780 % Wachstum bei IoT- Konnektivität per eSIM

eIM, as defined in SGP.31 by the GSMA, is a standardized eSIM
Sheila Zabeu -

März 31, 2023

Verbindungen des Internet der Dinge (IoT) mit eSIM-Technologie stehen ein großes Wachstum bevor: Bis 2026 sollen diese Anschlüsse voraussichtlich eine Zahl von 195 Millionen erreichen. Mit nur 22 Millionen im Jahr 2023 entspricht das einem globalen Wachstum von 780 % in den nächsten drei Jahren. Laut einer aktuellen Studie von Juniper Research soll das Segment der sogenannten „eIM“- oder eSIM-IoT-Manager die wachsende Akzeptanz von eSIM in diesem Zeitraum vorantreiben.

Die eSIM-Technologie bezeichnet einen programmierbaren Chip, der sich in jede Art von Mobilgerät integrieren lässt – daher auch die englische Bezeichnung „embedded SIM“. Der größte Unterschied zur herkömmlichen SIM-Karte besteht hierin: Sie ist unabhängig vom Betreiber und kann per Software programmiert werden. eSIM wiederum wurde von der GSMA im Rahmen der SGP.31-Spezifikation im Jahr 2022 eingeführt. Diese definiert die Architektur und die Anforderungen, welche den Einsatz und die Verwaltung von eSIM-fähigen IoT-Geräten in großem Umfang erleichtern.

Der größte Nutzen der neuen Spezifikation ist, dass sich die Verwendung von eSIMs auf dem IoT-Markt ausweiten lässt – indem Architektur und Integrationsprozesse vereinfacht werden. Folglich können Anbieter von IoT-Lösungen die Markteinführung beschleunigen und mit einfacheren Verwaltungsprozessen punkten.

Laut dem Bericht von Juniper Research haben aktuelle eSIM-Bereitstellungslösungen wie SMSR (Subscription Management Secure Routing) das Wachstum von eSIMs auf dem IoT-Markt bisher behindert. Der Grund dafür ist, dass ihre Verwendung die Anzahl der Geräte einschränkt, die sich über eine einzige Schnittstelle bereitstellen und verwalten lassen. Auf der anderen Seite werden eSIM-Lösungen künftig die Bereitstellungskosten senken: Die Technik ermöglicht es, mehrere Verbindungen gleichzeitig einzurichten. Das macht eSIM-Anwendungsfälle, die einen Masseneinsatz erfordern, aus finanzieller und betrieblicher Sicht wiederum viel interessanter.

Das Potenzial, das hinter eSIM steckt, ist enorm – insbesondere vor dem Hintergrund, dass laut der Studie nur 2 % aller bis 2023 verwendeten eSIMs dem IoT-Sektor zuzuordnen sind. Bis 2026 sollen dagegen voraussichtlich 6 % der eSIMs weltweit im IoT-Sektor zu finden sein, wofür vor allem die Verbreitung von eSIM-Tools sorgt. Damit wird das Wachstum von eSIM-Verbindungen für das IoT den Verbrauchersektor übertreffen.

Der Bericht von Juniper Research nennt außerdem die zwei Bereiche, die am meisten von eSIM profitieren werden: Logistik sowie Öl- und Gasförderung. Es ist zu erwarten, dass 75 % der weltweit verwendeten eSIMs bis 2026 auf diese beiden Märkte entfallen. Dies wiederum lässt sich auf die Verwendung von Masseneinführungsprozessen und den Einsatz von LPWA-Netzen (Low Power Wide Area) zurückführen.

Eine aktuelle Studie von Transforma Insights wirft einen genauen Blick auf das Themenfeld: Die Befragung untersuchte die Strategien und Fähigkeiten von 23 Anbietern von Mobilfunknetzen, die IoT-Verbindungsmöglichkeiten nutzen. Dieses Vorgehen sollte dabei helfen, wichtige Branchentrends, bewährte Verfahren und Innovationen zu ermitteln.

