Innovationen im Gesundheitswesen: Das sind die Trends für 2024

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Sheila Zabeu -

Januar 08, 2024

Im Jahr 2024 dürfte sich die Art und Weise, wie Patienten im Gesundheitswesen betreut werden, weiter verändern. Aber auch mit Herausforderungen ist zu rechnen, vor allem im Zusammenhang mit der Nutzung der riesigen Informationsmengen, die bei unterschiedlichsten medizinischen Tätigkeiten anfallen. Die Prognose stammt von DataLink, einem Anbieter von datengesteuerten Lösungen für das Gesundheitswesen.

Erwartungen zufolge werden einige Trends das Wachstum und die Innovation im Gesundheitssektor im Jahr 2024 vorantreiben. Laut der Einschätzung von DataLink gehört dazu die prädiktive Analytik für personalisierte Medizin, Risikofrüherkennung sowie Interventionsstrategien, die von Technologien der künstlichen Intelligenz (KI) angetrieben werden. Dazu sind fortgeschrittene Algorithmen dafür zuständig, große Mengen von Patientendaten für personalisierte Behandlungen zu analysieren.

Ein weiterer Trend wird die Gesundheitsfürsorge mit Computer Vision von medizinischen Bildern sein, die auf KI basieren. Mit dieser Technologie ist es möglich, Bilder viel genauer zu interpretieren und zu analysieren. Ein Beispiel aus der Radiologie: Computer-Vision-Algorithmen können Anomalien genauer identifizieren sowie charakterisieren, was zu zuverlässigeren Diagnosen führt und die Arbeitsabläufe für medizinische Teams optimiert.

Auch die Integration von Virtual sowie Augmented Reality gehört zu den bevorstehenden Trends im Gesundheitssektor. Diese Technologien werden insbesondere bei der Ausbildung von Ärzten, Fernphysiotherapie und bei Maßnahmen eingesetzt, die zur Behandlung psychischer Gesundheit dienen. So lassen sich Virtual und Augmented Reality beispielsweise bei der Simulation von Operationen sowie bei Interaktionsszenarien mit Patienten mit bestimmten psychischen Erkrankungen wie Angst und Phobien einsetzen. Ebenso könnten sie einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise herbeiführen, wie Physiotherapiesitzungen durchgeführt und erlebt werden, indem Rehabilitationsübungen und interaktive Anleitungen und Rückmeldungen im virtuellen Raum stattfinden.

Des Weiteren soll KI-basierte Robotic Process Automation (RPA) bis 2024 einen noch größeren Beitrag zur Beschleunigung von Verwaltungstätigkeiten leisten. Der Vorteil: Für das medizinische Personal werden wertvolle Zeitressourcen frei. Mithilfe des maschinellen Lernens werden diese RPA-Lösungen im Gesundheitswesen immer anpassungsfähiger sowie intelligenter und sorgen für mehr Effizienz (z. B. bei Aufgaben wie Terminplanung, Vorabgenehmigung, klinischer Begutachtung, Dokumentation und Informationsbeschaffung).

Natürlich werden auch die generative KI und die Verarbeitung natürlicher Sprache weiterhin ihren Beitrag zum Gesundheitswesen leisten. So sollen KI- und maschinelle Lernsysteme in der Lage sein, Informationen aus unstrukturierten klinischen Aufzeichnungen zu verstehen und zu extrahieren, um die Entscheidungsfindung zu beschleunigen. Dies hilft dabei, medizinische Aufzeichnungen zu überprüfen und Diagnosen und Behandlungsempfehlungen zu erstellen.

Im Segment der Internet-of-Things-Geräte (IoT) und Wearables wird der Trend, diese Geräteklasse für die Fernüberwachung von Patienten zu nutzen, weiter an Fahrt gewinnen. Algorithmen der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens analysieren zunehmend Daten von diesen Geräten, um Muster zu erkennen und personalisierte Empfehlungen für die Anpassung von Medikamenten zu geben. Gleichzeitig identifizieren IoT-Geräte oder Wearables verschiedene Faktoren, die frühzeitig auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustands der Patienten hinweisen.

Ein weiterer Trend: intensivere Diskussionen über den ethischen Einsatz von KI im Gesundheitswesen. Denn KI-Lösungen werden nur dann das Vertrauen von Patienten und medizinischen Teams gewinnen, wenn ein faires Gleichgewicht zwischen Innovation, Datenschutz und ethischen Praktiken besteht. So ließe sich möglichen Vorurteilen gegenüber der Technologie Rechnung tragen. Es muss also sichergestellt werden, dass die zum Training von KI-Modellen verwendeten Datensätze die Vielfalt der Patientenpopulation widerspiegeln.

Schließlich müssen bis 2024 auch Datensilos beseitigt werden, damit verschiedene Gesundheitssysteme nahtlos Informationen austauschen können. Die Interoperabilität ist im Gesundheitswesen eine echte Herausforderung, da die meisten Informationstechnologien und Dateninfrastrukturen dieses Sektors komplex und fragmentiert sind.

„Das Jahr 2024 verspricht, eine spannende Zeit für digitale Gesundheitstechnologien zu werden. Lösungen der künstlichen Intelligenz, insbesondere bei der Robotic Process Automation und Natural Language Processing, werden nicht nur Schlagworte, sondern die treibende Kraft hinter einer neuen Ära der Innovation und Effizienz im Gesundheitswesen sein. Während wir uns diese Trends zu eigen machen, müssen wir unser Ziel im Auge behalten: eine bessere, leichter zugängliche und personalisierte Gesundheitsversorgung für alle“, erklärt Saurabh Bhargava, Vice President of Data Science bei DataLink.