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Home > IT Monitoring > Data Center > Neuer Meilenstein: AWS investiert in Kernkraft für kohlenstofffreies Rechenzentrum
April 09, 2024
Grüne Technologie: Amazon Web Services (AWS) hat den 960 MW großen Cumulus-Campus erworben, der sich an einem Atomkraftwerk in Pennsylvania (USA) befindet. Das Kraftwerk gehört der Talen Energy Corporation, einem Energieerzeugungs- und Infrastrukturunternehmen in Nordamerika, das rund 12,4 GW in den Vereinigten Staaten betreibt. Die Website von Talen beschreibt die Transaktion mit AWS detailliert – sie umfasst die Zahlung von 650 Millionen US-Dollar für den Erwerb aller physischen und immateriellen Vermögenswerte von Cumulus.
Die Rechenzentren von Cumulus sind direkt verbunden mit den benachbarten 2,5 GW starken Susquehanna-Atomkraftwerken von Talen – jedoch ohne die Vermittlung von Stromübertragungs- und -verteilungsunternehmen, was wiederum Wettbewerbsvorteile bietet. Gemäß den Vereinbarungen versorgt Talen den Campus künftig mit kohlenstofffreier Energie von Susquehanna über Verträge mit festen Energiepreisen. Jede Steigerung der Energiekapazität im Vertrag hat einen fixen Preis für eine anfängliche Laufzeit von zehn Jahren. Danach wird sie neu bewertet. In einem separaten Vertrag erhält Talen zusätzliche Einnahmen von AWS aus dem Verkauf von kohlenstofffreier Energie, die sie ins Netz einspeisen.
Als der Cumulus-Campus im Januar 2023 eröffnete, erhielten die Betreiber die Aufgabe, das Energie-„Trilemma“ zu lösen. Dieses umfasst die wachsende Nachfrage nach zuverlässiger, kohlenstofffreier und kostengünstiger Energie. Nach Angaben von Talen ermöglicht das lokale Stromerzeugungsmodell mit direkter Verbindung zwischen den Kraftwerken und den Rechenzentren eine Reduzierung der Gesamtbetriebskosten (TCO) – und das bei den attraktivsten Energiepreisen in den Vereinigten Staaten. Darüber hinaus betont Talen, dass die Größe und das Design des Cumulus-Campus Expansionskapazitäten und Flexibilität bieten, ebenso wie zeitliche Erfolge beim Markteintritt und starke ESG-Vorteile.
Talen Energy meldete 2022 Insolvenz an und schloss nach Umstrukturierungs- und Rekapitalisierungsprozessen erfolgreich seinen Sanierungsplan im Jahr 2023 ab.
Microsoft, ein Hauptkonkurrent von AWS, erwägt ebenfalls den Einsatz von Atomkraft in Rechenzentren. Im Juli des letzten Jahres kündigte das Unternehmen an, bei eines seiner Rechenzentren in Virginia (USA) gemeinsam mit Constellation Energy umfangreich auf CO2-Reduzierung zu setzen. Stattdessen soll die Energie aus Atomkraft (bis zu 35 %), Wind- und Solaranlagen stammen. Wie Microsoft mitteilt, ermöglicht es die gemeinsame Vereinbarung, das Rechenzentrum rund um die Uhr mit 100 % kohlenstofffreier Energie zu betreiben.
Im September 2023 unterstrich Microsoft seine Investition in diesem Bereich: Das Unternehmen veröffentlichte eine Stellenanzeige für einen qualifizierten Programmmanager für nukleare Technologie. Laut dieser Anzeige sucht Microsoft einen Experten für die Entwicklung eines Integrationsfahrplans für nukleare Technologien. Gewünscht ist eine Fachkraft mit Erfahrung im Energiesektor sowie fundierten Kenntnissen über technische und regulatorische Fragen.
Weitere Initiativen von AWS
Auch AWS intensiviert die Zusammenarbeit mit der akademischen Welt, um alternative Energiequellen wie Kernenergie zu fördern. Vor kurzem erst schloss das Unternehmen eine Partnerschaft mit der George Mason University in Virginia (USA), um ein Labor für erneuerbare Energien im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Universität zu eröffnen. Zusätzlich führt die Universität neue Lehrpläne für nachhaltiges Ingenieurwesen für Rechenzentren ein. Sie zielen auf die Erzeugung, Speicherung und Verteilung erneuerbarer Energien sowie Schulungen und praktische Erfahrungen ab.
In dem neuen Zentrum ermöglichen von AWS finanzierte Geräte und Software-Tools den Studierenden die Erkundung, Analyse und Simulation von Daten zu erneuerbaren Energien. Außerdem können die angehenden Wissenschaftler dort das Design und den Betrieb von Mikronetzwerkkomplexen erforschen. Das Labor bildet dafür reale Geräte wie Stromnetze, Windparks und andere erneuerbare Energiequellen nach.
Zusätzlich machte AWS Fortschritte, um den Kohlenstoffausstoß seiner Infrastrukturen zu reduzieren und das Ziel von null Emissionen bis 2040 zu erreichen: Durch den Einsatz von kohlenstoffarmem Beton und Stahl in Rechenzentren entlang der gesamten Lieferkette baute AWS bereits 43 Standorte weltweit. Diese Zahl im Jahr 2023 ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Der Einsatz von kohlenstoffarmem Stahl und Beton in 27 Rechenzentren führte laut Unternehmen zu einer Vermeidung von mehr als 22.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten.
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