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Home > IT Monitoring > Data Center > Rechenzentren in den USA setzen auf erneuerbare Energien
April 05, 2023
Der Wunsch nach Nachhaltigkeit wächst: Die Rechenzentrumsbranche investiert weiterhin in den Einsatz von erneuerbaren Energien. Laut den Zahlen von S&P Market Intelligence ist im Unternehmensbereich die USA der Marktführer. So stammen hier 40 GW oder zwei Drittel der Gesamtenergie von nachhaltigen Quellen – vor allem Wind- und Solarenergie kommen zum Einsatz.
Es überrascht nicht, dass Amazon, Apple, Google, Meta und Microsoft, die auf Rechenzentren in ihrem Geschäftsalltag angewiesen sind, allein mehr als 45 GW der weltweiten Beschaffung von erneuerbaren Energien ausmachen. Das entspricht mehr als der Hälfte des globalen Marktes.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Im Jahr 2022 hat Amazon durch seine Online-Einzelhandelsgeschäfte und Cloud-Dienste seinen Vorsprung bei vertraglich vereinbarter erneuerbarer Energie ausgebaut. Inzwischen überschreitet der Konzern mehr als 20 GW der Wind- und Solarkapazität. Google, Meta und Microsoft belegten den zweiten, dritten und vierten Platz.
Derzeit wird der geschätzte Strombedarf von Rechenzentren in den gesamten vereinigten Staaten auf etwas mehr als 22 GW geschätzt. Basierend auf den aktuellen Entwicklungsplänen wird diese Zahl in nur wenigen Jahren auf 33 GW steigen. Allerdings könnte dieser Wert auch deutlich höher ausfallen, da der Markt stetig wächst – Grund dafür ist der Anstieg der erworbenen, erneuerbaren Kapazitäten von Hyperscalern und Rechenzentrumsunternehmen.
Der US-Bundesstaat Virginia, insbesondere der nördliche Teil, bleibt nicht nur in den vereinigten Staaten das Drehkreuz für Rechenzentren – sondern auch auf globaler Ebene. Prognosen zufolge soll der Strombedarf durch die vielen Rechenzentren allein in Virginia auf fast 9 GW ansteigen.
Virginia belegt derzeit mit 3,3 GW den fünften Platz der unternehmerischen Kapazitäten an erneuerbaren Energien. Ein Gesetz des Bundesstaates schreibt bereits vor, dass Energieversorger bis zum Jahr 2050 vollständig auf nachhaltige Ressourcen umsteigen müssen.
Laut den Daten von 451 Research sind allein in Virginia über 46 Millionen Quadratmeter reine Rechenzentrumsfläche in Betrieb. Die fünf größten Hyperscaler besitzen bzw. mieten allein 116 Rechenzentren im Bundesstaat. Dominion Energy und seine Tochtergesellschaft Virginia Electric & Power liefern den Strom für den Großteil dieser Rechenzentren.
Kalifornien belegt mit nur 29 Millionen Quadratmetern an Rechenzentrumfläche einen abgelegenen zweiten Platz. Auch bei der Betriebsleistung rangiert der Bundesstaat mit 2,3 GW an zweiter Stelle. Derzeit verfügt Kalifornien jedoch über eine vergleichsweise moderate Kapazität von 1,3 GW an erneuerbaren Energien im Unternehmensbereich. Amazon hat den größten Vertrag für nachhaltige Energiequellen mit dem von AES betriebenen Baldy Mesa Solar-Projekt: Die daraus entstehende Leistung beträgt 150 MW aus Solarenergie und 75 MW Speicherkapazität. Auch Apple, Digital Realty, Google und Microsoft verfügen über vergleichbare Verträge für Projekte in Kalifornien. Der Bundesstaat hat somit die zweitgrößte erneuerbare Energiekapazität in den USA. Das Ziel bis 2045 ist jedoch die vollständige Umstellung auf kohlenstofffreie Energie.
Texas verfügt über eine Betriebsleistung von 1,8 GW – weitere 500 MW sind geplant. Unter den großen Hyperscalern ist Microsoft mit seinen insgesamt elf Rechenzentren, die entweder bereits in Betrieb oder in der Entwicklung sind, der Marktführer in Texas. Der Bundesstaat dominiert mit 20 GW den Unternehmensbereich für erneuerbare Energien, die an Nicht-Versorgungsunternehmen vergeben wurden.
Auch der südöstliche Teil der USA entwickelt sich zu einem wichtigen Markt für Rechenzentren. Georgia steht nach Virginia an zweiter Stelle mit einem geplanten Stromverbrauch von 679 MW der Rechenzentren. In Tennessee und Alabama kommen weitere 369 MW hinzu. Meta und Google sind bei der Rechenzentrumsentwicklung gemeinsam die Vorreiter in der Region. Ebenso sind insgesamt elf Rechenzentren entweder bereits in Betrieb oder in Planung. Währenddessen verfügen die Bundesstaaten Georgia, Tennessee und Alabama zusammen über fast 2,5 GW an vertraglich vereinbarter erneuerbarer Energiekapazität für Unternehmen.
