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Home > IT Monitoring > Data Center > Klare Forderung an Rechenzentren: Emissionsdaten müssen transparenter sein
Juli 23, 2024
Der iMasons Climate Accord (iCA) – eine Koalition, die sich für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen digitaler Infrastrukturen einsetzt – richtete einen offenen Brief an Anbieter von Rechenzentrumslösungen. Die Forderung: Angesichts des raschen Wachstums dieser Einrichtungen müssen deren Umweltangaben transparenter sein.
Der offene Brief stammte aus der Feder des iCA-Vorstands, der sich aus AWS, Digital Realty, Google, Meta, Microsoft und Schneider Electric zusammensetzt. Ziel ist, die Bedeutung der weit verbreiteten Einführung von Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declarations, kurz EPDs) zu erläutern. Das Schreiben besteht aus standardisierten und von Dritten überprüfte Dokumente, die über die in Produkten enthaltenen und während ihres gesamten Lebenszyklus emittierten Emissionen berichten: von den Rohstoffen und der Herstellung bis hin zu Transport, Nutzung sowie Entsorgung oder Wiederverwendung.
„EPDs sind von entscheidender Bedeutung, um die Zukunft der digitalen Infrastrukturen zu verändern und sie widerstandsfähiger sowie klimafreundlicher zu machen. Die Einführung von DAP-EPDs in der globalen Lieferkette kann nachhaltige und verantwortungsvolle Ergebnisse fördern. Mit standardisierten und geprüften Daten, die für mehr Transparenz sorgen, verfolgt die Initiative einen kollektiven Ansatz, um unsere Kohlenstoffemissionen und unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern“, erklärt Miranda Gardiner, Geschäftsführerin der iCA.
Der Zugang zu den in den EPDs enthaltenen Informationen ermöglicht es den Eigentümern, Betreibern und Endnutzern von Rechenzentren, die Umweltauswirkungen ihrer Einrichtungen effektiv zu berechnen. Gleichzeitig können sie Produkte (zum Beispiel Server, Kühlsysteme, Stromversorgungen) und Dienstleistungen auf der Grundlage von Scope-3-Emissionen sowie einer besseren Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsziele auswählen.
Der iCA zufolge fordern zwar immer mehr lokale, staatliche und bundesstaatliche Richtlinien EPDs in verschiedenen Tätigkeitsbereichen. Allerdings gibt es keine weit verbreitete Integration dieser Vereinbarungen in Bezug auf Rechenzentren. Das Schreiben verweist jedoch auf bedeutende Fortschritte seitens der weltweit größten Hyperscaler und digitalen Infrastrukturunternehmen, die in Partnerschaft mit Anbietern arbeiten, um bedeutende Veränderungen voranzutreiben.
Alle Unterzeichner des offenen Briefes der iCA verpflichten sich zu Netto-Null-Emissionszielen für Rechenzentren – mit Fristen zwischen 2025 und 2040. Nach Angaben der iCA haben Hyperscaler Strategien zur Reduzierung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen umgesetzt. Die nächste Nachhaltigkeitsinitiative ist die Reduzierung von Scope-3-Emissionen (indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette). Diese kann zwischen 38 % und 69 % des gesamten Kohlenstoff-Fußabdrucks von Rechenzentren ausmachen.
Der iMasons Climate Accord repräsentiert mit seinen mehr als 250 Mitgliedern einen Marktwert von 8 Billionen US-Dollar. Der aktuelle offene Brief ist die zweite Veröffentlichung der iCA, um die Zulieferer aufzufordern, Bemühungen zur Dekarbonisierung zu beschleunigen. Bereits im April 2023 richtete sich der Vorstand der Institution an die Anbieter von Rechenzentren: Sie sollen kohlenstoffarmen Beton für die Infrastruktur ihrer Einrichtungen verwenden. Nach Angaben der iCA ist Beton für 11 % der weltweiten Gesamtemissionen verantwortlich. Der Einsatz von umweltfreundlicherem Beton stellt in Rechenzentren somit eine große Chance dar, den CO₂-Fußabdruck dieser Einrichtungen bereits in der Bauphase zu reduzieren.
Das in dem kürzlich veröffentlichten offenen Brief der iCA erwähnte rasche Wachstum von Rechenzentren wurde von Gartner in Zahlen aufgeschlüsselt. Prognosen zufolge sollen die Ausgaben für Rechenzentrumssysteme bis 2024 um 24 % steigen. Dem gegenüber steht ein Anstieg von 10 % im vorherigen Quartal. Dies ist vor allem auf Initiativen im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz (GenAI) zurückzuführen.
Zum Vergleich: Die weltweiten IT-Ausgaben belaufen sich im Jahr 2024 voraussichtlich auf 5,2 Billionen US-Dollar, was einem Wachstum von nur 7,5 % gegenüber 2023 entspricht.
Laut Gartner investieren Unternehmen in GenAI-Projekte, Tools und Anpassungen bestehender Produkte. Dazu erhöht die schnelle Einführung und Integration von GenAI-Technologien in verschiedenen Sektoren die Nachfrage nach leistungsfähigeren Rechenzentrumsinfrastrukturen.
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