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Home > Network > Anatel genehmigt Direct-to-Device-Tests in Brasilien
Mai 07, 2024
Die Nationale Telekommunikationsbehörde (Anatel) hat eine Genehmigung für die vorübergehende Nutzung von Funkfrequenzen im 800-MHz-Band erteilt. Grund hierfür sind Tests zur direkten Kommunikation zwischen Satelliten und Smartphones – eine Anwendung, die als Direct-to-Device (D2D) bekannt ist. Die Genehmigung wurde mit dem Gesetz 6.359 vom 1. Mai 2024 realisiert.
Die Tests werden mit tieffliegenden Erdumlaufbahnsatelliten (LEO) durchgeführt, die speziell für den Betrieb in Funkfrequenzbändern entwickelt wurden und bereits bei terrestrischen Mobiltelefonsystemen zum Einsatz kommen. Die Versuche sind das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen Satellitenbetreibern und Anbietern privater Mobilfunkdienste.
Nach eigenen Angaben von Anatel sollen die ersten Tests zwischen Mai und Juni 2024 in der Stadt São Luís in Maranhão stattfinden. Dieser Schritt wird die Entwicklung neuer Lösungen für die mobile Kommunikation in Brasilien ermöglichen – mit dem Potenzial, die Reichweite von Mobilfunknetzen in Zukunft zu erweitern.
Für den Test müssen die Mobilgeräte weder ausgetauscht noch nachgerüstet werden. Somit wird es zukünftig möglich sein, mit herkömmlichen Smartphones direkt mit Satelliten zu kommunizieren. Diese Technologie ist derzeit noch nicht kommerziell verfügbar, aber während der laufenden werden die technischen und regulatorischen Aspekte dieser Kommunikationsart bereits bewertet.
Zu Beginn des Jahres 2024 verkündete Starlink die Einführung seiner ersten Satelliten mit Diret-to-Cell-Funktion. Elon Musk plant, durch dieses System Mobilfunkanbietern weltweit einen nahtlosen Zugang zu ermöglichen – zunächst für Textnachrichten und in Zukunft auch für Sprach- und Datenübertragungen. Das Besondere: Änderungen an der Hardware oder Firmware der Geräte sind nicht erforderlich.
Die Direct-to-Cell-Satelliten von Starlink sind mit einem hochmodernen Modem ausgestattet, das im Weltraum wie ein Mobilfunkmast fungiert. Diese Technologie eliminiert Funklöcher, indem sie eine Integration ähnlich der eines herkömmlichen Roaming-Partners ermöglicht.
Im vergangenen November stellte SpaceX einen Antrag bei der US-amerikanischen Bundeskommunikationskommission (FCC) für eine experimentelle Lizenz über 180 Tage ab dem 10. Dezember 2023. Ziel war es, Satelliten der zweiten Generation in nicht-geostationären Umlaufbahnen zu testen, die direkt mit mobilen Kommunikationsnutzlasten verbunden sind. Dadurch sollen nicht modifizierte Mobiltelefone eine direkte Verbindung zu SpaceX-Gen2-Satelliten herstellen können. Über diesen Zeitraum plant SpaceX, etwa 840 Satelliten mit dieser Art von Nutzlast zu betreiben. Ursprünglich für Mitte Dezember geplant, wurde der Start jedoch verzögert und fand erst am 2. Januar 2024 statt.
Elon Musk äußerte sich zum Start der Direct-to-Cell-Satelliten auf der X-Plattform (ehemals Twitter) und betonte, dass die Satelliten „eine Mobilfunkverbindung überall auf der Erde ermöglichen werden.“ Jedoch wies er auch auf technische Beschränkungen hin: „Es gilt zu bedenken, dass die Technologie nur etwa 7 Megabyte pro Strahl unterstützt – und die Strahlen sind sehr groß. So sind D2D-Satelliten zwar eine großartige Lösung für Standorte ohne Mobilfunkverbindung, aber sie stehen in keinem bedeutenden Wettbewerb mit aktuellen terrestrischen Mobilfunknetzen.“
Unternehmen, die im Direct-to-Device-Bereich tätig werden möchten, suchen nach Partnerschaften mit terrestrischen Telekommunikationsdienstanbietern, die ebenso an der Schließung von Abdeckungslücken in ihren Netzen interessiert sind. Starlink selbst arbeitet bereits daran, Direct-to-Cell-Fähigkeiten verschiedenen Mobilfunknetzbetreibern anzubieten: T-Mobile den Vereinigten Staaten, Rogers in Kanada, KDDI in Japan, Optus in Australien, One NZ in Neuseeland, Salt in der Schweiz sowie Entel in Chile und Peru.
Der Umfang von D2D ist noch fragwürdig und hängt von einer Reihe von Variablen ab. Dazu gehören die geografische Abdeckung (regional oder global), die Geschwindigkeit der Datenübertragung sowie die konkreten Anwendungen, mit denen die Dienste arbeiten werden.
In einem Artikel auf der SpaceNews-Website des vergangenen Jahres wagten sich Forschungsunternehmen, einige Zahlen im Zusammenhang mit dem aufstrebenden D2D-Markt zu nennen. Eine Studie von GSMA Intelligence prognostiziert einen zusätzlichen Umsatz von mehr als 30 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2035. Quilty Space spricht von einem adressierbaren Markt von bis zu 168 Milliarden US-Dollar – sofern jeder potenzielle Kunde für den Dienst bezahlt. Eine kurzfristige Marktdurchdringungsrate von 5 bis 15 % wird hingegen als realistisch angesehen.
Die ersten Anwender der D2D-Kommunikation werden vermutlich die Notfalldienste sein, da SOS-Warnungen keine große Bandbreite erfordern. Laut einem Bericht von Quilty Space könnte allein dieses Marktsegment in den Industrieländern 45 Milliarden US-Dollar pro Jahr ausmachen. Auch Nutzer in ländlichen Gebieten, Reisende sowie Sportler, die Outdoor-Aktivitäten und Extremsportarten betreiben, könnten zu den Ersten gehören, die die Vorteile von D2D-Diensten nutzen.
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