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Home > IoT > IoT-Software: Ausgaben liegen 2022 bei 53 Milliarden US-Dollar
April 18, 2023
Unternehmen weltweit investieren immer weiter in das Internet of Things (IoT): Die Ausgaben für IoT-Software – also Gegenstände, Maschinen und Anlagen, die mit dem Internet verbunden sind – steigen kräftig. Laut der Unternehmensberatung IoT Analytics erreichen die Umsätze bis 2022 insgesamt 53 Milliarden US-Dollar. Der Markt ist im letzten Jahr um beeindruckende 31 % gewachsen – getrieben von der zunehmenden Verbreitung von vernetzten Geräten sowie der immer größeren Nachfrage nach datengetriebenen Erkenntnissen. Auch die Anzahl der vernetzten IoT-Geräte steigt stetig weiter und hat weltweit 14,4 Milliarden erreicht. Prognosen gehen davon aus, dass sich bis 2027 fast 30 Milliarden aktive vernetzte IoT-Geräte im Umlauf befinden.
„Wir haben in den letzten fünf bis acht Jahren einige Veränderungen in der IoT-Softwarelandschaft gesehen“, erklärt Knud Lasse Lueth, Geschäftsführer von IoT Analytics. „Einige große Unternehmen haben kürzlich den Markt verlassen, doch die meisten haben ihr Tempo noch einmal beschleunigt. Ich wäre nicht überrascht, wenn in den kommenden Jahren mehrere neue kleinere Akteure einen bedeutenden Marktanteil eroberten“, fügte er hinzu.
So waren es 2022 mit Google und IBM zwei große Akteure, die die Einstellung ihre Dienstleistungen und Produkte auf dem IoT-Softwaremarkt ankündigten. Ein weiterer IT-Riese – SAP – hat ebenfalls damit begonnen, seine IoT-Dienstleistungen zurückzuziehen. Davon betroffen ist auch die firmeneigene Plattform SAP IoT Edge.
Laut den Forschern von IoT Analytics versäumten es die Unternehmen in allen drei Fällen, signifikante Fortschritte zu erzielen. Sie fielen somit hinter Konkurrenten wie AWS und Microsoft zurück, die bei den Nutzern am beliebtesten sind.
Zu Beginn des Jahres befragte die IoT Analytics 100 Führungskräfte aus den Bereichen Fertigung, Immobilien, Einzelhandel und anderen Wirtschaftssektoren in Nordamerika, Europa und Asien. Das Ziel: den IoT-Softwaremarkt besser zu verstehen. Alle Befragten kauften und nutzen im vergangenen Jahr IoT-Software.
Die von den interviewten Personen genannten Anbieter von IoT-Software – gruppiert nach Lösungsbereichen – bilden die Grundlage für die in dieser Woche veröffentlichte Karte:
Trotz des Rückzugs großer Anbieter und des Wachstums anderer Mitbewerber glaubt das Team von IoT Analytics, dass anhaltende technologische Veränderungen große Chancen bieten. Die verstärkte Nutzung von KI, Edge Computing, neuen Protokollen und der Entwicklung von Cloud-native Software macht es auch zukünftig für jedes Unternehmen möglich, ein moderneres, gewinnbringendes Softwareerlebnis anzubieten.
IoT, KI, Cloud und Big Data/Analytics gelten also als die „vier großen Technologien“: Sie bieten die Grundlage für die Vernetzung von Organisationen, die Generierung von Daten und die Steuerung intelligenter Prozesse. Mit seinen Sensoren, Netzwerken und Analysen stellt das IoT Schlüsselwerkzeuge zur Verfügung. Sie dienen der Automatisierung von Datensammlungen und der Generierung von Erkenntnissen. Das Internet of Things ist somit die wichtigste Komponente des digitalen Stacks für den industriellen Sektor.
Die Einführung von Technologie erfordert ein gesundes Ökosystem aus Käufern, Beratern, Hardware-Anbietern, Technologie-Umsetzern sowie Talentorganisationen. Viele von ihnen ändern ihre Methoden, um das Wachstum der IoT-Implementierung in allen Sektoren zu unterstützen.
Technologieanbieter beispielsweise bewegen sich weg von dem traditionellen Modell, eine Lösung mit einer Gebühr für die Lizenz bereitzustellen. Stattdessen bieten sie ihren Kunden oftmals ein Pay-per-Use-Service-Modell.