Iowa belegt mit 666 MW den dritten Platz bei der geplanten Leistungskapazität für Rechenzentren. Die Präsenz von Meta, Google und Microsoft nimmt in diesem Bundesstaat zu – mit insgesamt 19 Anlagen, die entweder in Betrieb oder in Planung sind. In Iowa gibt es eine vertraglich vereinbarte Windkapazität von 1,7 GW. Darüber hinaus belegt Iowa den ersten Platz für den höchsten Anteil an erzeugter, erneuerbarer Energie: Etwa 54 % der Stromerzeugung entfallen hierbei auf Wind- und Solarenergie, was dazu beiträgt, dass Entwickler von Großprojekten angezogen werden und sich für saubere Energie einsetzen.
Der pazifische Nordwesten der Vereinigten Staaten schließt sich ebenfalls dem Markt der Rechenzentren an. Ganz vorne mit dabei sind die Vororte von Seattle, Portland, Washington und Oregon. Amazon führt in der Region mit 17 Einrichtungen, während Microsoft mit 16 Anlagen knapp dahinter liegt. Meta und Google sind mit insgesamt 18 Einrichtungen ebenso stark vertreten. Apple ist derzeit der größte Käufer von erneuerbarer Energie in dieser Region. Zukünftige Rechenzentren werden wohl gemeinsam etwa 900 MW an Energie benötigen.
Das Energy Digital Magazin hat kürzlich zehn Rechenzentren aufgelistet, die bereits beträchtliche Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit gemacht haben. Hier in aufsteigender Reihenfolge:
10. Switch erhielt die höchste Bewertung im Greenpeace-Bericht Clicking Clean und ist Teil der Liste von S&P für Umweltinitiativen sowie Sozial- und Unternehmensführungsstandards. Switch arbeitet bereits seit 2016 mit erneuerbaren Energien.
9. AirTrunk ist im asiatisch-pazifischen Raum tätig und zeichnet sich durch seine Bemühungen in Bezug auf Wassereinsparung aus.
8. EdgeConneX möchte bis 2030 ein kohlenstoff-, abfall- und wasserverbrauchsneutrales Rechenzentrum schaffen und dieses ausschließlich mit erneuerbaren Energien betreiben.
7. Ark Data Centres verwendet in seinen Betrieben ein Umweltmanagementsystem und hat ehrgeizige Ziele für die Reduktion der Treibhausgasemissionen.
6. Scala Data Centers ist in Lateinamerika das erste Rechenzentrum, welches zu 100 % erneuerbare Energien nutzt und einen PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) von 1,5 aufweist. Im Mai 2021 erhielt das Unternehmen die CarbonNeutral-Zertifizierung.
5. Iron Mountain wird mit 100 % erneuerbarer Energie betrieben und möchte bis 2030 zusätzlich kohlenstoffneutral sein.
4. Equinix hat seinen Hauptsitz in Kalifornien und weltweite Niederlassungen. Das Unternehmen strebt bis 2030 eine Kohlenstoffneutralität an und hat zudem einen neuen ESG-Plan. Bisher hat Equinix bereits mehr als 129 Millionen US-Dollar in Energieverbesserungen, Nachrüstungen und andere Modernisierungen investiert.
3. Schneider Electric wurde bereits 2021 als das nachhaltigste Unternehmen der Welt ausgezeichnet. Der Konzern gilt zudem laut Guidehouse Insights seit 2022 als führender Anbieter von PPA-Lösungen (Power Purchase Agreements). Das Unternehmen ist nicht nur selbst umweltbewusst, sondern unterstützt auch seine Kunden bei ihren Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit. Ein gutes Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit Italien, wo dank der Hilfe von Schneiders EcoStruxure Smart Grid der Anteil an erneuerbaren Energien bereits 40 % beträgt.
2. Digital Realty ist Gewinner des EPA Energy Star Partner 2021 Sustained Excellence Award für seine Energieeffizienzinitiative. Das Unternehmen betreibt das weltweit erste Rechenzentrum mit einer nachhaltigen Kapazität von 1 GW. Es nutzt 64 % erneuerbare Energien – ein Wert, der in einem Jahr um ganze 14 % gestiegen ist. Allein im Jahr 2021 wurden 118 MW an Solar- und Windenergie im Energienetz von Digital Realty eingespeist. Darüber hinaus hat das Unternehmen die Emission von zwei grünen Anleihen mit einer kumulierten Bewertung der seit 2015 ausgegebenen Gesamtanleihen von 6 Milliarden US-Dollar abgeschlossen.
1. Google Cloud war das erste große Unternehmen, das im Jahr 2007 CO2-neutral wurde – zehn Jahre später nutzt es ausschließlich erneuerbare Energien. Google Cloud hat seinen Hauptsitz in Kalifornien und plant bis Ende des Jahrzehnts sein globales Datennetzwerk kohlenstofffrei zu betreiben.
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