Der Markt für Netzwerkautomatisierung wächst weiter

Business, Technology, Internet and network concept
Cristina De Luca -

Januar 27, 2023

Das moderne Netzwerk von heute muss genauso flexibel sein wie die Technologien, die es unterstützt. Denn für die digitale Transformation in Unternehmen ist ein anpassungsfähiges Netz erforderlich, das die Implementierung neuer Dienste, Prozesse und Modelle schnell und einfach ermöglicht.

Hinzu kommt, dass sich das Netzwerk durch die Einführung neuer Konzepte wie Virtualisierung und „Software-defined Everything“ zu einer dynamischeren Umgebung entwickelt. Aus diesem Grund muss auch der Betriebsablauf so weit wie möglich automatisiert werden.

Prognosen zufolge wird der weltweite Markt für Netzwerkautomatisierung bis 2027 voraussichtlich 48,39 Milliarden US-Dollar erreichen. Zudem verfügen in Zukunft laut Einschätzung von Gartner 60 % der Infrastruktur-Teams in Rechenzentren über entsprechende Automatisierungs- und Cloud-Kenntnisse – im Jahr 2022 waren es nur 30 %. Und auch KI und ML werden ab 2023 eine größere Rolle bei der Netzwerkautomatisierung spielen.

Weltkarte von Mordor Intelligence, die die Wachstumsrate der Netzwerkautomatisierung nach Regionen veranschaulicht.

Im Rahmen der Studie „Global Tech Outlook“ von Red Hat wurden mehr als 1.700 IT-Führungskräfte aus Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Netzwerkautomatisierung (30 %), die Sicherheitsautomatisierung (35 %) und die Automatisierung von Cloud-Diensten (33 %) als Maßnahmen zur Bekämpfung digitaler Probleme Priorität haben.

Balkendiagramm, das die Umfrageergebnisse der Red-Hat-Studie Global Tech Outlook abbildet.
Quelle: Red Hat

Die Weiterentwicklung der Netzwerkautomatisierung steht in direktem Zusammenhang mit dem Verständnis der Bedürfnisse und Erfahrungen der Endnutzer. Allerdings ist der Automatisierungsfortschritt nicht überall auf dem gleichen Stand: Denn die kontrollierten Rechenzentren sind bei der Einführung bisher weiter als der vergleichsweise chaotische Edge-Bereich (LAN und WAN).

Das liegt vor allem daran, dass Veränderungen von Faktoren getriggert werden, die nicht vollständig unter der Kontrolle der IT-Abteilung stehen – wie zum Beispiel dauerhaft variable Verhaltensmuster von Menschen oder Geräten. Hier besteht großer Bedarf hinsichtlich der Nutzung von KI und maschinellen Lernmodellen, um Trends direkt bei ihrem Auftreten zu erkennen und sofort darauf zu reagieren.

Vorteile der Automatisierung

Richtig durchgeführt, ist die Automatisierung in allen Bereichen nützlich – von der Änderungskontrolle über die Sicherheit bis hin zum Operativen Management. Darüber hinaus kann sie den ordnungsgemäßen Betrieb des Netzes überprüfen, bei der Fehlersuche helfen und sogar Konfigurationsänderungen erleichtern.

In der Praxis erleichtert es die Einführung dieser Technologie den Unternehmen, die Art und Weise ihrer Netzwerkverwaltung zu überdenken. So lassen sich nicht nur Betriebsabläufe weiter optimieren, sondern auch Kosten zu senken und die Agilität erhöhen – was zu einem ganz neuen Innovations-Level führt.

Eine IDC-Studie zeigte außerdem, dass Unternehmen ihre Netzwerkkosten um 33 % senken können, wenn sie die Automatisierungslösungen richtig implementierten.

Doch auch menschliche Fehler – die häufigste Ursache für Leistungseinbußen und Ausfallzeiten – werden durch zuverlässigere automatisierte Netzwerke reduziert.

In der Praxis gilt: Je früher ein Unternehmen mit der Netzwerkautomatisierung beginnt, desto eher wird es von den Vorteilen profitieren.

Wie lässt sich ein Netzwerk automatisieren?

Als Erstes muss definiert werden, wie sich die Automatisierung zur Erleichterung der täglichen Arbeitsabläufe einsetzen lässt.

Das mag zunächst nach einer anspruchsvollen Aufgabe klingen – lässt sich aber mit kleinen und schrittweisen Änderungen im individuellen Tempo gut umsetzen. In Zentrum sollte dabei die Lösung taktischer Probleme stehen, mit denen das Team tagtäglich konfrontiert ist. Mithilfe dieser Erkenntnisse lässt sich auch der Ansatz bei Bedarf neu bewerten. Während des Fortschritts ergeben sich zudem weitere Erfolgskriterien und spezifische Ziele für die Organisation. Der Vorteil dieses schrittweisen Vorgehens: Es verhindert die Isolierung von Teams und Prozessen. Denn die Automatisierung ist mehr als ein Werkzeug – sie ist eine Strategie, ein Weg und eine Kultur.

Als Nächstes stehen netzwerkspezifische Automatisierungsschulungen auf dem Programm, die neue Konzepte in einer vertrauten Umgebung vermitteln. Denn sobald die Netzwerkadministratoren einige Grundkenntnisse über die verschiedenen Plattformen erworben haben, können sie mit der Automatisierung beginnen.

Ein kürzlich erschienener Bericht von WWT bestätigt: Die Netzwerkautomatisierung entwickelt sich zum vorherrschenden Ansatz für die Konfiguration, Verwaltung und Überwachung der Verbindungsinfrastruktur. Die Beherrschung neuer Tools ist deshalb Voraussetzung für zukunftsfähige IT-Teams.