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Home > IT Monitoring > Data Center > Honda: Brennstoffzellen-Test in einem kalifornischen Rechenzentrum
März 09, 2023
Honda hat Anfang März auf dem kalifornischen Firmengelände ein stationäres Brennstoffzellen-Kraftwerk in Betrieb genommen. Nach Angaben des Unternehmens ist dies der erste Schritt zur zukünftigen Kommerzialisierung von emissionsfreiem Notstrom. So lassen sich Brennstoffzellen in einer Vielzahl von Anwendungen einsetzen – einschließlich stationärer Einheiten als Haupt- oder Reservestromquelle.
Das im Rahmen eines Demonstrationsprogramms in Funktion gesetzte Kraftwerk hat eine Kapazität von etwa 500 kW. Es verwendet Brennstoffzellensysteme aus Honda Clarity-Fahrzeugen. Diese sind so konzipiert, dass sie vier Zellen zusammenfügen und so die Leistung auf 250 kW erhöhen. Gemäß Honda ist die Lösung flexibel: Zum einen lässt sich die Anordnung der Brennstoffzelleneinheiten an die Installationsumgebung anpassen (kubische, L- oder Z-förmige Konfigurationen sind denkbar), zum anderen sind andere Verpackungsdesigns zulässig.
Für den Antrieb der Honda-Clarity-Mietfahrzeuge fanden die in den Tests verwendeten Brennstoffzellensysteme bereits Anwendung. Die Energiequelle bestand jedoch nur zu Teilen aus einem grünen, schadstoffarmen Wasserstoff – die Fahrzeuge wurden außer Betrieb genommen. Es scheint allerdings, dass die in den Autos verwendeten Brennstoffzellen auch außerhalb der Mietfahrzeuge eine Funktion erfüllen können. So sind sie dazu geeignet, das Rechenzentrum, in dem firmeneigene Daten gehostet werden, bei einem Stromausfall mit Energie zu versorgen. Laut einem Bericht auf der TechCrunh-Website hat Honda dort bisher Diesel als Notstromquelle verwendet.
Um Treibhausemissionen zu reduzieren, verfolgt Honda in den kommenden Jahren große Pläne: Das Unternehmen will eine neue Generation von stationären Systemen auf Brennstoffzellenbasis entwickeln und in seinen Rechenzentren sowie Fabriken auf der ganzen Welt einsetzen.
„Wir glauben, dass Wasserstoff-Brennstoffzellen als Reservestromquelle und zum Ausgleich möglicher Stromspitzen vielversprechend sind. Durch die Installation und den Einsatz unserer Brennstoffzellensysteme als stationäre Stromerzeugungsquelle möchten wir die Nutzung von Wasserstoff fördern – und potenziellen gewerblichen Kunden saubere Energie zur Verfügung stellen“, sagte Koji Moriyama, Leiter des stationären Brennstoffzellenprojekts und führender Ingenieur in der US-amerikanischen F&E-Abteilung von Honda.
Rechenzentren benötigen zuverlässige und qualitativ hochwertige Energiequellen. Schließlich kann eine Unterbrechung der Energieversorgung zu Ausfällen oder Problemen wie Datenkorruption und Schäden an den Diensten führen. Typische stationäre Generatoren verwenden Diesel und produzieren damit weitaus mehr Kohlenstoffemissionen und Luftschadstoffe.
Nach Ansicht von Honda haben Notstromsysteme mit Wasserstoff-Brennstoffzellen eine vielversprechende Zukunft für eine saubere, zuverlässige und hochwertige Stromerzeugung. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie mit so genanntem „grünem Wasserstoff“ aus erneuerbaren Quellen wie Wasserdampf betrieben werden.
Demgegenüber gelten Brennstoffzellen, die keine sauberen, erneuerbaren Quellen nutzen, als umweltschädlich. Die Herstellung von grünem Wasserstoff bedarf allerdings einer besonderen Infrastruktur. Aus diesem Grund glauben einige Automobilhersteller nicht an die Zukunft von wasserstoffbetriebenen Autos. Wird die Welt der Datenzentren diesem Weg folgen?
Honda scheint sowohl an wasserstoffbetriebene Rechenzentren als auch Automobile zu glauben. Künftige stationäre Einheiten, die für die Vermarktung alternativer Energieerzeugung vorgesehen sind, werden Hondas neue Generation von Brennstoffzellen nutzen. Diese will Honda in Zusammenarbeit mit General Motors entwickeln und unter anderem in einem neuen Elektrofahrzeug verwenden. Das Fahrzeug wird auf der Basis des Honda CR-V entworfen und soll 2024 auf den Markt kommen.
Honda hat klare Ziele: Bis 2040 sollen Batterie- und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge 100 % der Automobilverkäufe in den Vereinigten Staaten und weltweit ausmachen. Neben der Anwendung von Elektrofahrzeugen und Brennstoffzellen als Backup-Stromquellen hat Honda kürzlich angekündigt, dass es Entwicklungen in den Bereichen Nutzfahrzeuge und Baumaschinen vorantreiben wird.
Honda setzt mit dem „Triple Zero“-Ansatz folgende Schwerpunkte: Kohlenstoffneutralität, saubere Energie und ein Ressourcenkreislauf. Durch die konsequente Berücksichtigung dieser drei Pfeiler will das Unternehmen saubere Energien und Ressourcenrecycling zum Standard erheben und negative Umweltauswirkungen bis 2050 auf null reduzieren. Um den Ressourcenkreislauf zu gewährleisten, plant Honda, die Nutzungsdauer der Materialien in seinen Produkten zu maximieren. Dazu gehört auch die verlängerte Verwendung der Brennstoffzellensysteme in Fahrzeugen, wie sie in den Honda Clarity-Modellen zum Einsatz kommen. Wichtig ist auch die Entwicklung von Systemen zur Rückgewinnung von Produktmaterialien: So lassen sich diese am Ende ihrer Nutzungsdauer wiederverwenden, aufbereiten, umfunktionieren und zu neuen Produkten recyceln.
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