Möglichkeiten der Monetarisierungen werden im Allgemeinen durch verschiedene Modelle der Daten-Monetarisierung vorangetrieben. So auch die folgende:
DATA AS A SERVICE: In diesem Geschäftsmodell sammeln Organisationen die von IoT-Geräten generierten Daten und verkaufen sie anschließend an Endverbraucher oder Daten-Aggregatoren. Die Kunden können daraus ihre eigenen benutzerdefinierten Modelle oder Algorithmen erstellen, um Erkenntnisse aus diesen Daten zu gewinnen.
Beispielsweise stellen Telekommunikationsunternehmen aggregierte und anonymisierte Kunden-Geolokalisierungsdaten den örtlichen Regierungen zur Verfügung. Damit helfen sie unter anderem Stadtplanern dabei, bessere Verkehrsmanagementsysteme zu entwerfen. Das wiederum ermöglicht es Behörden, bessere „Smart City“-Technologielösungen zu etablieren.
Der aufstrebende Trend der Heimautomatisierung ist ein weiteres Beispiel für das Geschäftsmodell. Viele IoT-Geräte sammeln entsprechende Daten von Endverbrauchern. Dies unterstützt Konsumgüterherstellern dabei, die Funktionen ihrer Produkte maßzuschneidern oder ein bestimmtes Kundensegment zu erreichen – und trägt zur Umsatzsteigerung bei.
INSIGHTS AS A SERVICE: In diesem Geschäftsmodell können Organisationen interne Daten – z. B. Verkaufs- und Betriebstrends oder Maschinenleistungsmuster – mit externen Daten kombinieren. Beispielsweise Unternehmensdaten von Drittanbieterplattformen oder anderen Open-Source-Plattformen.
Anschließend ist es den Organisationen möglich, Algorithmen und/oder fortschrittliche Analysemodelle anzuwenden. Die darauf gewonnenen Erkenntnisse lassen sich dann an Endverbraucher weiterverkaufen. „Insights as a Service“ ist eine Dienstleistung, die handlungsfähige Informationen und einen Plan zur Verwendung dieser Informationen bietet. Der Service wird wie jedes andere Software-as-a-Service-Produkt bereitgestellt. In der Cloud gehostet ist es Endverbraucher möglich, das Paket zu abonnieren. Einige spezialisierte SaaS IoT-Start-ups folgen bereits diesem Weg.
PLATFORM AS A SERVICE: Organisationen erstellen benutzerdefinierte und hauseigene Algorithmen, um angereicherte und personalisierte Daten in Echtzeit zu generieren. Diese werden über cloudbasierte Self-Service-Plattformen an die Kunden geliefert. Unterstützt durch eingebaute benutzerdefinierte Modelle bietet es eine Reihe von analytischen Fähigkeiten. Diese ermöglichen Business-Analysten, wichtige Muster und Erkenntnisse in ihren Daten und Anwendungen zu diagnostizieren und aufzudecken. Das Modell besitzt zudem eine Reihe von Visualisierungs- und Dashboard-Tools, anhand derer Betreiber und Führungskräfte schnelle Geschäftsentscheidungen treffen und den Geschäftswert maximieren können. Traditionelle IoT-Softwareanbieter haben diesen Weg eingeschlagen.
BUSINESS AS A SERVICE: Benutzerorganisationen investieren oft erheblich in Kapitalanlagen und geben einen großen Betrag für Reparatur- und Wartungsaktivitäten aus. Mit der Einführung von IoT haben diese Organisationen erkannt, dass sie die Wartungskosten für diese Vermögenswerte reduzieren können. Zudem prüfen sie Möglichkeiten, Erkenntnisse aus dem internen IoT-Projekt in einem Paket anzubieten.
Unternehmen bieten Business-as-a-Service für andere Marktteilnehmer an, die ähnliche Herausforderungen haben, ihre Betriebskosten zu senken. Auch im Falle von Asset-Wartung entwickeln sie bereits wartungsbezogene Dienstleistungen für andere Organisationen.
Der sogenannte „Business als Service“ erfreut sich in großen Unternehmen mit mehreren Geschäftseinheiten immer größerer Beliebtheit. Die Nutzer können die Kosten für den Aufbau einer Plattform in der Regel auf mehrere Einheiten verteilen. Die Produktivitätsgewinne wenden sie dafür auf, um profitabel auf der Grundlage der IoT-Plattform Betriebs- und Wartungsdienstleistungen für andere Firmen anzubieten.
Zusammen mit der Änderung der Denkweise und der Annahme des richtigen Monetarisierungsmodells ist die Übernahme neuer Arbeitsweisen zur Nutzung von IoT als Umsatzgenerator entscheidend. Viele erfahrene Geschäfts- und Technologie-Manager arbeiten bereits zusammen – und denken neu darüber nach, wie IoT ihnen sowohl einen Geschäftswert als auch einen Wettbewerbsvorteil bieten kann.
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