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Home > IT Monitoring > Data Center > Steigende Nachfrage nach Rechenzentren in Lateinamerika
Mai 23, 2023
Der Markt bleibt stabil: Trotz Energiebeschränkungen, Lieferkettenproblemen und steigenden Kosten ist die Nachfrage nach Rechenzentrumsinfrastrukturen hoch. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht von Hawk, einer globalen Immobilienanalyseplattform für Rechenzentrumsumgebungen. Hawk verwendet Echtzeitdaten, um Trends und Preise für Rechenzentren in mehr als 35 Märkten zu ermitteln, zu verfolgen und zu vergleichen. Analysiert werden Zahlen aus Nordamerika, Europa und der APAC-Region. Erstmalig umfasste der Bericht nun auch die lateinamerikanischen Märkte.
Der Studie zufolge befindet sich der lateinamerikanische Rechenzentrumssektor in einer Wachstumsphase. Vor der Pandemie bedienten vor allem internationale Unternehmen in Dallas, Miami und Los Angeles den Bedarf an Rechenzentren. Grund dafür war, dass viele lokale Unternehmen ihre IT-Infrastruktur noch nicht ausgelagert oder den digitalen Wandel vollzogen hatten. Man erwartet jetzt jedoch, dass Lateinamerika das höchste globale Wachstum bei der Technologieeinführung aufweisen wird – mit einer sechsmal höheren Nachfrage nach Elektrizitätsleitung (in Megawatt, kurz MW) im nächsten Jahrzehnt. Spitzenreiter werden aller Wahrscheinlichkeit nach Märkte wie Mexiko, Brasilien, Chile und Kolumbien sein.
Derzeit bauen große Hyperscaler ihre Infrastruktur in der Region auf: Hawk zufolge werden die drei führenden Unternehmen bis 2031 zusätzliche 500 MW bereitstellen, was etwa 70 % der neu eingerichteten Colocation-Kapazität in der Region ausmacht. Damit steigt auch die Nachfrage in Mexiko rapide an. In Kolumbien beispielsweise herrscht derzeit ein Bauboom mit einem Wettlauf um Stromkapazitäten – etwa 400 MW in Querétaro und 127 MW in Bogotá.
Der Bericht unterstreicht, dass die politischen Schwankungen in der Region mit den neu gewählten Präsidenten in Chile, Brasilien, Kolumbien und Mexiko dem Wachstum keinen Abbruch getan haben: Nach wie vor sind die Investitionen im Rechenzentrumssektor stabil. Man ist sich einig, Maßnahmen nicht zu unterstützen, die den Investitionen schaden würden. Dies gilt insbesondere für Investitionen, die auf die Umwandlung der Region in einen digitalen Wirtschaftsraum abzielen. Vor allem der Nearshoring-Trend in Mexiko hat zu einem erheblichen Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen in diesem Land geführt. Dies wiederum äußerte sich in einer erhöhten Nachfrage nach Rechenzentrumsdienstleistungen auf mexikanischem Boden sowie in den Nachbarregionen.
Der zitierte Report geht davon aus, dass diese Wachstumskurve auf einem höheren Niveau als im Rest der Welt bleiben dürfte. Dies ist wahrscheinlich so lange der Fall, bis eine ausreichende digitale Infrastruktur vorhanden ist, um die Marktnachfrage zu decken.
In Nordamerika hat die Nachfrage nach Rechenzentrumsinfrastruktur nach mehreren Rekordwachstumsperioden zwischen 2020 und 2022 abgenommen. Das Niveau blieb jedoch hoch – mit dem sechsthöchsten Quartal aller Erhebungszeiträume.
Viele Unternehmen verfolgen derzeit eine konservative Strategie in Bezug auf ihre IT-Infrastruktur. Der Report geht davon aus, dass sich einige für die Verlängerung von Mietverträgen mit kürzerer Laufzeit entscheiden, da sie mit weniger volatilen Preisen in der nahen Zukunft rechnen.
Aufstrebende Sekundärmärkte verzeichnen weiterhin ein starkes Wachstum, da Entwickler nach anderen Märkten Ausschau halten. Sie sollen ähnliche Vorteile wie die großen Drehkreuze bieten, jedoch mit günstigeren Kosten und einer besseren Verfügbarkeit von Strom. Einige Unternehmen, die zuvor Nord-Virginia in Betracht zogen, entscheiden sich nun für alternative Standorte wie Atlanta, Columbus, Las Vegas, Salt Lake City und Denver.
Die meisten Rechenzentren (belegte Fläche) in Nordamerika konzentrieren sich auf zwei oder drei Hauptmärkte. In den letzten Quartalen war die Nachfrage jedoch breiter gestreut – obwohl die Belegungsrate im ersten Quartal 2023 (436 MW) die niedrigste seit dem dritten Quartal 2021 (158 MW) war.
In Europa ist die Nachfrage nach Rechenzentrumskapazität konstant geblieben. Viele europäische Länder passen ihre Operationen, Strategien und Unternehmens-Policy an: Sie streben oft nach mehr Datensouveränität, Datenschutz und Sicherheit. So hat das Vereinigte Königreich einen Bericht veröffentlicht, in dem die Notwendigkeit einer Diversifizierung der Cloud-Computing-Nutzung aufgezeigt wird. Ziel sei es nun, von einer kleinen Zahl internationaler Anbieter zu einer Gruppe inländischer Anbieter zu wechseln. Auch Finanzkonzerne sprechen sich für eine Diversifizierung und Nationalisierung ihrer Cloud-Fußabdrücke aus.
Die Energieversorgung stellt jedoch nach wie vor eine Herausforderung dar, die die Anmietung und Entwicklung in Gebieten wie Amsterdam, Dublin und London einschränkt. Infolgedessen war die Vermietungsrate die niedrigste seit Ende 2021, obwohl sie immer noch höher ist als in allen Quartalen vor Q4/2021.
In Frankfurt und Paris hat die Entwicklung zugenommen, da mehrere neue große Campusanlagen geplant oder in der Entwicklung sind. Märkte, in denen Energie leichter verfügbar ist, sind im vergangenen Jahr deutlich gewachsen – darunter Paris, Madrid, Mailand und die nordischen Länder, wie der Report zeigt.
Die APAC-Region stellt spezifische Anforderungen an die Rechenzentrumsinfrastruktur: Die verschiedenen Teile der Region haben Klimazonen, Infrastruktursysteme und Stromnetze sowie logistische Faktoren. Sie erschweren die Entwicklung einer einheitlichen Strategie. Singapur und Hongkong verzeichnen jedoch einen Durchbruch, da die Nachfrage nach Cloud-Diensten schnell wächst.
Die Sicherung von mehr Rechenzentrumskapazität für die meisten Märkte in der APAC-Region ist ein zeitaufwändiger und oft teurer Prozess – vor allem wegen des Mangels an Land und Infrastruktur. Hawk geht jedoch von einem Aufwärtstrend in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 aus, da neue Finanzierungen und Projekte vorangetrieben werden. Das trägt dazu bei, die niedrige Leerstandsquote in der Region zu verringern und die Vermietungsprozesse in Zukunft wieder anzukurbeln.
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