cybersicherheitsstrategien.

Unternehmen, die NGFWs in Betracht ziehen, müssen die Vorteile gegen die Nachteile abwägen und dabei alle oben genannten Faktoren berücksichtigen. Eine ordnungsgemäße Planung, Konfiguration und Verwaltung kann dazu beitragen, diese Herausforderungen zu meistern. Dann können Unternehmen das volle Potenzial von NGFWs nutzen, um ihre Netzwerke vor drohenden Cyberangriffen zu schützen.

Da die Cyber-Bedrohungen immer geschickter durchgeführt werden, gewinnen die NGFWs für die Netzwerksicherheit zunehmend an Bedeutung. Mit ihren fortschrittlichen Funktionen und Möglichkeiten bieten NGFWs eine gute Grundlage, um den komplexen Sicherheitsanforderungen der heutigen digitalen Landschaft zu begegnen. Indem sie bei der Auswahl und Verwaltung von NGFWs informiert bleiben und proaktiv vorgehen, können Unternehmen ihre Sicherheitsmechanismen erheblich verbessern und einen umfangreichen Schutz für ihre Netzwerke und Daten gewährleisten.

NGFWs und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften

Einer der wichtigsten Vorteile von NGFWs ist ihre Fähigkeit, Unternehmen bei der Einhaltung strenger gesetzlicher Vorschriften zu unterstützen. Schließlich müssen Unternehmen zunehmend hohen Anforderungen an den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre gerecht werden, beispielsweise der General Data Protection Regulation (GDPR4 ) in der Europäischen Union, dem Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA5 ) in den Vereinigten Staaten und dem Payment Card Industry Data Security Standard (PCI-DSS6 ) weltweit.

NGFWs bieten eine Reihe von Funktionen, die die Einhaltung von Vorschriften unterstützen:

Data Loss Prevention (DLP): NGFWs können Datenübertragungen im Netzwerk überwachen und kontrollieren und so verhindern, dass sensible Informationen das Unternehmen ohne vorherige Zustimmung verlassen – eine wichtige Voraussetzung für viele Compliance-Standards.

Encrypted Traffic Inspection: Mit ihrer Fähigkeit, den Datenverkehr zu entschlüsseln, zu prüfen und wieder zu verschlüsseln, stellen NGFWs sicher, dass die Datenschutzmaßnahmen auch für verschlüsselte Datenübertragungen gelten und die Vorschriften zum Schutz der Privatsphäre und des Datenschutzes eingehalten werden.

Detailliertes Logging und Reporting: NGFWs bieten eine umfassende Protokollierung der Netzwerkaktivitäten, die für Prüfprotokolle und den Nachweis der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften unerlässlich ist. Diese Protokolle können bei Compliance-Audits entscheidend sein.

Erweiterter Schutz vor Bedrohungen mit NGFWs

Next Generation Firewalls bieten erweiterte Funktionen zum Schutz vor Bedrohungen, die für den Schutz vor komplexen Sicherheitsbedrohungen unerlässlich sind. Einer der anspruchsvollsten Aspekte der Cybersicherheit ist die Erkennung und Eindämmung von Zero-Day-Exploits und APTs (Advanced Persistent Threats).

Zero-Day-Exploits sind Cyberangriffe, die eine Sicherheitslücke am selben Tag ausnutzen, an dem die Schwachstelle öffentlich bekannt wird. Der Begriff “Zero-Day” (manchmal auch als 0-Day geschrieben) bezieht sich auf die Tatsache, dass die Entwickler null Tage Zeit haben, um das Problem zu beheben, da die Schwachstelle unmittelbar nach ihrer Entdeckung ausgenutzt wird. Diese Schwachstellen sind dem Softwarehersteller und der Öffentlichkeit vorher nicht bekannt, was sie besonders gefährlich macht, da es zum Zeitpunkt der Ausnutzung noch keine Patches gibt.

