IoT-Projekt bietet kolumbianischen Taxifahrern mehr Sicherheit

Sheila Zabeu -

April 18, 2023

Ein Internet of Things (IoT)-Projekt in der kolumbianischen Stadt Tunja sorgt, dank Tracking-Funktionen, für mehr Sicherheit für die dortigen Taxifahrer. Tunja ist mit rund 170.000 Einwohnern und mehreren renommierten Universitäten ein wichtiges Bildungszentrum – und nun auch auf dem Weg zur ersten Smart City Kolumbiens. Davon profitieren auch die Taxifahrer vor Ort.

Die Taxiflotte in Tunja umfasst rund 1.200 Fahrzeuge, die von selbstständigen Fahrern geführt werden. Dementsprechend ist ein Diebstahl der Fahrzeuge ein immenser finanzieller Verlust für die Fahrer, da ihnen im Ernstfall ihre Haupteinnahmequelle verloren geht. Darüber hinaus gibt es vor Ort keine Telefonnummer, um die Polizei für Unterstützung zu erreichen.

Deshalb suchte die Stadtverwaltung nach einer Lösung für den Schutz der Taxifahrer. Es startete ein Pilotprojekt, bei dem zunächst 200 Taxis von der Stadt nachverfolgt wurden. Mit Erfolg: Die Stadtverwaltung hat bereits den Einsatz in 1.000 weiteren Taxis bestätigt.

Iluminacion.co, ein Anbieter von IoT- und erneuerbaren Energielösungen, entwickelte die Antwort: Abeeway-Mikro-Tracker. Diese werden an den Zigarettenanzünder des Autos angeschlossen und übermitteln daraufhin den ganzen Tag im 3 Minuten Takt Standortinformationen. Zudem können die Fahrer dank einem integrierten Panikknopf die Polizei alarmieren und im Ernstfall so schnell gefunden werden. Den Entwicklern des Systems zufolge, ist auch die Polizei daran interessiert, die Tracker in ihrem Fuhrpark einzusetzen, um die Echtzeit-Ortung zu ermöglichen und die Einsatzplanung zu erleichtern.

Als Übertragungssignal kommt LoRaWAN zum Einsatz, da es im Gegensatz zum Mobilfunknetz keine Funklöcher aufweist und eine bessere Reichweite bietet. Denn auch herkömmliche GPS-Geräte, die auf Mobilfunknetzen basieren, funktionieren nicht überall. Außerdem können die Funksignale leicht blockiert werden. LoRaWAN ist eine drahtlose Kommunikationstechnologie, die unlizenzierte Funkfrequenzen nutzt und es Sensoren ermöglicht, über eine große Reichweite hinweg mit IoT-Anwendungen zu kommunizieren.

Im Fall von Tunja, einer Stadt mit vielen Bergen, Hügeln und hohen Gebäuden, erwies sich LoRaWAN als besonders geeignet. Es wurden nur wenige Gateways benötigt, um ein großes Gebiet abzudecken. Nun werden die Standortinformationen der Taxis nahtlos und ohne Kommunikationsunterbrechung empfangen.

Die Verwaltung von Tunja erwägt bereits, dass LoRaWAN-Netz mit anderen Sensortypen zu nutzen, um städtische Vermögenswerte und diverse Vorgänge zu überwachen. Beispiele für die Verwendung sind intelligente Wasserzähler, Straßenbeleuchtungen, die Verfolgung von Stadtbussen und eine bessere Steuerung von Verkehrsampeln zur Verringerung der Umweltverschmutzung.

Kurz gesagt: Das Projekt hat Tunja digitaler gemacht und einen wichtigen Schritt in Richtung Smart City unternommen. Schließlich ist die Technologie maximal anpassungsfähig und lässt sich für viele Szenarien einsetzen. Was mit den großen Fortschritten in der Stadt und der optimale Nutzung der Ressourcen einhergeht? Mehr Lebensqualität für die Einwohner von Tunja.

Laut der LoRa Alliance, sind Low-Power-Wide-Area-Networks (LPWANs), wie der LoRaWAN-Standard, die beste Wahl für Konnektivitäts-/Kommunikationstechnologien bei Großprojekten mit einer Vielzahl an Sensoren, wie es in Smart Cities der Fall ist. LoRa Alliance ist ein Zusammenschluss von Unternehmen aus aller Welt, die den offenen LoRaWAN-Standard für Low-Power-Wide-Area-Networks (LPWANs) im IoT-Universum voranbringen.

Eine der Stärken von LoRaWAN stellt seine Reichweite dar: Es kann mehr als 1.000 Geräte pro Gateway unterstützen. Zudem ist keine große Bandbreite erforderlich. Außerdem verbrauchen die Geräte in der Regel nur wenig Strom, was die Batterielebensdauer deutlich verbessert. Nicht zuletzt kann die Technologie auch in Umgebungen mit hoher Dichte, wie in Großstädten, eingesetzt werden.

Akkreditierungsprogramm

Die LoRa Alliance hat vor kurzem ein Schulungsprogramm vorgestellt, um den wachsenden Bedarf an geschulten Fachkräften zu decken.

„LoRaWAN ist eine ausgereifte Technologie mit dem größten IoT-Ökosystem und geeignet für den Masseneinsatz. Bereits in den vergangenen Jahren hat die IoT-Branche ein technisches Akkreditierungsprogramm gefordert. Von uns zugelassene Entwickler und Ingenieure verfügen über ein fundiertes Wissen über LoRaWAN und können somit IoT-Projekte auf der ganzen Welt unterstützen“, sagt Donna Moore, CEO und Präsidentin der LoRa Alliance.

Das neue LoRaWAN-Akkreditierungsprogramm wird von der LoRa Alliance verwaltet. Mit dem Bestehen der Zertifizierungsprüfung wird den Teilnehmern von der Allianz ein fortgeschrittenes Wissen über LoRaWan-Standard und seine Implementierung zugeschrieben. Damit eignet sich das Programm für Fachleute, die mindestens zwei Jahre Erfahrung in der LoRaWAN-Entwicklung und -Implementierung haben und/oder bereits eine von der LoRa Alliance angebotene Schulung absolviert haben.

Die Anmeldung ist ab sofort möglich: Der Onlinekurs wird am 1. Mai 2023 stattfinden. Schnell sein lohnt sich, denn die ersten 100 Teilnehmer erhalten einen Preisnachlass von 100 Dollar.