Netzwerkmarkt: Die Trends 2024

computer network trends
Sheila Zabeu -

Februar 07, 2024

Insider-Berichte sind sich einig: Der weltweite Markt für Netzwerkinfrastruktur und -überwachung wird immer weiter wachsen. Die Erwartung ist, dass sich das Marktsegment für Infrastruktur im Jahr 2024 auf 197,8 Milliarden US-Dollar beläuft und bis 2028 ganze 256,1 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 6,67 % in diesem Zeitraum. Parallel dazu rechnen Experten damit, dass sich das Segment der Echtzeit-Leistungsüberwachung bis 2029 auf insgesamt 4,6 Milliarden US-Dollar steigt. Das käme einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 6,84 % zwischen 2023 und dem Ende des Zeitraums gleich.

Wie sieht dieser Markt heute aus? Und wie wird er sich in den kommenden Jahren entwickeln, um dieses Wachstum zu erzielen? Die Überwachung von Trends ist für Betreiber von Rechenzentren, Netzwerkmanager und Budgetverantwortliche von grundlegender Bedeutung, um präzise und effizient handeln zu können: Daraus lässt sich ablesen, welche Strategien und Taktiken sinnvoll sind.

Als Anbieter von Netzwerkmanagement-Lösungen hat die Firma Auvik kürzlich einige Trends zusammengestellt, die das Jahr 2023 geprägt haben und nun den Weg für die kommenden Jahre weisen. Für die Erstellung der Liste wurde Google Trends verwendet: Das Tool unterstützt dabei, Muster und Anomalien aufzudecken. Dazu hilft die Google-Lösung, auf dieser Basis Diskussionen über Netzwerke und Cloud Computing anzustoßen sowie Daten zu erfassen. Diese Informationen lassen sich wiederum von IT-Fachleuten nutzen, um ihre Strategie für 2024 und darüber hinaus zu entwickeln. Hier sind einige der aufgeführten Trends:

1. Wachstum des Wi-Fi 7-Marktes: Bis 2030 wird der Markt für die neue Version des Standards für drahtlose Netzwerke, Wi-Fi 7, voraussichtlich 24,2 Milliarden US-Dollar erreichen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 57,2 % zwischen 2023 und dem Ende des Betrachtungszeitraums. Regierungsinitiativen, die auf intelligente Städte abzielen, dürften die Einführung von Wi-Fi 7 vorantreiben. Darüber hinaus wird Wi-Fi 7 nach Ansicht von Auvik das Nutzererlebnis und die digitalen Interaktionen verändern. Das eröffnet ganz neue Horizonte, die von IT-Experten erforscht werden sollten.

2. Starkes Interesse an „Cloud Computing-Sicherheit“: Die Zusammenstellung von Auvik ergab ein wachsendes Interesse an dem Begriff „cloud computing security“ bei Nutzern außerhalb des IT-Sektors. Laut Google Trends erreichten die Suchanfragen mit diesem Keyword im Dezember 2023 ganze 97 % ihres Fünf-Jahres-Höchststandes, nachdem sie schon in den letzten Jahren gestiegen waren. Dies ist wahrscheinlich ein Zeichen für die Veränderung der Art und Weise, wie Unternehmen die digitale Sicherheit verwalten.

3. Microsoft Azure und AWS gleichauf: Einem Bericht von Statista zufolge ist die Beliebtheit von Azure in den letzten Jahren gestiegen. Der Dienst hat bei der Akzeptanz durch Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern einen Gleichstand mit Amazon Web Service (AWS) erreicht. Die Integration von Public-Cloud-Diensten ist in der Regel durch verschiedene Faktoren motiviert, wie zum Beispiel: die Suche nach Kosteneinsparungen, größeren Wiederherstellungskapazitäten angesichts von Sicherheitsverletzungen oder Katastrophen, Effizienz in Bezug auf personelle und technologische Ressourcen sowie einfache Skalierbarkeit der Operationen.

4. IaaS mit starkem Wachstum im Jahr 2024: Infrastructure-as-a-Service (IaaS) dürfte aufgrund seiner Bedeutung für Cloud-Anwendungen bis Ende 2024 ein hohes Wachstum verzeichnen. Das Marktforschungsunternehmen Gartner sagt voraus, dass alle Segmente des Cloud-Marktes im Jahr 2024 wachsen werden. IaaS wird aller Voraussicht nach aber das größte Wachstum verzeichnen: mit einer Rate von 26, % , gefolgt von Platform-as-a-Service (PaaS) mit 21,5 %. Auvik erklärt, dass die Investition in IaaS weniger Kapitalaufwand (CapEx) für die IT-Infrastruktur bedeutet, hinzu kommen robustere Sicherheitsstrukturen und eine bessere Gesamtleistung. Außerdem bietet IaaS eine höhere Kapazität zur Überwachung von Anwendungen und Prozessen bei geringeren IT-Ausgaben.

