IoT-Branche: Die Startup-Szene ist lebendiger denn je

Internet of things. Smart city and communication network. Telecommunication
Cristina De Luca -

August 22, 2024

Die Aussichten für den IoT-Markt ab 2024 sind geprägt von kontinuierlicher Expansion und Innovation. Antreiber sind die Weiterentwicklung der Technologie, die zunehmende globale Konnektivität sowie die Integration von KI und maschinellem Lernen. Infolgedessen hat die IoT-Startup-Szene in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen – inklusive der Gründung vieler neuer Unternehmen.

Laut dem neuen Bericht „IoT Startup Landscape 2024“ von IoT Analytics gibt es auf dem globalen Markt heute 3.300 aktive Startups im Bereich IoT. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den 1.205 aktiven Startups im Jahr 2021.

Eine Aufstellung von IoT Analytics zur IoT-Startup-Landschaft in 2024, unter anderem eingeteilt in die Bereiche „IoT-Software“, „IoT-Hardware“, „IoT-Konnektivität“ und „IoT-Dienstleisungen“.

„Die IoT-Startup-Szene ist lebendiger denn je“, sagt Knud Lasse Lueth, CEO von IoT Analytics. Viele der neuen Unternehmen seien bereit, sich stärker in das tägliche Leben und in industrielle Prozesse zu integrieren. Dadurch können sie eine bisher unerreichte Effizienz, mehr Erkenntnisse und Fähigkeiten erreichen.

Unter den diversen Insights, die der Bericht preisgibt, stechen die folgenden hervor:

  • Mehrere große Investitionsrunden für IoT-Hardware-Startups.

  • Techstars ist weiterhin führend bei langfristigen Investitionen in IoT-Startups. Bis April 2024 hatte der US-amerikanische Risikokapitalgeber in 73 aktive IoT-Startups investiert, die zwischen 2016 und 2024 gegründet wurden. Das ist mehr als das Doppelte der Investitionen in IoT-Startups der US National Science Foundation – der US-Bundesbehörde zur Förderung von Forschung und Bildung in den Bereichen Wissenschaft und Technik. Diese liegt mit 31 Investitionen in noch aktive IoT-Startups, die zwischen 2016 und 2024 gegründet wurden, an zweiter Stelle.

  • In Nordamerika gibt es die meisten IoT-Startups, aber Asien gewinnt an Boden. Von den 3.300 identifizierten Startups befinden sich 36 % in Nordamerika, verglichen mit 41 % im Jahr 2021. Inzwischen befinden sich 24 % der IoT-Startups in der Region Asien-Pazifik (APAC), verglichen mit 16 % im Jahr 2021 – das spiegelt die Diversifizierung der IoT-Startup-Szene wider.

  • Mehr als ein Viertel der Startups konzentriert sich auf den Fertigungssektor, aber der Schwerpunkt liegt zunehmend auf intelligenten Städten und öffentlichen Dienstleistungen. Der Gesamtanteil der aktiven IoT-Startups, die auf den Fertigungssektor abzielen, ist mit rund 36 % immer noch am höchsten. Jedoch zeichnete sich in den letzten Jahren ein rückläufiger Trend ab: Im Jahr 2023 richteten sich nur noch 28 % der neu gegründeten IoT-Start-ups auf das verarbeitende Gewerbe aus – gegenüber 33 % im Jahr 2021 und dem Spitzenwert von 40 % im Jahr 2017.  

    Es steht zu erwarten, dass das Internet der Dinge in andere Bereiche vordringt: vom Gesundheitswesen über die Landwirtschaft bis zum Einzelhandel. Das IoT wird zudem bei der Entwicklung intelligenter Städte eine entscheidende Rolle spielen, zur Nachhaltigkeit beitragen und die Qualität des städtischen Lebens verbessern. Vom intelligenten Verkehrsmanagement über energieeffiziente Gebäude bis hin zur Umweltüberwachung: IoT wird ein Schlüsselfaktor zur Schaffung nachhaltigerer und lebenswerterer städtischer Umgebungen sein.  

    In der verarbeitenden Industrie wird das IoT die Abläufe durch intelligente Fabriken weiter rationalisieren und die Effizienz sowie die Produktivität steigern. Im Gesundheitswesen ist abzusehen, dass die Ausweitung des IoT zu einer stärker personalisierten Patientenversorgung und zu fortschrittlichen Lösungen mithilfe von Fernüberwachung führt. In der Landwirtschaft werden die Techniken der Präzisionslandwirtschaft zunehmen, während im Einzelhandel IoT zum Einsatz kommt, um das Kundenerlebnis und die Optimierung der Lieferketten zu verbessern.  

    PitchBook schätzt, dass der industrielle IoT-Markt (IIoT) bis 2026 ein Volumen von 501,4 Milliarden US-Dollar erreichen wird.

  • Von den 3.330 IoT-Startups, die derzeit aktiv sind, haben nur 175 (entsprechend 5,3 %) einen eindeutigen Fokus auf KI als Teil ihres IoT-Angebots. IoT Analytics geht davon aus, dass diese Zahl in den kommenden Monaten und Jahren stark ansteigen wird. Schließlich ist die Nachfrage nach neuen IoT-Produkten in den Unternehmen groß – und Innovationen stammen oft von Start-ups.  

    Die Konvergenz des IoT mit Technologien wie KI, 5G und Edge Computing wird neue Möglichkeiten eröffnen. KI führt dazu, intelligentere und selbstlernende IoT-Systeme zu entwickeln, die in der Lage sind, vorausschauende Analysen und autonome Entscheidungen zu treffen. Die Verbreitung von 5G stellt in Zukunft die erforderliche Bandbreite und Geschwindigkeit für komplexere, datenintensive IoT-Anwendungen bereit. Edge Computing wird Latenz- und Bandbreitenprobleme lösen und IoT-Systeme effizienter und reaktionsschneller machen.

  • Die Zukunft des IoT wird eine Verlagerung hin zu stärker nutzerzentrierten Designs mit sich bringen – mit dem Schwerpunkt auf der Verbesserung der Nutzererfahrung und der Interaktion mit IoT-Geräten. Dazu gehören intuitive Schnittstellen, die nahtlose Integration mit anderen Geräten und Systemen sowie eine stärkere Personalisierung.  

    Im Verbraucherbereich wird sich das IoT ebenfalls weiterentwickeln und mehr integrierte, interaktive und intelligente Heimsysteme bieten. Dazu gehören Fortschritte in den Bereichen Smart Home, Sicherheit und Unterhaltung, die von den Wünschen der Nutzer nach Komfort und Konnektivität bestimmt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Zukunft der IoT-Startups hat ein hohes Potenzial und besitzt eine transformative Wirkung. Diese Aussichten erfordern jedoch auch eine verantwortungsvolle und sichere Umsetzung – nur so lässt sich gewährleisten, dass die Vorteile des IoT genutzt und gleichzeitig die damit verbundenen Herausforderungen und Risiken bewältigt werden können.