Zero-Day-Exploits sind Cyberangriffe, die eine Sicherheitslücke am selben Tag ausnutzen, an dem die Schwachstelle öffentlich bekannt wird. Der Begriff “Zero-Day” (manchmal auch als 0-Day geschrieben) bezieht sich auf die Tatsache, dass die Entwickler null Tage Zeit haben, um das Problem zu beheben, da die Schwachstelle unmittelbar nach ihrer Entdeckung ausgenutzt wird. Diese Schwachstellen sind dem Softwarehersteller und der Öffentlichkeit vorher nicht bekannt, was sie besonders gefährlich macht, da es zum Zeitpunkt der Ausnutzung noch keine Patches gibt.

NGFWs tragen in vielerlei Hinsicht zur Abwehr dieser Bedrohungen bei. Eine davon ist die Verhaltensanalyse: Durch die Analyse des Verhaltens von Anwendungen und des Netzwerkverkehrs können NGFWs Anomalien erkennen, die auf einen Zero-Day-Exploit oder eine laufende APT hinweisen können. Diese verhaltensbasierte Erkennung ergänzt die signaturbasierten Erkennungsmethoden und bietet Schutz vor zuvor unbekannten Bedrohungen.

Ein weiterer Aspekt ist das kontinuierliche Monitoring und die rückwirkende Sicherheit: NGFWs bieten eine kontinuierliche Überwachung des Netzwerkverkehrs und ermöglichen eine rückwirkende Analyse von Sicherheitsvorfällen. Diese Fähigkeit ist für das Verständnis und die Eindämmung der Auswirkungen von APTs von entscheidender Bedeutung, da sie Unternehmen in die Lage versetzt, die Schritte der Angreifer nachzuvollziehen, kompromittierte Systeme zu identifizieren und die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken, um künftige Angriffe zu verhindern.

Durch diese fortschrittlichen Funktionen zum Schutz vor Bedrohungen spielen NGFWs eine entscheidende Rolle im modernen Cybersicherheitssystem. Sie bieten nicht nur einen stabilen Schutz vor einer Vielzahl von Cyberbedrohungen, sondern auch die erforderliche Anpassungsfähigkeit und Intelligenz, um Angreifern in einer sich ständig verändernden Bedrohungslandschaft einen Schritt voraus zu sein.

Eine Juniper SSG5 Hardware-Firewall. Bildnachweis: CrisDag auf Flickr. CC-BY-2.0
Eine Juniper SSG5 Hardware-Firewall. Bildnachweis: CrisDag auf Flickr. CC-BY-2.0

10 häufig gestellte Fragen zu Next Generation Firewalls

Was ist eine Next Generation Firewall?

NGFWs sind erweiterte Versionen herkömmlicher Firewalls, die Funktionen wie die Identifizierung von Anwendungen, Deep Packet Inspection und Intrusion Prevention integrieren. Sie bieten einen umfassenden Schutz vor modernen Cyberangriffen, indem sie sowohl den eingehenden als auch den ausgehenden Netzwerkverkehr überwachen.

Ist eine NGFW Hardware oder Software?

NGFWs können sowohl als hardware- als auch als softwarebasierte Lösungen eingesetzt werden. Darüber hinaus gibt es auch Optionen für cloudbasierte Umgebungen. NGFWs als Hardware sind physische Geräte, die vor Ort installiert werden, Bei NGFW-Software handelt es sich um virtuelle Anwendungen, während cloudbasierte NGFWs in Cloud-Umgebungen betrieben werden und eine flexible Bereitstellung ermöglichen.

Welche Nachteile haben NGFWs?

Die Implementierung von NGFWs kann Herausforderungen mit sich bringen, zum Beispiel die Komplexität des Setups, mögliche Leistungseinbußen aufgrund der Deep Packet Inspection, höhere Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Firewalls, das Risiko von False Positives, laufende Wartungsanforderungen, Kompatibilitätsprobleme und Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei Deep Packet Inspection.

