Microsofts grüne Vision: Investition in erneuerbare Energien in Brasilien

clean energy concept
Sheila Zabeu -

September 10, 2023

Microsoft Brasil treibt Nachhaltigkeit voran: Der Technologiekonzern hat mit AES Brasil einen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) für die Lieferung erneuerbarer Energie unterzeichnet. Start der 15-jährigen Vereinbarung ist Juli 2024. Die Energie für Microsoft kommt dann aus dem Cajuína-Windkomplex im Bundesstatt Rio Grande do Norte, der in diesem Jahr erstmalig seinen Betrieb aufnimmt.

Nach Angaben der brasilianischen Tochtergesellschaft von Microsoft umfasst das Projekt eine installierte Windkraftkapazität von 154 Megawatt (MW). Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Energie, um 250.000 Haushalte zu versorgen. Zudem vermeidet der grüne Strom pro Jahr die Emission von 28.700 Tonnen Treibhausgas. Das gesamte Projekt beinhaltet Investitionen von etwa 1 Milliarde brasilianischen Real.

Für Tânia Cosentino, Präsidentin von Microsoft in Brasilien, steht diese Initiative im direkten Zusammenhang mit dem globalen Engagement des Unternehmens und dem Ziel, bis 2030 kohlenstoffneutral zu werden. Sie betont: „Diese Maßnahme unterstreicht Microsofts Verpflichtung zur Beschleunigung nachhaltiger Verfahren und einer höheren Effizienz der Betriebsabläufe. Schätzungen zufolge wird die Microsoft Azure-Cloud bis 2025 zu 100 % mit erneuerbaren Energien betrieben.“

Rogério Jorge, CEO von AES Brasil, fügt hinzu: „Diese langfristige Vereinbarung mit Microsoft Brasil ist ein Meilenstein für AES Brasil. Bei diesem Unternehmen liegen die Hauptmerkmale auf Pioniergeist und technologischen Innovationen – gepaart mit globalen Standards, die für Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen. Microsoft hat sich weltweit um die Dekarbonisierung seiner Energiematrix bemüht und hat mit AES Brasil den idealen Partner, der diesen Weg hierzulande unterstützt.“

Dem Geschäftsführer zufolge weist der Vertrag besondere Merkmale in Bezug auf bewährte ESG-Praktiken auf. Dieses Regelwerk bewertet Firmen in punkto Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. „Die Kunden selbst sind die treibende Kraft hinter den Innovationen und Verbesserungen zur Nachhaltigkeit. In diesem Kontext gehört Microsoft zu den Vorreitern bei der Suche nach sauberer, wettbewerbsfähiger und zuverlässiger Energie. Die technischen und kommerziellen Konditionen dieses Projekts erlauben Microsoft, die Verwaltung des Vertrags zu erleichtern. Dazu greifen sie auch auf bewährte Verfahren zurück, die bereits in anderen Ländern angewendet zum Einsatz kommen. Diese Partnerschaft steht im Einklang mit dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Einem Modell, das den gesellschaftlichen Bedürfnissen und Erwartungen entspricht und gleichzeitig die Umwelt schont“, führt der CEO von AES Brasil weiter aus.

Der Cajuína-Windkomplex ist schon das dritte Projekt von AES Brasil im Bundesstaat Rio Grande do Norte in der Region Sertão Central Cabugi. Der Windpark soll eine installierte Gesamtkapazität von mehr als 1,4 Gigawatt (GW) erreichen, von denen 684 MW bereits in Konstruktion sind. Die Bauarbeiten starteten im Jahr 2022, der Abschluss ist für die zweite Hälfte des Jahres 2023 geplant.

Die Geschichte von Microsoft und AES

Der Vertrag zwischen AES und Microsoft ist der erste seiner Art in Brasilien. Dennoch trafen die beiden Unternehmen bereits weitere Vereinbarungen: Die Microsoft-Rechenzentren in Virginia und Kalifornien in den Vereinigten Staaten sollen künftig mit erneuerbarer Energie aus Solaranlagen beliefert werden. „Virginia stellt einen bedeutenden Meilenstein auf unserem Weg zur vollständigen Versorgung mit erneuerbarer Energie da, die wir bis 2025 in all unseren Einrichtungen – einschließlich unserer Rechenzentren – erreichen möchten. Damit leisten wir einen Beitrag zu unserer Verpflichtung, bis 2030 als Unternehmen kohlenstoffnegativ zu sein“, sagte Adrian Anderson, Leiter des Programms für Energie und Nachhaltigkeit in Rechenzentren bei Microsoft.

Im Jahr 2022 unterzeichneten Microsoft und AES Andes in Chile bereits einen Vertrag zur Nutzung von Wind- und Solarenergie. Ziel dieses Abkommens ist es, Microsoft-Kunden dabei zu unterstützen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren sowie ihre Digitalisierungsprozesse zu beschleunigen. Laut Ricardo Falú, CEO von AES Andes, handelt es sich bei diesem Vertrag um eine innovative, maßgeschneiderte Vereinbarung. Sie umfasst verschiedene Technologien, die den zielgerichteten Anforderungen von Microsoft Rechnung tragen. Die Energieversorgung läuft dann aus zwei Projekten zusammen: einem Solar- und Batterieprojekt in der Region Antofagasta sowie einem Windprojekt in der Region Biobío.

Neben Microsoft hat AES in den Vereinigten Staaten auch Power Purchase Agreements (PPAs) mit Google und Amazon abgeschlossen. Mit Amazon unterzeichnete das Energieunternehmen sogar gleich zwei Verträge, die insgesamt 450 MW Solarenergie und 225 MW 4-Stunden-Batteriespeicher umfassen. Diese Initiativen unterstützen Amazon bei seinem Ziel, seine Betriebe bis 2025 weltweit zu 100 % mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Zudem plant der Versandriese bis 2040 keine Netto-CO2-Emissionen mehr zu verursachen.

Amazon ist der größte Abnehmer von erneuerbarer Energie. Laut Bloomberg NEF erwarb das Unternehmen im Jahr 2022 bereits 10,9 Gigawatt saubere Energie. Zum Vergleich: Mit dieser Menge ließe sich ganz Ecuador mit Strom versorgen. Das ist mehr als das Vierfache des Betrags, den das zweitplatzierte Unternehmen auf der Liste der Top Five, Meta, erworben hat. Google, Microsoft und Codelco (ein staatliches chilenisches Kupferbergbauunternehmen) vervollständigen diese Liste.