Die Studie zeigt, dass sich die Bereitstellung von IoT-Konnektivität derzeit stark verändert. Das trifft insbesondere bei der länderübergreifenden Verbindung von Geräten zu.

Eine dieser Veränderungen hängt mit der Möglichkeit zusammen, dass mehr Akteure in den Markt eintreten und die Innovation vorantreiben. Schließlich findet Konnektivität nun im Bereich der Software statt – und nicht mehr in der Sphäre der physischen SIM-Karten.

Die länderübergreifende Konnektivität befindet sich in einer Übergangsphase: Vom gesponserten Roaming und dem physischen Austausch von SIM-Karten hin zu eSIMs und anderen präzisierten Lokalisierungsoptionen. Laut der Studie von Transforma Insights soll sich die Situation stetig verbessern: NB-IoT und LTE-M werden sich dabei aller Voraussicht nach als marktführende Technologien herauskristallisieren. Indes gibt es noch Probleme mit der Abdeckung, der Optimierung und dem Roaming.

Skalierbarkeit wird für IoT-Konnektivität immer wichtiger: Nach Ansicht der Forscher ist die Nutzung der Cloud sowie die Virtualisierung von Plattformen und Netzwerkelementen in diesem Prozess entscheidend. Anbieter von IoT-Konnektivität müssen die Kundenbedürfnisse verstehen und ihnen mit geeigneten Servicepaketen entgegenkommen. Dabei sollten sie nach Einnahmemöglichkeiten durch Mehrwertdienste wie Sicherheit, Compliance und Analytik suchen. Auch müssen die Anbieter den Markt der Geräte im Blick behalten, da sich dieser zunehmend mit dem IoT-Sektor überschneiden wird.

Es gibt, wie so oft, keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wer der beste Anbieter für IoT-Konnektivität ist. Denn zahlreiche Faktoren spielen eine Rolle, wie etwa die erforderlichen Ressourcen, der Standort des Projekts und die zugrunde liegenden Geschäftsmodelle.

Es ist jedoch möglich, bewährte Verfahren im Bereich der IoT-Konnektivität zu ermitteln. Konkret zielte die Studie darauf ab, besser skalierbare, kompatiblere, transparentere und/oder zukunftssicherere Ansätze aufzuzeigen. Sechs Faktoren waren dabei relevant:

1. Kapazität für die Einführung in mehreren Ländern

2. Skalierbarkeit der Plattform und der wichtigsten Netzelemente

3. Globales Verkehrsmanagement

4. Funktionen zur Verwaltung der Konnektivität

5. Kommerzielle Ressourcen

6. Multi-Carrier-Kompatibilität (Nutzung anderer Technologien als der regulären 3GPP-Mobilfunknetze, z. B. private Mobilfunknetze, LoRaWAN und LEO-Satelliten)

Die Umfrage befasste sich auch mit bewährten Praktiken bei IoT-Diensten im Zusammenhang mit Konnektivität. Darunter fallen Geräte- und Cloud-/Edge-Management, Integration mit Unternehmen, Sicherheit, Compliance und Kontextualisierung.

In der Rangliste von Transforma Insights belegte Vodafone sowohl in Sachen IoT-Konnektivität als auch bei den IoT-Diensten den ersten Platz. Auch andere große MNOs (Mobilfunknetzbetreiber) schnitten gut ab. Dazu zählt die Deutsche Telekom, NTT, Telefónica, Verizon und Orange. Die guten Ergebnisse wurden insbesondere bei umfangreicheren Angeboten von IoT-Diensten erzielt – was die Bedeutung von anderen IKT-Bereichen wie Sicherheit und breitere Beratung widerspiegelt.

Im Gegensatz dazu sind MVNOs (Mobilfunkanbieter), die sich auf IoT fokussieren, viel stärker auf die reine IoT-Konnektivität ausgerichtet. Sie leisten in diesem Bereich nicht nur gute Arbeit, sondern setzen sich für mehr Innovationen ein – dazu gehören 1NCE, Emnify, Eseye, Wireless Logic und KORE.