Samsung Electronics bringt mit Partnern digitale Gesundheit voran

Doctors, nurse and digital tablet for night teamwork
Sheila Zabeu -

Oktober 23, 2023

Samsung Electronics hat in enger Zusammenarbeit mit renommierten Forschungs- und Gesundheitsorganisationen eine neue Initiative ins Leben gerufen. Der Fokus der Partnerschaft liegt auf der Weiterentwicklung des digitalen Gesundheitssystems sowie der Erforschung von Einsatzgebieten für Smartwatches und Algorithmen im Gesundheitswesen. Zu den Partnern zählen das Media Lab am Massachusetts Institute of Technology (MIT), das Brigham & Women’s Hospital, die Tulane University School of Medicine und das Samsung Medical Centre.

Das Forschungsprogramm formuliert drei Ziele: Zum einen soll es Samsungs Technologien zur Unterstützung des Gesundheitssektors optimieren, zum anderen das Verständnis für digitale Gesundheit erweitern. Des Weiteren steht auf der Agenda, das Potenzial intelligenter sowie individueller Geräte weiter zu erforschen.

In Zusammenarbeit mit MIT Media Lab möchte Samsung Lösungen zur Überwachung und Verbesserung des Schlafs entwickeln. „Es gibt ein wachsendes Verständnis dafür, wie Schlaf nicht nur den Einzelnen, sondern die Gesellschaft im Allgemeinen beeinflussen kann. Wir möchten über die bisherigen Möglichkeiten hinauswachsen und spezifischere Schlafprofile untersuchen, Interventionen genauer personalisieren und bessere Modelle für die Regelmäßigkeit des Schlafs, die Homöostase (Gleichgewicht der physikalischen und chemischen Bedingungen im Körper) und den zirkadianen Rhythmus erforschen“, erläutert Pattie Maes, Professorin am MIT Media Lab und leitende Forscherin der Kooperationsinitiative.

Die Zusammenarbeit mit dem Brigham & Women’s Hospital konzentriert sich auf die biometrischen Daten, die von der Galaxy Watch gesammelt werden. Hier steht die Untersuchung der Resilienz und Fragilität im Mittelpunkt, um ein personalisiertes Gesundheitsbild zu schaffen. Die Kooperation hat zum Ziel, diese abstrakten Konzepte quantifizierbar zu machen und die Wechselwirkungen verschiedener physiologischer Systeme zu untersuchen. Langfristig sollen so individuelle Genesungspfade und Strategien zur Stressbewältigung entwickelt werden – basierend auf Echtzeitdaten von am Körper tragbaren Sensoren.

Zusammen mit der Tulane University School of Medicine nutzt Samsung den BioActive-Sensor der Galaxy Watch, um eine breite Palette von Herz-Kreislauf-Indikatoren zu überwachen. Durch die Kombination von Fachwissen im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Samsungs BioActive-Sensortechnologie und datengesteuerten Ansätzen des maschinellen Lernens soll ein umfangreicher Datensatz erstellt werden. Dieser ermöglicht eine genauere Vorhersage von Krankenhausaufenthalten, schnellere Empfehlungen für die Behandlung und letztendlich eine Verbesserung der Gesundheitsergebnisse. Bestätigt wird dieses Vorgehen von Dr. Nassir Marrouche, leitender Forscher der Studie und Direktor des Innovationszentrums für Arrhythmie der medizinischen Fakultät.

Die enge Partnerschaft mit dem Samsung Medical Center zielt darauf ab, die Gesundheitsversorgung in verschiedenen Bereichen zu revolutionieren. Im Fokus steht die Entwicklung einer integrierten Datenanalyseplattform sowie fortschrittlicher Algorithmen zur Erkennung abnormaler Symptome. Seung Woo Park, Präsident und CEO des Samsung Medical Center, äußert sich dazu wie folgt: „Diese neue Kooperationsinitiative wird Methoden und Systeme in den Bereichen Herzgesundheit, Schlaf und Achtsamkeit untersuchen. Darüber hinaus wird es personalisierte Dashboards und dynamische, bereichsübergreifende Plattformen geben.“

Der digitale Gesundheitsmarkt bis 2030

Gemäß Vantage Market Research wird der weltweite Markt für digitale Gesundheitslösungen bis 2030 voraussichtlich einen Wert von 586,6 Milliarden US-Dollar erreichen. Dieses Wachstum, das einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 16,8 % entspricht, nahm seinen Anfang im Jahr 2022.

Die Studie verdeutlicht, dass das Wachstum im Bereich der digitalen Gesundheitslösungen größtenteils auf die Bemühungen um eine bessere Integration der Patienten in den Gesundheitsprozess zurückzuführen ist. Der Ansatz basiert auf der weitreichenden Verbreitung von mobilen Anwendungen und tragbaren Geräten, die das Echtzeit-Monitoring des Gesundheitszustands ermöglichen. Hinzu kommen telemedizinische Lösungen für die Fernbetreuung, eine effizientere Bereitstellung von Behandlungen und eine stärkere Integration von Technologien in die medizinische Praxis.

Nichtsdestotrotz sind Datenschutzfragen und Sicherheitsbedenken, die mitunter auf komplexe Regulierungsanforderungen und die digitale Kluft in bestimmten Bevölkerungsgruppen zurückzuführen sind, als Wachstumshemmnisse zu betrachten.

Es wird erwartet, dass die Marktdynamik das vermehrte Zusammenwirken von Gesundheitsdienstleistern, Aufsichtsbehörden und Technologieentwicklern widerspiegeln wird. Partnerschaften, wie die von Samsung Electronics, sind exemplarisch für diesen Ansatz und zielen darauf ab, die effiziente und verantwortungsbewusste Nutzung digitaler Gesundheitslösungen sicherzustellen.

Rechtliche Fragen in den USA

Am 11. Oktober verkündete die Food and Drug Administration (FDA), die US-Regulierungsbehörde für Lebensmittel, Arzneimittel und medizinische Geräte, die Einführung eines neuartigen Beratungsgremiums im Bereich der digitalen Gesundheit. Das neue Gremium wird sich wissenschaftlichen sowie technischen Aspekten im Kontext von digitalen Gesundheitstechnologien wie digitalen Therapeutika, tragbaren Geräten, Fernüberwachung von Patienten sowie künstlicher Intelligenz und virtueller Realität widmen.

Die FDA wird eine breitgefächerte Gruppe von Experten mit technischem und wissenschaftlichem Fachwissen aus verschiedenen Bereichen in den Beratungsausschuss einbeziehen. Damit soll sichergestellt werden, dass digitale medizinische Geräte so konzipiert und ausgerichtet sind, dass sie den Bedürfnissen aller Bevölkerungsgruppen gerecht werden.

Der Beratungsausschuss für digitale Gesundheit wird die FDA in Fragen rund um den Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen unterstützen. Das Gremium wird relevantes Fachwissen und vielfältige Perspektiven einbringen, um das Verständnis der Behörde für die Vorzüge, Risiken und klinischen Resultate, die sich aus dem Gebrauch dieser digitalen Hilfsmittel ergeben, zu bereichern.

Der Ausschuss soll bis 2024 betriebsbereit sein.