IoT: Zeit für einen einheitlichen Ansatz

Man with smartphone. Integration technology smart applications
Cristina De Luca -

August 19, 2024

Ein Internet der Dinge, aber nur für einen einzigen Anwendungsfall: Die ersten Anbieter von IoT-Lösungen drängten mit solchen intelligenten, aber spezialisierten Ansätzen auf den Markt. Dies führte zu einem komplexen Flickwerk aus verschiedenen Lösungen, um die wachsende Zahl von Anwendungsfällen in Unternehmen abzufangen. So ist es nicht ungewöhnlich, dass ein einzelnes Unternehmen über fünf oder mehr isolierte IoT-Lösungen verfügt, von denen jede für sich Daten, Konnektivität und Gerätemanagement bereitstellt. Jetzt ist der Markt mit Hunderttausenden von Implementierungen gesättigt – und die Zeit reif, zu einem harmonisierten IoT-Ökosystem überzugehen. Das heißt spezifisch, viel in die Verwaltung und Koordination der verschiedenen IoT-Lösungen zu investieren.

Im Mittelpunkt dieser Herausforderung stehen die Deutung und die unterschiedlichen Umsetzungen gemeinsamer Standards im IoT-Ökosystem:

  • Geräteverwaltung: Gerätehersteller bieten in der Regel zusammen mit ihrer Hardware auch eine Plattform für das Gerätemanagement an, jedoch sind diese Geräte meist nur mit den eigenen Geräten kompatibel. Das Ergebnis ist eine Bindung an den Anbieter – so ist der Kunde wieder von der Lösung eines einzigen Herstellers abhängig. Alternativ wäre die Verbreitung mehrerer Systeme, um eine Vielzahl von Geräten zu verwalten, die für die Erfüllung der Anwendungsfälle des Kunden erforderlich sind. Die Auswirkungen eines solchen Ansatzes sind nicht nur für die Back-Office-Teams spürbar, die alle Plattformen verwalten müssen: Auch am Installationsort, wo die Installateure zwischen verschiedenen Tools und Ansätzen wechseln müssen, um Sensoren verschiedener Hersteller zum Einsatz zu bringen, ist diese Lösung wenig praktikabel. So kommt es häufig zu erfolglosen Installationen, zu Rückfahrten zum Standort und Notwendigkeit der manuellen Verfolgung, um den Auftrag abzuschließen.

  • Verwaltung der Konnektivität: Die Kaleido-Umfrage „IoT Enterprise Connectivity 2023“ ergab: Etwa 65 % der Befragten mit mobil angeschlossenen IoT-Geräten verfügen auch über nicht-mobilfunkbasierte IoT-Geräte. Zudem verwendet jeder von ihnen durchschnittlich mehr als eine zusätzliche Konnektivitätstechnologie in seinem Gerätepark. Im Rahmen der Studie wurden mehr als 800 Unternehmen befragt, um deren Bedürfnisse in Sachen Konnektivität zu verstehen. Das Ergebnis: Die Technologien müssen an einem bestimmten Punkt im Betriebsablauf aufeinander abgestimmt und vereinheitlicht werden, damit sie sich in denselben Transport- und Datenfluss einbeziehen lassen.

  • Integration von Anwendungen: Erst wenn sich die erzeugten Daten in Maßnahmen verwandeln lassen, die eine geschäftliche Umgestaltung ermöglichen, zeigt sich der transformative Wert der IoT-Technologie. Die Umwandlung von IoT-Daten in Aktionen findet normalerweise auf der Anwendungsebene statt: Hier werden Daten mit anderen Datensätzen kombiniert, um Erkenntnisse zu gewinnen, die Aktionen auslösen. Da die Daten jedoch aus einer Vielzahl von Lösungen stammen, kann die fragmentierte Ausgestaltung von Konnektivität und Geräteverwaltung zu stark abgeschotteten Datensilos führen. Das erhöht die Reibungsverluste und den Zeitaufwand für den Abgleich und die Kombination von Daten – sofern überhaupt möglich.

Damit ein Unternehmen oder seine Zulieferer eine effiziente Kontrolle und Verwaltung der gesamten IoT-Flotte erreichen können, ist ein spezielles Toolset erforderlich. Dieses sollte nicht nur die verschiedenen Technologien in ein und dasselbe System einbinden, sondern auch eine nahtlose Integration mit den Kerngeschäftssystemen des Kunden ermöglichen können. Nur dann lassen sich die von den IoT-Sensoren erzeugten Daten sinnvoll verarbeiten.

Ein Hauptanliegen sollte daher Sicherheit sein – sowohl bei der Umwandlung als auch beim Transport von Daten zwischen Systemen. Dadurch ließe sich gewährleisten, dass verschiedene Quellen kombiniert werden können, um ein vollständigeres Bild des Betriebs zu erhalten. Schließlich zeigt sich erst auf der Anwendungsebene das wahre Potenzial des IoT, indem verschiedene Daten zusammengelegt und analysiert werden, um Aktionen innerhalb des überwachten Systems zu generieren.

Für eine echte Vergleichbarkeit von Daten müssen Lösungen über Side-by-Side-Integrationen und einfache API-Abfragen hinausgehen, um das Potenzial des IoT voll ausschöpfen zu können. Ein harmonisierter Ansatz ist gefragt, der IoT-Daten und -Metadaten versteht und das Management des Gerätelebenszyklus, die Handhabung von Anwendungsdaten und die Standardisierung umfasst.

Eine Reihe von Tools, die sich auf die Zusammenführung von Hardware und Software, Konnektivität, IT und OT für eine einheitliche IoT-Betriebsfunktion konzentrieren, bildet womöglich eine solide Grundlage für die Entwicklung anderer Anwendungen sowie Erkenntnisse – ohne die Komplexität der isolierten Verwaltung verschiedener Gerätetypen und Technologien.

Das Aufkommen unabhängiger IoT-Verwaltungstools birgt das Potenzial, das Internet der Dinge in großem Umfang bereitzustellen – effizient und mit der Fähigkeit, sich wirklich auf die Unternehmensziele zu konzentrieren. Solche Systeme können dann über die Untersuchung eines einzelnen Elements des operativen Stacks hinausgehen. Das bereitet den Weg für eine vollständige Transparenz und nahtlose Verwaltung der erforderlichen IoT-Implementierungen – unabhängig von der spezifischen Technologie oder dem Anbieter.