Was sind die Komponenten einer NGFW?

Zu den wichtigsten Komponenten von NGFWs gehören herkömmliche Firewall-Funktionen (zum Beispiel Paketfilterung), integrierte Intrusion-Prevention-Systeme (IPS), Anwendungserkennung und -kontrolle, Zugang zu Threat Intelligence, skalierbare Upgrade-Pfade und die Fähigkeit, dynamisch auf erkannte Bedrohungen zu reagieren.

Warum brauchen Sie eine NGFW?

NGFWs sind für die moderne Netzwerksicherheit unverzichtbar, da sie fortschrittliche Sicherheitsfunktionen bieten, die über herkömmliche Firewalls hinausgehen. Sie sind in der Lage, ausgeklügelte Cyberangriffe zu erkennen und zu verhindern, sodass ein proaktives Verhindern potenzieller Sicherheitslücken sichergestellt wird.

Welche Vorteile hat eine NGFW?

NGFWs bieten gegenüber herkömmlichen Firewalls mehrere Vorteile, darunter die Möglichkeit, anwendungsspezifische Regeln durchzusetzen, fortschrittliche Funktionen zur Erkennung von Bedrohungen, die Integration von maschinellem Lernen zur besseren Erkennung von Bedrohungen, autonome Sicherheitsrichtlinien, zentrale Verwaltung und eine verbesserte Sicherheit insgesamt.

Welche Hauptmerkmale unterscheiden die NGFW von einer herkömmlichen Firewall?

NGFWs unterscheiden sich von herkömmlichen Firewalls durch Funktionen wie Anwendungserkennung und -kontrolle, integrierte Intrusion-Prevention-Systeme (IPS), User Identity Awareness und Zugriff auf erweiterte Threat Intelligence, die einen besseren Sicherheitsrahmen ermöglichen.

Worauf sollte ich bei der Auswahl eines NGFW achten?

Zu den wichtigsten Funktionen, die bei der Auswahl einer NGFW berücksichtigt werden sollten, gehören Anwendungserkennung und -kontolle, integriertes IPS, User Identity Awareness, Bedrohungsdaten in Echtzeit, Funktionen zur SSL-Inspektion, Skalierbarkeit, einfache Verwaltung und zuverlässiger Herstellersupport.

Wie lassen sich NGFWs in Cloud-Dienste integrieren?

NGFWs können über APIs und Cloud-native Bereitstellungsoptionen in Cloud-Dienste integriert werden und ermöglichen so eine nahtlose Sicherheitsverwaltung sowohl in lokalen als auch in Cloud-Umgebungen. Diese Integration erleichtert die zentrale Verwaltung, die dynamische Skalierung je nach Bedarf und die Möglichkeit, Cloud-spezifische Sicherheitsfunktionen zu nutzen, wodurch NGFWs vielseitig für den Schutz von Assets in hybriden und Cloud-exklusiven Infrastrukturen einsetzbar sind.

Können NGFWs herkömmliche Firewalls vollständig ersetzen?

NGFWs bieten zwar fortschrittlichere Funktionen und besseren Schutz vor modernen Bedrohungen als herkömmliche Firewalls, doch ob sie herkömmliche Firewalls vollständig ersetzen können, hängt von den spezifischen Sicherheitsanforderungen, der Infrastruktur und dem Budget eines Unternehmens ab. Für viele sind NGFWs ein notwendiges Upgrade, um die Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern, aber in einigen Fällen können herkömmliche Firewalls immer noch eine Rolle in einem mehrschichtigen Sicherheitsansatz spielen, insbesondere in weniger komplexen Netzwerkumgebungen.

Referenzen

  1. The history of the next-generation firewall | Computer Weekly
  2. OSI model – Wikipedia
  3. Open-source software – Wikipedia
  4. GDPR
  5. Health Insurance Portability and Accountability Act – Wikipedia
  6. PCI DSS v3.2.1 Quick Reference Guide