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Home > IT Monitoring > Data Center > Microsoft will Rechenzentrumsbatterien als Stromquelle nutzen
März 03, 2023
Batterien, die gleichzeitig nutzbare Energie erzeugen: Das teste Microsoft bereits in einem irischen Rechenzentrum des Unternehmens. Nun möchte der Tech-Gigant dieses Projekt weltweit wiederholen – wie Christoph Mazur, Senior Manager für Energieprogramme bei Microsoft, im Februar auf dem Energy Storage Summit in London ankündigte.
Bekannt sind bereits Dieselgeneratoren mit Blei-Säure-Batterien, die als Notstromquelle fungieren. Bei dem im Juli 2022 angekündigten Projekt kommen jedoch Lithium-Ionen-Batteriebände sowie netzinteraktive USV-Technologie im Dubliner Rechenzentrum von Microsoft zum Einsatz. Die Batterien wurden für den Anschluss an Stromversorgungsnetze zertifiziert, getestet und zugelassen. So lässt sich Betreibern helfen, wenn die Nachfrage die verfügbare Energie aus Quellen wie Wind oder Sonne übersteigt.
Laut Microsoft birgt die Nutzung der Rechenzentrumsbatterien für ergänzende Stromversorgungsdienste ein großes Potenzial: Die Notwendigkeit, Reserven in Kraftwerken vorzuhalten, verringert sich – womit sich die CO2-Bilanz eines Unternehmens reduzieren kann. Die Batterien sind Teil der unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) in Microsofts Dubliner Rechenzentrum und nutzen eine neue Technologie, die eine Echtzeit-Interaktion mit dem Stromnetz ermöglicht.
Im Jahr 2022 wies Microsoft auf den nächsten Schritt hin: einen Markt zu finden, sobald die interaktive USV-Technologie als praktikabel für den Betrieb mit Netzdiensten erwiesen sei. Das Unternehmen hatte eine Gelegenheit in Irland gefunden, wo die variablen erneuerbaren Energien bereits mehr als 35 % des Stroms ausmachen – eine Zahl, die bis 2030 auf 80 % steigen soll. Dieses Maß an variabler Stromerzeugung erfordert Netzstabilisierungsdienste, die in der Regel von Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen erbracht werden. „Microsoft prüft Möglichkeiten, Dienste zur Netzstabilisierung mit interaktiver USV-Technologie in seinen Rechenzentren auf der ganzen Welt bereitzustellen. Ziel ist, den Dekarbonisierungsfortschritt der Netze weiter zu beschleunigen“, erläutert im Juli 2022 Nur Bernhardt, Senior Program Manager für Energie bei Microsoft.
Die interaktive USV-Technologie ist Teil von Microsofts Verpflichtung, bis 2030 kohlenstoffneutral zu werden. Dazu gehören auch Tests in Rechenzentren mit Flüssigkeits-Tauchkühlung für Server, Wasserstoff-Brennstoffzellen für die Backup-Stromerzeugung sowie betriebliche Änderungen zur Steigerung der Effizienz und Verbesserung des Designs – wie beispielsweise Cold-Plate-Lösungen mit hoher Dichte.
Das im Rechenzentrum von Microsoft in Dublin getestete und zugelassene System lässt sich laut Mazur bereits an jedem beliebigen Standort einsetzen. Eine aufschlussreiche Erklärung gab der Geschäftsführer der Website Energy Storage News: Aktuell stellt er das Projekt in Gesprächen mit Energieversorgern auf der ganzen Welt als Fallstudie vor. Sie soll aufzeigen, was mit Rechenzentren auf den Märkten für den Netzausgleich, der das Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch gewährleistet, möglich ist.
Im Juni gab Microsoft bekannt, dass es mit Eaton – einem Spezialisten für Stromversorgungssysteme – an einer interaktiven USV-Technologie für Energiespeicherlösungen arbeitet. Diese soll sich als alternative Quelle in Rechenzentren einsetzen lassen, um auch Strom für unterbrechungsfreie Versorgungsnetze bereitzustellen.
Zur Erprobung des Projekts wählte das Unternehmen Irland aus: Dort gibt es über 400 Windparks, die mehr als 35 % des Stroms für das ganze Land erzeugen – der ideale Ort, um eine Lösung für die Speicherung von Energie zu testen, die von variablen Quellen wie Windkraft abhängig ist. Anschließend wird der Strom für eine unterbrechungsfreie Versorgung in die Netze eingespeist, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Microsoft und Eaton haben nach eigenen Angaben ein USV-Konzept entwickelt, das mit intelligenten Netzen zusammenarbeitet und sich als dezentrale Energiequelle einsetzen lässt. Ziel ist es, die typischen Versorgungsschwankungen zwischen erneuerbaren Energiequellen zu reduzieren. In finanzieller Hinsicht bietet die interaktive USV-Technologie den Betreibern von Rechenzentren eine Möglichkeit, derzeit nicht ausgelastete Anlagen zu monetarisieren – wie beispielsweise Power-Backup-Systeme.
Zusammengefasst heißt das: Rechenzentren können ihre Energiespeicherressourcen (USV) für ihre Infrastruktur in Notfällen oder in Zeiten von Nachfragespitzen nutzen. Gleichzeitig ließen sich damit auch die Netze mit der von ihnen erzeugten Energie versorgen und so die Schwankungen der erneuerbaren Energiesysteme verringern – eine Win-win-Situation.
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