Gut aufgestellt für 2024: Die Top-Digitalisierungstrends in Krankenhäusern für das kommende Jahr

Doctors, healthcare or tablet
Sheila Zabeu -

Dezember 23, 2023

Die Gesundheitsbranche und Krankenhäuser stehen zunehmend unter dem Druck, ihre Ansätze für die digitale Gesundheit zu optimieren. Denn: In den vergangenen zwei Jahren ist ein riesen Hype um technische Lösungen entstanden ist. Doch die meisten Führungskräfte im Gesundheitswesen bleiben skeptisch, was den Wert solcher Tools angeht – insbesondere, wenn es um die neuesten Entwicklungen geht.

Ein Bericht von Panda Health hat die wichtigsten Lösungen identifiziert, die von Organisationen im Gesundheitswesen auf ihrem Weg zur digitalen Transformation eingesetzt werden. „Diejenigen, die sich in den kommenden Monaten als führend in der digitalen Transformation erweisen, sind Organisationen, die eine solide, zuverlässige und effiziente Bewertung vornehmen, damit sie zielsicher und schnell innovieren können“, sagt Ryan Bengtson, President und Chief Operating Officer von Panda Health.

Um die Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit der digitalen Gesundheit zu unterstützen, hat die Studie im September 2023 Antworten von 100 Führungskräften von Krankenhäusern und Gesundheitssystemen eingeholt. Teil der Erhebung war außerdem eine Auflistung von 16 Kategorien digitaler Lösungen, um zu ermitteln, wie genau diese eingesetzt werden.

Nur vier der Kategorien wurden von mehr als der Hälfte der Befragten in die eigene Organisation übernommen. Aber die Umfrage sagt voraus, dass diese Zahl bis Ende 2024 auf 11 Kategorien ansteigen wird. Die am häufigsten eingesetzten digitalen Technologien sind Lösungen zu Cybersicherheit und Telemedizin, die mehr als 80 % der befragten Krankenhäuser nannten. Am wenigsten verbreitet sind die virtuelle Krankenpflege, das Krankenhaus zu Hause und digitale Pflege-Chatbots.

Viele Krankenhausleiter planen, bis Ende 2024 neue digitale Gesundheitslösungen einzuführen. Jedoch sind sich die meisten bewusst: Die Einführung geht nicht nur mit Chancen, sondern auch mit Risiken einher – vor allem, wenn man auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen will: „Prioritäten zu setzen und in die richtigen Lösungen zu investieren, kann helfen, verschiedene Herausforderungen zu bewältigen, wie z. B. Arbeitskräftemangel, sich verschlechternde finanzielle Ergebnisse und höhere Erwartungen der Patienten. Der Versuch, in jede Kategorie zu investieren, während so viele Lösungen zur Verfügung stehen, wird allerdings nur dazu führen, dass die Herausforderungen, die die Gesundheitssysteme zu bewältigen versuchen, noch größer werden“, erklärt Thomas Kiesau, Director of Innovation bei Chartis, einem Beratungsunternehmen im Gesundheitswesen. Die Umfrage ergab, dass die drei wichtigsten digitalen Lösungen, die Krankenhäuser bis 2024 einführen wollen, die Selbstbedienungsplanung (Anstieg von 34 % auf 75 %), die digitale Patientenaufnahme (von 31 % auf 70 %) und die Patienteneinbindung (von 40 % auf 75 %) sind.

Welche Lösungen werden den größten Anstieg in der Akzeptanz verzeichnen?
Quelle: Panda Health

Der Studie zufolge sind die Krankenhausleiter bei der Bewertung digitaler Gesundheitslösungen eher der Meinung, dass der versprochene Wert der Realität entspricht – aber es gibt auch einige Ausnahmen. Zum Beispiel sagte mehr als ein Drittel der Befragten, dass der Wert, welcher der virtuellen Krankenpflege zugeschrieben wird, übertrieben ist. Andererseits gab fast derselbe Prozentsatz an, dass der Wert von Lösungen für Cybersicherheit und Verhaltensmedizin unterschätzt wird.

Die Mehrheit der Führungskräfte in Krankenhäusern und dem Gesundheitssystem ist der Meinung, dass die Investitionsrendite (ROI) von digitalen Gesundheitslösungen positiv ist. Von allen bewerteten Technologien gaben die Befragten an, dass Self-Service-Terminplanung und Telemedizin/elektronische Konsultationen eine hohe Rendite erzielen können. Die drei Lösungen, die ihrer Meinung nach keinen positiven ROI bieten, sind das Krankenhaus zu Hause, das Wohlbefinden von Patienten und Mitarbeitern sowie die virtuelle Krankenpflege. Fast zwei Drittel der Befragten, die derzeit Technologien für das Krankenhaus zu Hause nutzen, gaben an, dass die Lösung keine positive Kapitalrendite garantiert.

Die drei Prioritäten im Bereich der digitalen Gesundheit, die in der Umfrage für die nächsten drei Jahre ermittelt wurden, sind (1) verbesserte Arbeitsabläufe mit betrieblicher Produktivität, (2) geringere Gemeinkosten und (3) bessere Patientenergebnisse. Mit Blick auf die Zukunft glauben mehr als 80 % der Krankenhausleiter, dass die Fernüberwachung von Patienten und die Telemedizin einen positiven Einfluss auf Krankenhäuser und Gesundheitssysteme haben. Die virtuelle Krankenpflege und das Krankenhaus zu Hause hingegen schneiden auch hier negativ ab und – so die Einschätzung der Befragten – werden sich in Zukunft weniger positiv auswirken.

Welche digitalen Gesundheitstechnologien werden den positivsten Einfluss auf Krankenhäuser und Gesundheitssysteme haben
Quelle: Panda Health

Forbes hat kürzlich die transformativen Technologien vorgestellt, die das Gesundheitswesen im Jahr 2024 beeinflussen werden. Generative künstliche Intelligenz (KI) verspricht, vieles im Bereich der Medizin zu verändern – von der Entwicklung von Medikamenten bis hin zur Behandlung von Patienten und der Interpretation von Testergebnissen.

Weitere Trends werden Chatbots und virtuelle Assistenten für Ärzte und Patienten sowie digitale Zwillinge sein. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Ob digitaler Zwilling für ein einfaches Gerät bis hin zu einem ganzen Krankenhaus oder sogar für Organe im menschlichen Körper.

Das Internet der Dinge (IoT) kann zusammen mit vernetzten Wearables dazu beitragen, Patienten aus der Ferne zu überwachen und die „Telemedizin 2.0“ voranzubringen – von der Fernkonsultation bis hin zu einem ganzheitlichen Ansatz für die Fernbetreuung und -behandlung von Patienten. Ein Beispiel für diesen Trend ist die virtuelle Station, ein Ort, der die Überwachung mehrerer Patienten in ihrem eigenen Zuhause zentralisiert.

Für den Einsatz von Virtual Reality im Gesundheitswesen gibt es bereits zahlreiche Anwendungsfälle, z. B. die Kontrolle chronischer Schmerzen anstelle einer medikamentösen Behandlung mit möglichen Nebenwirkungen. Auf der anderen Seite wird Augmented Reality (AR) zunehmend von Chirurgen genutzt.

Der 3D-Druck könnte außerdem bei der Herstellung von chirurgischen Instrumenten, orthopädischen oder zahnmedizinischen Prothesen eingesetzt werden. Geforscht wird auch an 3D-gedruckten Organen für die Transplantation unter Verwendung von biologischem Gewebe aus dem Körper von Patienten. Das Jahr 2024 verspricht also spannende digitale Trends im Gesundheitswesen.