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Home > IoT > Augenmerk auf IoT-Entwickler: Arm investiert in Raspberry Pi
November 12, 2023
Die Arm Holdings Aktiengesellschaft hat eine strategische Investition in Raspberry Pi angekündigt. Dies soll durch eine Minderheitsbeteiligung umgesetzt werden. Zudem plant Arm, eine langfristige Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen weiter auszubauen. Ziel ist es, vor allem mit Blick auf Lösungen für Entwickler im Bereich Internets der Dinge (IoT) die Zusammenarbeit zu stärken.
Nach Arms Ansicht können Raspberry-Pi-Lösungen angesichts der zunehmenden Verbreitung von immer anspruchsvolleren IoT- und KI-Anwendungen mehr Rechenleistung für Nutzer bereitstellen. Diese Investition festigt die Allianz zwischen den beiden in Cambridge (Großbritannien) ansässigen Unternehmen, die seit 2008 besteht. Im Laufe der Kooperation entstanden bereits Raspberry-Pi-Erzeugnisse auf Arm-Basis für Studenten, Enthusiasten und Entwickler. Das neueste Raspberry Pi-Produkt, der Raspberry Pi 5, wurde Ende September angekündigt und basiert auf dem Arm Cortex-A76 Quad-Core 64-Bit 2,4 GHz Prozessor.
„Arm und Raspberry Pi teilen die Vision, Computer für alle zugänglich zu machen, die Hürden für Innovationen zu senken und es jedem und überall zu ermöglichen, zu lernen, zu experimentieren und neue IoT-Lösungen zu entwickeln“, sagt Paul Williamson, leitender Vizepräsident und Geschäftsführer der IoT Business Line von Arm.
Angesichts des rasanten Wachstums von KI-Anwendungen seien Plattformen wie der Raspberry Pi, der auf Arm-Technologien aufbaut, von entscheidender Bedeutung für die Verbreitung von leistungsstarken IoT-Geräten auf der ganzen Welt. Sie ermöglichen Entwicklern eine schnellere und einfachere Innovation. „Die strategische Investition ist ein weiterer Beweis für unser anhaltendes Engagement für die Entwickler-Community und unsere Partnerschaft mit Raspberry Pi“, fügt Williamson hinzu.
Für Eben Upton, CEO von Raspberry Pi, sind die Technologien von Arm grundlegend für die Plattformen aus dem eigenen Haus. „Die Verwendung von Arm-Technologien als Basis für unsere derzeitigen und künftigen Produkte garantiert uns den Zugang zu hoher Rechenleistung, Energieeffizienz und einem breiten Software-Ökosystem. Dieses benötigen wir, um die Einstiegshürden für alle – von Studenten und Enthusiasten bis hin zu professionellen Entwicklern, die kommerzielle IoT-Systeme in großem Maßstab einsetzen – weiter zu senken“, erklärt Upton.
Dies ist bereits die zweite Investitionswelle, die Raspberry Pi innerhalb weniger Monate erlebt hat. Im vergangenen April kündigte Sony Semiconductor Solutions ebenfalls eine Minderheitsbeteiligung an. Dabei ging es um eine Entwicklungsplattform für KI-Geräte von Sony, die sich an die weltweite Gemeinschaft der Raspberry-Pi-Nutzer richtet.
Raspberry Pi ist auf kostengünstige, kleine Geräte spezialisiert, weshalb die Produkte in industriellen Umgebungen und auch bei IoT-Geräten beliebt sind. Laut dem jüngsten Jahresbericht des Unternehmens wurden seit der Einführung des ersten kreditkartengroßen Raspberry-Pi-Computers im Februar 2012 weltweit fast 50 Millionen Computer verkauft.
Die Investition von Arm in den Raspberry Pi könnte eine Reaktion auf die wachsende Aufmerksamkeit sein, die RISC-V in letzter Zeit erlangt hat. Dabei handelt es sich um einen offenen Befehlssatz für Prozessoren, der eine Vielzahl von Entwicklungsplatinen hervorgebracht hat – vorgefertigte Platinen mit Schaltungen und Hardware, die das Testen und Debuggen für den Aufbau von Mikrocontrollern erleichtern. Wie in einem Artikel der britischen Nachrichten-Website The Register zu lesen ist, wurde in den von Arm im Vorfeld des Börsengangs vorgelegten regulatorischen Dokumenten auf noch zu meisternde Herausforderungen hingewiesen. Darunter freie und quelloffene Technologien wie die RISC-V-Architektur. „Wenn die Marktunterstützung für RISC-V zunimmt, könnten unsere Kunden diese freie und quelloffene Architektur unseren Produkten vorziehen“, heißt es in den Unterlagen, die potenzielle Risiken für das Geschäft von Arm aufzeigen.
Zu den großen Kunden von Arm gehört er amerikanische Halbleiterhersteller Qualcomm, der sich mit Google und anderen Branchenvertretern zusammengetan hat, um das RISC-V Software Ecosystem (RISE) ins Leben zu rufen. Die Unternehmen haben sich dabei auf die Fahnen geschrieben, die Verfügbarkeit von Software zu beschleunigen, welche auf leistungsstarke, energieeffiziente RISC-V-Cores ausgerichtet ist. Darüber hinaus liefert sich Qualcomm mit Arm einen Rechtsstreit über Lizenzzahlungen.
Angesichts möglicher wachsender Konkurrenz in den kommenden Jahren rückt Arm noch näher an den Raspberry Pi heran, um sich gegen aufstrebende Konkurrenz zu behaupten. Chinesische Initiativen setzen vermehrt auf RISC-V, und die RISC-V Foundation hat sich 2019 in die Schweiz verlagert. Unter dem neuen Namen „RISC-V International“ möchte die Gesellschaft dem Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China entgehen.
Im vergangenen September kündigte Arm, das von Softbank kontrolliert wird, den Börsengang seiner Aktien an der Nasdaq an. Die Transaktion wurde als der wertvollste Börsengang des Jahres bezeichnet. Nach etwas mehr als 20 Tagen des öffentlichen Handels haben die Aktien von Arm jedoch eine echte Achterbahnfahrt hinter sich.
Einem Artikel auf der Nasdaq-Website zufolge wurden die Arm-Aktien in den ersten Handelstagen dem Hype gerecht und sprangen um 35 % gegenüber dem IPO-Kurs von 51 $ in die Höhe. Die Flitterwochen waren jedoch nur von kurzer Dauer: Mitte Oktober lag der Wert der Aktie nach einem Rückgang um 25 % weniger als einen Dollar unter dem IPO-Kurs.
In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass sich der Aktienhandel Ende September allgemein in einem Abwärtstrend befand. Der Zeitpunkt könnte für Arm also schlichtweg ungünstig gewesen sein. Die gute Nachricht ist, dass sich für die mit dem Chip-Universum verbundenen Aktien die Situation umzukehren beginnt. Keine schlechten Aussichten für Arm, was den Rest des Jahres betrifft.
Bei Redaktionsschluss für diesen Artikel (Originalversion) wurden die Aktien von Arm mit 53,49 US-Dollar bewertet.
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