Robust, flexibel und riesig: Das ist das IoT von heute

IOT - Internet of things concept. I
Cristina De Luca -

August 16, 2024

Es hat die Hindernisse überwunden, die sein Wachstum gehemmt haben: Das Internet der Dinge (IoT) konnte sich zu einer massiven Industrie entwickeln. Heute ist es eine ausgereifte und interoperable Technologie, die in großem Maßstab Einsatz findet.

Es ist zwar noch immer ein langer Weg – aber groß angelegte Implementierungen finden routinemäßig statt und jedes Jahr kommen mehrere Milliarden IoT-Verbindungen hinzu. Ermöglicht wird dies durch drei Voraussetzungen: das Zusammenfließen der verfügbaren Technologie, die größere Vielfalt an Verbindungsoptionen – insbesondere auf dem Mobilfunkmarkt – und die größere Reife von IoT-Sicherheit, Zertifizierung, Konformität und Geschäftsmodellen.

Der Einsatz von IoT in großem Maßstab konnte auch vom Schwungrad-Effekt erfolgreicher Implementierungen profitieren: Dies hat das Vertrauen in die IT-Landschaft gestärkt und wiederum zu mehr Investitionen geführt.

Die weltweiten IoT-Verbindungen haben im Jahr 2023 die Marke von 16 Milliarden aktiven Endgeräten erreicht, so berichtet das Unternehmen IoT Analytics. Es schätzt, dass bis 2027 noch einige hinzukommen, sodass es zu diesem Zeitpunkt mehr als 29 Milliarden aktive IoT-Endgeräte geben wird. Die Größe des IoT-Marktes für Unternehmen erreichte 2023 bereits 269 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 15 % gegenüber dem Vorjahr, so das Global IoT Enterprise Spending Dashboard (Q2 2024 Update).

IoT Analytics veranschaulicht auf dieser Grafik das aktuelle und voraussichtliche Wachstum des Marktes für IoT-Unternehmen zwischen 2022 und 2030. Die Experten erwarten dabei einen stetigen Anstieg für die kommenden Jahre.

Auch die Größe des IoT-Marktes für Mobilfunk hat die Aufmerksamkeit der Analysten auf sich gezogen. Laut dem Global Cellular IoT Connectivity Tracker & Forecast von IoT Analytics (aktualisiert im Juni 2024) und dem IoT Mobile Operator Pricing & Market Report 2024-2030 (veröffentlicht im Juli 2024) werden Mobilfunkbetreiber weltweit im Jahr 2023 insgesamt 15 Milliarden US-Dollar mit 3,6 Milliarden Mobilfunk-IoT-Verbindungen verdient haben.

Die Wachstumsrate des Umsatzes im Bereich IoT bei Mobilfunkbetreibern übertraf mit 23 % im Jahresvergleich die von IoT-Softwareunternehmen und Hyperscalern im Jahr 2023. Die fünf führenden IoT-Mobilfunknetzbetreiber verwalteten dabei 83 % aller weltweiten IoT-Mobilfunkverbindungen, während die fünf Betreiber mit dem stärksten Umsatz 64 % des Gesamtertrags erzielten.

Diese Grafik von IoT Analytics veranschaulicht das Wachstum des globalen mobilen IoT-Marktes zwischen 2018 und 2030. Im Jahr 2023 gab es ein Wachstum von 23 %, das voraussichtlich bis 2030 weiter zunehmen wird.

Omdia seinerseits sagt voraus, dass es bis 2030 rund 5,4 Milliarden zellulare IoT-Verbindungen geben wird. Das Marktanalyse-Unternehmen geht davon aus, dass 5G-bezogene Technologien wie 5G Red Cap und 5G Massive IoT einen großen Teil dieses Wachstums ausmachen werden.

