Aktualisiertes Protokoll für die Verwaltung von Beleuchtungsanlagen

Postes inteligentes
Sheila Zabeu -

Mai 18, 2023

Das TALQ-Konsortium, das für die Entwicklung des Smart City Protocol – einer OpenAPI-Schnittstelle für Smart City-Gerätenetze – verantwortlich ist, hat eine aktualisierte Version seines Protokolls veröffentlicht. Die Version 2.5.0 bringt ein verbessertes Profil für die Verwaltung von Beleuchtungsanlagen mit sich und zielt somit auf die steigende Nachfrage von Städte-Managern ab.

In verschiedenen Teilen der Welt wurden in letzter Zeit immer wieder Stimmen laut, Beleuchtungsanlagen künftig effizienter tracken und verwalten zu wollen. Straßenbeleuchtungsmanager sahen Optimierungspotenzial – und dem haben sich nun die Mitglieder des TALQ-Konsortiums angenommen: Gemeinsam haben sie ein neues Profil definiert. Das aktualisierte Lighting Asset Management umfasst eine neue Einheit, den TALQ-Typ. Er wurde für die Verwaltung von Daten entwickelt, die viele Geräte gemein haben. Zudem umfasst er Funktionen, mit denen sich auch gerätespezifische Daten verwalten lassen. Der TALQ-Typ und seine neuen Features können so bei der Modellierung öffentlicher Beleuchtungsanlagen in Städten unterstützen.

Nach Angaben des Konsortiums sind Städte durch Investitionen in TALQ-zertifizierte Smart-City-Anwendungen nicht an einen einzigen Anbieter gebunden. Zudem können sie sich auf die Interoperabilität der Daten verlassen, um Geräte in heterogenen Ökosystemen zu überwachen.

„Während das Hauptziel des TALQ-Standards unverändert bleibt, bieten wir innovative Lösungen an, um die Anforderungen des Smart-City-Marktes zu erfüllen. Wir freuen uns darauf, das neue Lighting Asset Management-Profil in Aktion zu sehen“, sagt Simon Dunkley, Generalsekretär des TALQ-Konsortiums.

Die Version 2.5.0 des Smart City Protocol-Standards (Datenmodell und API-Definitionen) ist auf GitHub frei verfügbar.

Zum Hintergrund: Das TALQ-Konsortium wurde 2012 gegründet, um einen Standard für Smart-City-Management-Schnittstellen zu schaffen. Als Spezifikation für den Datenaustausch soll das TALQ-Smart-City-Protokoll eine Interoperabilität zwischen zentraler Verwaltungssoftware und externen Gerätenetzwerken verschiedener Hersteller gewährleisten. Auf diese Weise kann ein einziges System verschiedene Netzwerke externer Geräte an unterschiedlichen Orten in der Stadt steuern. Das Konsortium besteht derzeit aus mehr als 50 Mitgliedern.

Mehr als nur Beleuchtung

Beim Gedanken an öffentliche Beleuchtung kommen den meisten als erste Assoziation Straßenlaternen in den Sinn. Und sie sind es auch, die eine wesentliche Rolle für intelligente Städte spielen. Sogenannte Smart Poles werden zu einer relevanten Struktur der städtischen Infrastruktur: bis zum Jahr 2030 werden sie voraussichtlich eine installierte Basis von 10,8 Millionen erreichen, so eine Studie von ABI Research.

Intelligente Masten, die Smart Poles, sind multifunktionale Aggregationspunkte für eine intelligente städtische Infrastruktur. Sie sind auf Laternenpfählen und anderen angeschlossenen Versorgungspunkten aufgebaut. „Die Bedeutung von Smart Poles für intelligente Städte ist enorm. Sie bieten einen effizienten, erweiterbaren und modularen Rahmen für den Einsatz des gesamten Spektrums intelligenter städtischer Infrastruktur“, sagt Dominique Bonte, Vice President of Verticals bei ABI Research.

Diese Masten können vielfältige Strukturen aufweisen: Sie reichen von kleinen 5G-Zellen und Wi-Fi-Zugangspunkten bis hin zu Überwachungs- und Verkehrskameras, Beschilderungen und Informationstafeln. Auch Lösungen für die Überwachung von Luftqualität und Hochwasser sowie Ladestationen für Fahrzeuge sind mit Smart Poles realisierbar.

„Der Hauptantrieb für den Einsatz von intelligenten Masten ist jedoch die Verdichtung von Mobilfunknetzen in Form von 5G- und zukünftigen 6G-Kleinzellen sowie die Nutzung des mmWave-Funkspektrums. Man erwartet daher, dass das Telekommunikations-Ökosystem diese in Smart Poles eingebettete Smart-City-Funktionalität zumindest teilweise finanzieren wird“, betont Dominique Bonte.

Doch wieso geht die Einführung von Smart Poles nur so spärlich voran? Das Forschungsunternehmen nennt typische Hindernisse, die die Verbreitung von intelligenten Masten verzögern: Dazu gehören Fragen im Zusammenhang mit dem Miteigentum und der Verwaltung (Design, Wartung, Aufteilung der Backhaul-Kosten). Auch widersprüchliche Prioritäten und Agendas, Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes von Sensordaten und ein mangelndes Bewusstsein der Stadtverwaltungen für die vielen Vorteile sind alles andere als Innovationstreiber. Doch intelligente Masten bieten jede Menge Potenzial, gerade im Hinblick auf Kosteneinsparungen, Implementierungszeit und Modularität.

Die wichtigsten Anbieter im Ökosystem der intelligenten Masten sind Ubicquia, Verizon, Huawei, Signify, Nokia/LuxTurrim5G und ELKO EP sowie diverse andere Anbieter intelligenter Straßenbeleuchtung. Zu den wichtigsten Initiativen gehören das Humble Lamppost-Projekt der Europäischen Union und die Installationen der Stadtverwaltungen in Seoul, Los Angeles, München und Leuven. Darüber hinaus haben Städte in China (Shenzhen, Hangzhou) und Indien (Bhopal, Neu-Delhi und Indore) bereits Smart-Pole-Projekte durchgeführt.

Trotz der merklichen Vorteile und einiger Pionier-Projekte geht man davon aus, dass der Einsatz von Strommasten erst gegen Ende dieses Jahrzehnts an Fahrt aufnehmen wird.