Santander investiert: Sateliot erhält 6 Millionen Euro

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Sheila Zabeu -

Januar 19, 2024

Das spanische Start-up Sateliot hat von der Santander Consumer Bank eine Finanzierung in Höhe von 6 Millionen Euro erhalten, um die technologische Entwicklung seiner LEO-Satelliten (Low Earth Orbit) mit 5G-Abdeckung für das Internet der Dinge (IoT) zu beschleunigen. Bis 2024 wird das Unternehmen voraussichtlich vier neue Satelliten starten.

Diese Finanzierung kommt laut Sateliot zu zwei weiteren Kapitalspritzen hinzu, die sich in weniger als einem Jahr auf insgesamt 13,5 Millionen Euro belaufen. Jaume Sanpera, CEO und Mitbegründer von Sateliot, freut sich über die Unterstützung: „Diese drei Maßnahmen zeigen das Vertrauen, das erstklassige Banken, regionale öffentliche Bereiche und andere Gruppen in uns gesetzt haben. Damit haben wir eine strategische Partnerschaft geschaffen, die unsere Führungsposition bei der ersten 5G-IoT-Satellitenkonstellation stärkt.“

Der nächste strategische Schritt von Sateliot wird der Start der Serie-B-Finanzierung für 250 5G-Nanosatelliten sein. Bei weiteren 64 steht ein Satellitenstart in den nächsten 18 Monaten an. Nach Angaben von Sateliot wurden bereits Vereinbarungen mit globalen Telekommunikationsbetreibern und Unternehmen des Sektors getroffen, die verbindliche Aufträge im Wert von mehr als 150 Millionen Euro umfassen.

Im Juli letzten Jahres haben Sateliot und Telefónica über die Abteilungen Telefónica Tech und Telefónica Global Solutions (TGS) erfolgreich Tests durchgeführt. Das Ziel war, die Reichweite der 5G-Mobilfunknetze von Telefónica über Satelliten und basierend auf GSMA-Standard-Roaming zu erweitern. Eine normale SIM-Karte, die auf der Kite-Plattform von Telefónica Tech bereitgestellt wurde, fand in einem IoT-Gerät mit einer Mobilfunkverbindung Anwendung, das nahtlos auf das Sateliot-Netz umgeschaltet wurde.

Der Test zeigte auch die Implementierung von „Store & Forward“, einer zweistufigen Authentifizierungsmethode, die von Sateliot für das Roaming mit Mobilfunknetzbetreibern entwickelt und patentiert wurde. Sie ist an nicht-terrestrische Netze im niedrigen Erdorbit (NTN LEO) angepasst.

Der Satellitentelekommunikationsbetreiber Sateliot wurde 2018 in Barcelona, Spanien, gegründet. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, Dienste für das Internet der Dinge unter Verwendung des 5G NB-IoT-Protokolls anzubieten. Nach eigenen Angaben wird die LEO-Konstellation von Sateliot wie eine Art Mobilfunkmast im Weltraum funktionieren und einen einfachen Wechsel zwischen 5G-Netzwerken am Boden und im Weltraum ermöglichen – ohne dass zusätzliche Hardware erforderlich ist. Das Unternehmen hat bereits Roaming-Vereinbarungen mit Telekommunikationsanbietern getroffen, sodass es möglich sein wird, die aktuellen SIM-Karten zu behalten. Der erste Satellit in der Konstellation von Sateliot wurde im April 2023 gestartet.

IoT und 5G-Konnektivität über Satellit

Nach Ansicht von Sateliot bilden das Internet der Dinge und die 5G-Satellitenkonnektivität ein perfektes Duo, wenn es um nachhaltiges Wachstum durch erneuerbare Energiequellen geht.

Ein Beispiel: IoT-Sensoren könnten in Solarmodulen kontinuierlich Daten über Temperatur, Stromerzeugung, Neigungswinkel und Fehlfunktionen sammeln und dank der 5G-Satellitenverbindung in Echtzeit übertragen. So lassen sich sofortige Einblicke in den Betrieb der Module erhalten. Mithilfe von Satelliten wäre es so möglich, Solarenergieparks auch an den entlegensten Orten zu installieren und aus der Ferne zu warten.

Laut Sateliot überwindet die 5G-Satellitenverbindung geografische Barrieren und schafft ein globales Netzwerk miteinander verbundener Solarenergiesysteme. Dies kann dazu beitragen, die effiziente gemeinsame Nutzung erneuerbarer Energieressourcen zwischen Regionen und sogar Ländern sowie den weltweiten Übergang zu nachhaltigen Energiequellen zu fördern.

Auch im Bereich der Logistik können das IoT und die 5G-Satellitenverbindung sehr nützlich sein. T42, ein Spezialist für Tracking-Lösungen, wird Tausende von 5G-IoT-Sensoren in Containern von 50 Logistikunternehmen in mehr als 50 Ländern installieren. Anschließend werden die Sensoren mit Sateliot-Satelliten verbunden, um dem Problem der mangelnden Abdeckung auf hoher See ein Ende zu setzen. Dadurch wird die sichere Kontrolle der Waren auf dem gesamten Transportweg gewährleistet – mit Überwachungsdaten zu Standort, Beschleunigung, Temperatur, Feuchtigkeit, Stößen, Neigung, Lichtverhältnissen sowie Containerschäden. Die Schifffahrtsunternehmen werden voraussichtlich 47 Milliarden Euro jährlich einsparen.

Nach Angaben von Sateliot werden derzeit 99 % der Schiffscontainer aufgrund mangelnder Mobilfunk- und Satellitenverbindungen nicht verfolgt oder überwacht. Dies führt häufig zu Verlusten durch beispielsweise Ladungsdiebstahl, Manipulationen, Unfälle oder Schäden. Nicht verwunderlich ist es also, dass Reedereien erhebliche Investitionen tätigen, um bis 2025 ein Viertel ihrer Container intelligent zu machen.