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Home > IT Monitoring > Südkorea will 1-GW-Campus für Rechenzentren bauen
September 01, 2023
Die südkoreanische Regierung kündigte große Pläne an: Bis 2037 soll ein solarbetriebener 1-GW-Rechenzentrumscampus entstehen. Die für das Projekt ausgewählte Region befindet sich im Südwesten des Landes. Angedacht ist ein Komplex, der in der Stadt Haenam in der Provinz Jeollanam bis zu 25 Rechenzentren umfassen wird. Einer offiziellen Prüfung zufolge ist das Gebiet für die Nutzung von Solarenergie und ein robustes Stromnetz geeignet.
Zur Durchführung der Bauarbeiten unterzeichnete das Ministerium für Handel, Industrie und Energie am 24. August eine Handelsvereinbarung mit Jeollanam, Haenam, der Korea Electric Power Corporation (Südkoreas größtem Stromversorger), der Jeonnam Development Corporation und sieben Investmentgesellschaften (Samsung C&T, LG CNS, NH Investment & Securities, Bosung Industry, TGK, Korea DRD und Deus Systems).
Die Rechenzentren werden in mehreren Phasen gebaut: Die erste umfasst fünf Gebäude und ein 300-MW-Umspannwerk, in einer zweiten Phase werden fünf weitere Rechenzentren und ein zweites Umspannwerk errichtet. Bis 2037 sollen acht weitere Anlagen entstehen. Nach Angaben der südkoreanischen Regierung wird das gesamte Projekt voraussichtlich rund 7,5 Milliarden US-Dollar kosten. Zudem will die Regierung einen Plan umsetzen, um die potenziell negativen Auswirkungen des Rechenzentrumskomplexes abzumildern.
Die meisten Kosten verursacht dabei der Betrag, der für den Bau der physischen Einrichtungen aufgewendet wird – wie Ron Vokoun, ein Spezialist für den Bau von Rechenzentren, erklärt. Laut Vokoun macht diese Variable im Durchschnitt etwa 45 % der Gesamtkosten eines Rechenzentrums aus. Dabei variieren die geschätzten Baukosten stark und reichen von 200 bis über 1.000 US-Dollar pro Quadratfuß (0,09 Quadratmeter). Natürlich ist es möglich, bestehende Einrichtungen für die Nutzung als Rechenzentren umzuwidmen.
Laut einem aktuellen Bericht des Forschungs- und Beratungsunternehmens Technavio wird der Markt für den Bau von Rechenzentren zwischen 2022 und 2027 voraussichtlich um 10,2 % wachsen: Schließlich steigt die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud-Computing-Lösungen kontinuierlich an, für die massive Rechenleistung notwendig ist.
Google, Amazon.com, Apple und Facebook haben alle hohe Summen in den Bau eigener Rechenzentren investiert. Ende August begannen auch die Bauarbeiten für Microsofts 1 Milliarde US-Dollar teuren Rechenzentrums-Campus in Mount Pleasant, Wisconsin (USA), der im vergangenen März erstmalig angekündigt wurde. Oracle plant derweil, wie sein Präsident Larry Ellison auf einer Konferenz mit Analysten erklärte, den Bau von „Hunderten von Rechenzentren“ auf der ganzen Welt – davon mindestens eines „in jedem Land“. Im Gegensatz zu den Rechenzentren anderer Unternehmen werden sie wahrscheinlich verhältnismäßig klein und kostengünstig ausfallen.
Unabhängig von der Größe der Rechenzentren geht der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und minimalsten Umweltauswirkungen. Dazu gehört ein Ökosystem, das sich mit der Wiederverwertung von Abfällen befasst und Baumaterialien mit geringen Kohlenstoffemissionen verwendet. Darüber hinaus müssen die sogenannten grünen Rechenzentren fortschrittliche Technologien und Strategien für den Bau sowie den Betrieb der Einrichtungen anwenden. Erwartungen zufolge soll der Markt für nachhaltige Rechenzentren zwischen 2022 und 2027 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 24,63 % aufweisen – angetrieben vor allem durch den Anstieg des Verbrauchs sowie die Kosten für Elektrizität.
An Argumenten, in den Markt für nachhaltige Rechenzentren zu investieren, mangelt es nicht. Letztlich sind solche Anlagen immense Energiefresser: So wächst der Druck, Rechenzentren nachhaltig zu gestalten. Einige Regierungen und Aufsichtsbehörden schreiben bereits strengere Standards für neu gebaute oder im Bau befindliche Rechenzentren vor. Auch wenn dies wie ein Hindernis erscheinen mag, können die Vorgaben eine Chance für Investoren darstellen: Wie ein Artikel von McKinsey zeigt, hilft finanzielle Unterstützung den Rechenzentren dabei, einen kohlenstofffreien Energieverbrauch zu gewährleisten.
Ein weiterer Faktor, der das Wachstum des Marktes für nachhaltige Rechenzentren weiter ankurbeln dürfte, ist die Künstliche Intelligenz (KI). Ausschlaggebend für diese Beobachtung sind die Berechnungen von Marc Ganzi, CEO von DigitalBridge, einer globalen Investmentgesellschaft für digitale Infrastrukturen: Laut Ganzi wird der Bedarf dieser Technologie an Rechenleistung und Speicherplatz voraussichtlich 38 GW erreichen und Hunderte von Milliarden US-Dollar für die Bereitstellung von Rechenzentrums-, Glasfaser- und Tower-Ressourcen kosten. Dies bietet Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen im Bereich der digitalen Infrastruktur, die den Markt für Cloud-Dienste überholen könnten. Derzeit weist dieser Marktbereich eine Kapazität von etwa 13 GW und einen jährlichen Wert von 300 Milliarden US-Dollar auf.
Um eine Vorstellung vom Ressourcenverbrauch dieser Einrichtungen zu bekommen, dienen die Vereinigten Staaten als Beispiel, wo sich mehr als 30 % der weltweiten Rechenzentren befinden: In den USA macht der Energieverbrauch von Rechenzentren etwa 2 % des Stromverbrauchs des Landes aus. Darüber hinaus gehören diese Anlagen zu den Wirtschaftszweigen, die in den USA am meisten Wasser verbrauchen. Nachhaltige Lösungen sind also mehr als gefragt.
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