Quelle: Omdia

Die aktuell verfügbaren fortschrittlichen Mobilfunktechnologien erweitern die Möglichkeiten, IoT Verbindungen zu implementieren – und stellen sicher, dass Unternehmen mehr denn je die für ihren Anwendungsfall am besten geeignete Konnektivität auswählen können. Dies ist ein wichtiger Faktor für das IoT auf dem Massenmarkt: Es bedeutet, dass es weniger Streuverluste gibt und dass Unternehmen ohne Weiteres Kompromisse zwischen Kosten, Leistung, Sicherheit und Stromverbrauch für die Mobilfunkverbindung eingehen und zuletzt die Option auswählen können, die am besten zum geplanten Einsatz passt. Dadurch verringert sich die Komplexität der Design- und Entwicklungsphase fürs IoT, was eine bessere Übersicht über die Gesamtkosten eines Einsatzes gibt. Diese Klarheit hilft bei der Finanzierung und erhöht das Vertrauen in die Rentabilität einer Investition.

Nach wie vor: Sicherheit steht an erster Stelle

Die Optionen für Konnektivität werden klarer und einfache Vorschläge werden nun weithin angeboten — daher konzentrieren sich die Unternehmen auf andere wichtige Funktionen. Die Sicherheit ist ein offensichtliches Anliegen: Je mehr vernetzte Geräte eine Einrichtung ausmachen, desto größer sind die Angriffsfläche und das Risiko.

Security by Design integriert sichere Funktionen in die Geräte, bevor diese implementiert werden. Es bietet eine höhere Sicherheit als maßgeschneiderte Lösungen, die für viele IoT-Anwendungsfälle zu teuer oder unpraktisch sind. Dies ist wichtig, um Hacks und Betrug zu verhindern – aber auch, um die Identität des angeschlossenen Geräts zu gewährleisten und die Daten untrennbar mit dem Gerät zu verknüpfen, das sie erfasst und übertragen hat. Das Vertrauen in verlässliche IoT-Daten ist ein wesentlicher Bestandteil des IoT-Wertversprechens. Mit der Einführung wirksamer Lösungen hat sich dafür mittlerweile ein gutes Verständnis breitgemacht.

Die Zertifizierung und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften stellen nach wie vor einen erheblichen Engpass dar. Doch die Unternehmen verlassen sich zunehmend auf ihre Zulieferer, um von deren Fachwissen zu profitieren und Prozesse zu vereinfachen. Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass ein Großteil dieses Prozesses von einem Gerät zum anderen übertragen werden kann – und dass nicht jedes Unternehmen, das sich mit dem Internet der Dinge befasst, ein Zertifizierungsspezialist werden muss.

IoT-Organisationen brauchen Zugang zu Skaleneffekten, um Geschäftsszenarien zu rechtfertigen. Das bedeutet, dass sie die Zertifizierung beschleunigen und vereinfachen müssen, die in nationalen, regionalen und vertikalen Märkten für die Bereitstellung von Geräten erforderlich ist.

Partnerschaften sind im Kommen

Früher haben Unternehmen versucht, alles in Eigenregie durchzuführen. Doch immer mehr erkennen, dass dies zu langsam, zu teuer und zu kompliziert ist. Stattdessen besteht ein größerer Bedarf an Partnerschaften mit Experten, vom Gerätedesign bis zur Bereitstellung und darüber hinaus. Indem sie sich an IoT-as-a-Service-Anbieter wenden, können Unternehmen auf optimierte Lösungen für Geräteentwicklung und -zertifizierung, Fertigung, Konnektivität, Implementierung, Support und Sicherheit zugreifen.

Es besteht auch eine größere Bereitschaft, das Risiko und den Nutzen zu teilen. Sich an Partner zu wenden, die IoT in großem Maßstab handhaben können und über fundierte Kenntnisse der Komplexität des IoT verfügen – wie Energieverbrauch, Mobilfunknetzvarianten oder Sicherheit – hat erhebliche Vorteile: Die Markteinführung lässt sich radikal beschleunigen und es kann eine deutlich bessere Leistung erzielt sowie ein transformierter Geschäftswert geliefert werden.

Je größer das das Vorhaben, desto größer das Risiko – aber auch desto größer die Belohnung: Das ist die Einstellung, mit der IoT-Innovatoren in die Ära des Massen-IoT im Hyperscale-Bereich eintreten. Es ist ein spannendes Szenario, in dem die Teilnehmer schneller Erfolge verzeichnen, wenn sie ihre Kräfte bündeln.