Markt für intelligente Industriegebäude bis 2026 verdoppelt

Engineer of smart
Sheila Zabeu -

Mai 22, 2024

Ein Markt mit guten Wachstumsaussichten für die nächsten Jahre sind intelligente Industriegebäude: Bis 2026 soll dieser weltweit um 95 % ansteigen und 14 Milliarden US-Dollar erreichen – ein enormer Anstieg im Vergleich zum Jahr 2024 mit 7 Milliarden US-Dollar.

Intelligente Industriegebäude integrieren IoT-Technologie und Automatisierung, um den Energieverbrauch zu optimieren und die betriebliche Effizienz sowie Nachhaltigkeit zu steigern. Diese Einrichtungen können verschiedene Funktionen steuern, wie Heizungs-, Belüftungs- und Beleuchtungssysteme – basierend auf Echtzeitdaten und Belegungsmustern.

Laut einer Studie von Juniper Research wird das Wachstum durch die Nachhaltigkeitsinitiativen und die Notwendigkeit, die Kosten für das industrielle Gebäudemanagement zu senken, angetrieben. Erwartungen zufolge werden auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Gebäudemanagementlösungen entscheidend sein, um die Rendite von Investitionen in intelligente Gebäudeplattformen sicherzustellen und die Energie- sowie Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Künstliche Intelligenz kann beispielsweise Betriebsanomalien durch tiefgehende Datenanalysen erkennen. Das führt zu höherer Sicherheit und geringeren Betriebskosten – ohne, dass die Arbeitszeit für Mitarbeitende steigt.

Laut der Studie werden besonders Lagerhäuser, Fabriken und landwirtschaftliche Anlagen vom intelligenten Management mit KI profitieren. Diese haben hohe Betriebskosten, die durch Ausfälle von hochwertigen Geräten entstehen. Die möglichen Vorteile, die KI für intelligente Gebäudeplattformen mit sich bringen, werden bis 2028 globale Investitionen von über 42 US-Milliarden Dollar übersteigen.

Zusätzlich prognostiziert die Studie, dass intelligente Gebäudelösungen den Verwaltern der Einrichtungen dabei helfen werden, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Durch die Integration von IoT-Sensoren und Netzwerken mit KI-Systemen, die auf Echtzeit-Automatisierung angewendet werden, lassen sich erhebliche Einsparungen und Emissionsreduzierungen erzielen.

„Intelligente Gebäude mit KI-Technologien können Ressourcen effizient und wirtschaftlich nutzen, während sie eine sichere und komfortable Umgebung für die Nutzer schaffen. Dies umfasst in der Regel die Überwachung von Funktionen und die Fähigkeit, intelligent auf Änderungen in der Umgebung zu reagieren“, heißt es im Bericht von Juniper Research.

Intelligente vs. traditionelle Gebäude

Der Hauptunterschied zwischen intelligenten und traditionellen Gebäuden ist ihre Automatisierungsfähigkeit. Intelligente Gebäude verfügen in der Regel über IoT-Sensoren, die mit einem Gebäudemanagement- oder Automatisierungsdienst verbunden sind. Dieses System überwacht und regelt den Ressourcenverbrauch, wie beispielsweise die Klimaanlage und Beleuchtung nach entsprechenden Regeln. In traditionellen Gebäuden erfolgt diese Steuerung meist manuell.

Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die Fernüberwachung. Bei intelligenten Gebäuden ist es möglich, die Anlagen aus der Ferne über Mobiltelefonanwendungen zu steuern. Der dritte Unterschied ist der Beitrag zur Energieeffizienz und den somit reduzierten Kosten und Emissionen durch automatisierte Dienste. Intelligente Gebäude können zudem vorausschauende Wartungen durchführen und Anomalien leichter erkennen.

Industrie 5.0

Laut Juniper Research ist die Industrie 5.0 bereits im vollen Gange, obwohl die Industrie 4.0 noch voranschreitet. Diese nächste Phase der industriellen Revolution zielt darauf ab, dass bereits Erreichte weiterzuentwickeln.

Bei intelligenten Gebäuden liegt der Schwerpunkt der Industrie 5.0 auf den Menschen und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Außerdem soll die Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und KI-Ressourcen gefördert werden, um Räume zu optimieren. Intelligente Gebäude und Fabriken, die auf der Grundlage der Industrie 4.0 errichtet wurden, ebnen bereits den Weg für die Industrie 5.0, indem sie KI mit einer verbesserten Nutzererfahrung für die Anwender intelligenter Gebäude kombinieren.

Allerdings bringt die Industrie 5.0 auch mehr Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, sowie der Angst und dem Misstrauen gegenüber KI mit sich. Auch der Missbrauch von KI ist ein großes Thema: Daher ist es wichtig, strenge Datenschutzrichtlinien und Cybersecurity-Best Practices zu berücksichtigen, um diesen Bedenken bei der Einführung intelligenter Industriegebäude entgegenzuwirken.