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Home > IT Monitoring > Data Center > Big Techs investieren in Rechenzentren
April 05, 2024
Zwei Tech-Giganten haben kürzlich Milliardeninvestitionen in Rechenzentren angekündigt: Amazon plant, in den nächsten 15 Jahren rund 150 Milliarden US-Dollar auszugeben, um der wachsenden Nachfrage nach Anwendungen der künstlichen Intelligenz und anderen digitalen Diensten mit ausreichend Kapazität zu begegnen. Microsoft und OpenAI, sein strategischer Partner im Bereich der künstlichen Intelligenz, arbeiten zeitgleich an einem Rechenzentrumsprojekt. Dieses könnte bis zu 100 Milliarden Dollar kosten – einschließlich eines Supercomputers namens Stargate, der 2028 in Betrieb gehen soll.
Laut Bloomberg sind die Investitionen von strategischer Bedeutung: So könne Amazon die Führungsposition auf dem Markt für Cloud-Dienste erlangen – mit geringem Vorsprung gegenüber Microsoft und Google. Nach Schätzungen der Synergy Research Group lag Amazons Anteil am weltweiten Markt für Cloud-Infrastrukturen im vierten Quartal 2023 bei 31 %, gegenüber 33 % im Vorjahr. An zweiter Stelle steht Microsoft, das seinen Marktanteil langsam ausbaut und im gleichen Zeitraum ein Allzeithoch von 24 % erreichte. Google liegt mit 11 % auf dem dritten Platz.
Amazon hat in den letzten zwei Jahren bereits 148 Milliarden US-Dollar für den Bau und Betrieb von Rechenzentren in verschiedenen Regionen der Welt bereitgestellt. Dazu gehören Mississippi (USA), Saudi-Arabien, Malaysia und Thailand. Das Unternehmen plant auch, andere bereits errichtete Rechenzentren zu verbessern. Beispiele hierfür sind Data Centers in den US-Bundesstaaten Virginia und Oregon, die für ihre attraktiven Energiekosten und Steueranreize bekannt sind.
Wie The Information berichtet, liefern sich Microsoft und OpenAI in diesem milliardenschweren Wettstreit mit Amazon ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Microsoft wird wahrscheinlich das Projekt finanzieren, das 100-mal teurer sein soll als einige der größten jemals gebauten Rechenzentren.
Auch der Stargate-Supercomputer, der in den Vereinigten Staaten installiert wird, reiht sich in diesen Maßstab ein: Mit Millionen von Spezialchips ausgestattet, soll er der größte Computer in einer Reihe sein, die die beiden Unternehmen in den nächsten sechs Jahren bauen möchten. Nach Angaben von Reuters haben Microsoft und OpenAI Supercomputer in fünf Phasen entwickelt, wobei Stargate Teil der fünften Phase ist. Microsoft arbeitet an einem kleineren Supercomputer der vierten Phase für OpenAI, der 2026 in Betrieb genommen werden soll.
Microsoft und OpenAI befinden sich gerade auf Halbzeit der dritten Phase dieses Fünf-Phasen-Plans. Allerdings soll ein erheblicher Teil der Kosten für die nächsten beiden Phasen auf den Erwerb der erforderlichen KI-Chips entfallen, heißt es in dem Artikel.
Microsoft hat im vergangenen Januar eine Milliardeninvestition in OpenAI, den Entwickler von ChatGPT, getätigt. Die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen wird von der Europäischen Union wegen eines Verstoßes gegen die Fusionsgesetze der Region sowie von den Regulierungsbehörden in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich geprüft. Darüber hinaus hat Elon Musk, Mitbegründer und ehemaliger Geschäftsführer von OpenAI, das Unternehmen bereits verklagt: Es strebe nach Profit und weiche von seinem ursprünglichen Auftrag ab, eine gemeinnützige Organisation zu sein. OpenAI schlug zurück, indem es E-Mails von Musk veröffentlichte, die sein Interesse am monetären Gewinn zur Finanzierung seiner KI-Ambitionen zu belegen schienen.
Abgesehen vom Duell der Giganten fragen sich einige, ob alle Unternehmen in Infrastrukturen für Rechenzentren investieren müssen, um die wachsende Nachfrage nach Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) zu befriedigen. Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als ob die benötigte Rechenzentrumskapazität steigen müsste, je mehr in KI investiert wird. Dass dies ein Trugschluss sein könnte, zeigt jedoch ein Artikel auf der DataCenter Knowledge-Website.
Laut dem Kolumnisten Christopher Tozzi gibt es vier Gründe, warum die Auswirkungen von KI auf die Rechenzentrumsbranche letztendlich begrenzt sein werden:
1) Die KI-Infrastruktur ist möglicherweise nur vorübergehend notwendig: Viele KI-Anwendungsfälle brauchen auf Dauer keine spezifische Infrastruktur, sondern benötigen die Rechenleistung beispielsweise nur während des Trainings. Nach dieser Phase sinkt die notwendige Rechenzentrumskapazität, bis das nächste Modell trainiert ist.
2) KI-Infrastrukturen sind bereits verfügbar: KI-Infrastruktur und Rechenzentrumskapazität können bei großen IaaS-Anbietern wie Amazon, Microsoft und Google erworben werden. So lassen sich beispielsweise Instanzen virtueller Maschinen für das KI-Training nutzen.
3) Nur wenige Unternehmen werden ihre eigenen KI-Modelle entwickeln: Das Training und der Einsatz von KI-Modellen von Grund auf ist eine mühsame Aufgabe. Deshalb werden nur sehr wenige Anbieter diese Aufgabe übernehmen und die Modelle anderen Unternehmen zur Verfügung stellen, ohne dass diese eine eigene KI-Infrastruktur erwerben müssen.
4) Die KI-Boom-Phase wird irgendwann nachlassen: Im Moment steht generative KI in allen Schlagzeilen und setzt die Unternehmen unter Druck, in KI-Lösungen zu investieren. Aber in fünf oder zehn Jahren werden die KI-Strategien der meisten Unternehmen wahrscheinlich ausgereift sein. Bis dahin ist Zeit, die Rechenzentrumskapazitäten bei Bedarf umsichtig zu erweitern.
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