5. Mehr Investitionen in die Cloud: Laut Prognose von Gartner werden die weltweiten Ausgaben der Endnutzer für öffentliche Cloud-Dienste bis 2024 steigen – um 20,4 % auf 678,8 Milliarden US-Dollar. Einer der Haupttreiber dieses Wachstums ist – wenig überraschend – die generative künstliche Intelligenz (GenAI). Unternehmen, die KI-Lösungen einführen, werden öffentliche Clouds für die notwendige Infrastruktur nutzen. Sie müssen jedoch verlangen, dass die Anbieter von Cloud-Diensten mehr als nur technische Fragen wie Kosten, Datenschutz und Nachhaltigkeit berücksichtigen. Ein weiterer Trend ist das Aufkommen branchenspezifischer Cloud-Plattformen, die zugrundeliegende Dienste wie Software-as-a-Service (SaaS), PaaS und IaaS zu einem Angebot mit kombinierbaren Funktionen vereinen. Gartner prognostiziert, dass bis 2027 mehr als 70 % der Unternehmen branchenspezifische Plattformen nutzen werden, gegenüber weniger als 15 % im Jahr 2023.

6. Interesse an „Cloud Kosten“: Ein weiterer Begriff, der stark an Interesse gewonnen hat, ist „cloud costs“, wobei diese Suche im letzten Monat des Jahres 2023 ganze 99 % des Allzeithochs erreicht hat. Dieser Popularitätszuwachs ist laut Auvik ein Indiz dafür, dass Unternehmen auf der ganzen Welt nach Möglichkeiten suchen, ihre Cloud-Ausgaben zu optimieren – eine direkte Folge der zweijährigen globalen Wirtschaftsrezession.

7. Rekordsuchen nach „Netzwerksicherheitsmanagement“: Im Dezember 2023 erreichte die Suche nach dem Keyword „network security management“ einen 15-Jahres-Höchststand. Das untermauert einen möglichen Zusammenhang zwischen der Covid-19-Pandemie und der Zunahme der Fernarbeit. Google Trends zeigt, dass dieses Interesse zwischen 2010 und 2020 relativ stabil geblieben war. Allerdings stiegen die Suchanfragen nach diesem Begriff zwischen der letzten Woche des Jahres 2021 und der ersten Woche des Jahres 2022 an – und zwar von 30 % des damaligen Höchststandes auf 71 % innerhalb von zwei Wochen. Dies scheint ein Wendepunkt gewesen zu sein, da sich die Suchanfragen auf diesem Level eingependelt haben, erklärt Auvik.

8. Amazon ist preislich mit Juniper Networks gleichauf: Die Kosten sind in vielen Bereichen ein wichtiges Unterscheidungskriterium, und bei den Anbietern von Cloud-Computing-Diensten ist das nicht anders. Die von der Website Comparably gesammelten Kundenbewertungen haben ergeben, dass Amazon und Juniper Networks das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei Netzwerklösungen bieten – so die Zusammenstellung von Auvik. Auf den nachfolgenden Plätzen folgen Google, Microsoft und Cisco mit etwas schlechteren Bewertungen. Übrigens: Zu Beginn des Jahres wurde Juniper Networks von Hewlett Packard Enterprise (HPE) für rund 14 Milliarden US-Dollar übernommen.

9. Amazon und Google liegen bei der Produktqualität gleichauf: Laut Comparably teilen sich Amazon und Google den ersten Platz beim Kriterium Produktqualität. Microsoft, Cisco und Juniper Networks belegen die nachfolgenden Plätze auf der Liste. Nach Einschätzung von Auvik gibt es keine Gewissheit, dass diese Platzierungen im Verlauf des Jahres 2024 gleichbleiben werden.

10. Edge Computing mit Bedeutungsgewinn: Erwartungen zufolge wird der Markt für Edge Computing bis 2024 ein Volumen von 15,6 Mrd. US-Dollar und bis 2029 ein Volumen von 32,2 Mrd. US-Dollar erreichen. Das bedeutet eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 15,6 % im Prognosezeitraum. Dies ist jedoch erst der Anfang: Nur die Hälfte der 65 % von Unternehmen, die diese Technologie heute nutzen, haben sie bisher vollständig in ihre Netzwerkinfrastrukturen integriert. Und mit der künftigen Integration wird das Netzwerkmanagement neu definiert werden müssen: Wie Auvik erklärt, geht der Trend zu einer Welle von verteilten Netzwerkinfrastrukturen und damit zu einer noch größeren Anzahl von Datenverarbeitungspunkten. Dies erfordert umso mehr Transparenz und mehr Maßnahmen zur Netzkontrolle.