Trends bei Infrastruktur und Abläufen im Jahr 2022

Newsroom Specialists -

Dezember 16, 2021

Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Fachleute für Infrastruktur und Abläufe (I&O) den sich ändernden Geschäftsanforderungen gerecht werden können. Doch die Zukunft wird noch dynamischer sein – denn Unternehmen werden sich schneller bewegen, um neue Chancen zu nutzen.

Von Führungskräften im Bereich Infrastruktur und Betrieb (I&O) wird erwartet, dass sie in der sind, anpassungsfähige und widerstandsfähige Dienste von jedem Ort aus bereitzustellen – und das für eine zunehmend verteilte Belegschaft.

„I&O-Führungskräfte müssen den Wandel vorantreiben, statt ihn einfach nur zu absorbieren“, sagte Jeffrey Hewitt. Der Research Vice President bei Gartner stellte die wichtigsten Trends vor, die diesen Bereich im Jahr 2022 beeinflussen werden. Diese sind:

1 – Just-in-Time-Infrastruktur

Die Geschwindigkeit, mit der die Infrastruktur bereitgestellt werden kann, wird genauso wichtig wie die Bereitstellung der richtigen Infrastruktur am richtigen Ort – Colocation, Data Center, at the Edge und mehr . Dies ist die Idee hinter der Just-in-Time-Infrastruktur.

In Anlehnung an den Begriff „Just-in-Time-Fertigung“ zielt dieser Trend darauf ab, die Bereitstellungszeiten für Infrastrukturen zu verkürzen. Dadurch sollen die Reaktionsfähigkeit von Unternehmen auf geschäftliche Anforderungen und die Operationen an jedem Ort verbessert werden. Gartner geht davon aus, dass dies ein entscheidender Faktor sein wird, wenn Unternehmen in Zukunft Service Provider vergleichen und mit ihnen verhandeln.

Die Zukunft dreht sich nicht um das Data Center, die Cloud oder den Edge – es wird darum gehen, eine Umgebung für die IT zu schaffen, die Geschäftsanwendungen und Workload überall und zu jeder Zeit bereitstellen kann.

2 – Digital Natives

Digital Natives sind Unternehmen, die die Public Cloud und andere digitale Funktionen von Anfang an in ihr Geschäftsmodell integriert haben. Dazu gehören z. B. Ride-Sharing-Anwendungen oder digitale Essenslieferdienste. Sie kombinieren verschiedene Umsatzansätze zur Monetarisierung digitaler Ressourcen, um neue Kunden zu gewinnen und ihren Marktanteil zu erhöhen.

„Traditionelle I&O-Organisationen haben die Möglichkeit, die während der Pandemie florierenden digital-nativen Pendants zu nutzen. So können sie selbst hochgradig agile, innovative und wettbewerbsfähige Angebote entwickeln oder sich denen anschließen, die das können“, so Hewitt. „I&O-Führungskräfte stehen vor dem Dilemma: ‚Mitmachen oder konkurrieren‘.“

3 – Zusammenfluss des Managements

Dieser Trend spiegelt die Notwendigkeit wider, die wachsende Zahl von Management- und Überwachungstools in einem einzigen, umfassenden Tool zusammenzuführen ­– vom IT-Service-Management (ITSM) bis hin zu künstlicher Intelligenz (AIOps) und mehr. Eine solche Integration ist unerlässlich für die Einführung von Composable Technologies. Das ist einer der drei Bereiche der Business Composability, die eine schnellere und einfachere Kombination von Systemkomponenten und Daten ermöglicht.

Laut der Gartner CIO and Technology Executive Survey 2022 bauen 58 Prozent der Unternehmen mit hoher Composability Integrationsfunktionen für Daten, Analysen und Anwendungen auf. Diese Unternehmen meldeten im vergangenen Jahr eine bessere Geschäftsleistung im Vergleich zu anderen Unternehmen oder Wettbewerbern.

„I&O-Führungskräfte können die Composability auf den gesamten Technologiestapel ausdehnen, indem sie eine Bestandsaufnahme der derzeit genutzten Management-Tools durchführen. Anschließend sollten sie diejenigen identifizieren, die zu einem wertvolleren, umfassenden Portfolio kombiniert werden können, das die I&O-Agilität verbessert und optimale Geschäftsergebnisse fördert“, so Hewitt.

4 ­– Datenproliferation

Die Datenvielfalt, -geschwindigkeit und -menge wird auch weiterhin zunehmen. Da Unternehmen ihre Erfassung und Haltung von Daten weiter ausbauen, wird I&O eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Richtlinien für die Verarbeitung, Aufbewahrung und rechtlichen Anforderungen der Unternehmensdaten spielen.

„I&O-Mitarbeiter müssen eng mit ihren Chief Data Officers zusammenarbeiten. So können sie die Datenkompetenz erweitern und das Datenmanagement im gesamten Unternehmen effektiv unterstützen”, so Hewitt.

Quelle: Gartner

5 – Geschäftssinn

I&O-Führungskräfte leiten ihre Funktionen durch ein sich schnell veränderndes und verteiltes Technologieumfeld. Dieses ist gleichzeitig von der IT-Talentlücke bedroht und erfordert immer wieder neue Fähigkeiten. Laut einer aktuellen Gartner-Umfrage nannten 64 Prozent der I&O-Führungskräfte unzureichende Fähigkeiten und Ressourcen als eine ihrer größten Herausforderungen im vergangenen Jahr.

„Die Haltbarkeit von technischen Fähigkeiten wird immer kürzer“, so Hewitt. „Da die I&O-Funktion mehr geschäftliche Begründungen für ihre Arbeit liefern muss, suchen Unternehmen bei Neueinstellungen nach I&O-Mitarbeitern mit geschäftlichem Hintergrund und nicht nach rein technischen Abschlüssen.“

Gartner erwartet, dass CIOs bis 2025 65 Prozent der offenen I&O-Führungspositionen mit Personen besetzen werden, die keine I&O-Erfahrung haben.

6 – Karriereleitern zu Karrieregittern

Ähnlich wie bei der Geschäftskompetenz geht der Trend bei I&O weg von Karrierewegen, die sich auf einen einzigen Bereich beschränken. Auch die Arbeitsbelastung und die vorhandenen technischen Fähigkeiten spielen eine zunehmend geringere Rolle. Laut den Daten von Gartner Talent Neuron werden 29 Prozent der Fähigkeiten, die in einer durchschnittlichen I&O-Stellenausschreibung im Jahr 2018 enthalten sind, im Jahr 2022 nicht mehr benötigt.

Stattdessen bewegen sich I&O-Teams seitlich über ein kompetenzbasiertes Gitter. Dieses berücksichtigt Softskills und betont sowohl Lernflexibilität als auch bereichsübergreifendes Fachwissen.

„Dies erfordert zwar eine Umstellung der Denkweise bei einigen alteingesessenen I&O-Mitarbeitern. Doch innerhalb der I&O-Teams wird es viel mehr Möglichkeiten geben, wenn sie sich vom territorialen Denken lösen und eine kollaborative Umgebung fördern”, so Hewitt.

Laut Gartner erfordern die Neugestaltung und Umgestaltung von Infrastruktur und Betrieb (I&O) eine widerstandsfähige und auf Veränderungen vorbereitete Belegschaft.

Wichtigste Vorteile, nach Gartner:

  • „Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration (DEI) können I&O-Führungskräften helfen, ihre wichtigsten Herausforderungen zu bewältigen: Talentmangel, Innovationsengpässe und Widerstand gegen Veränderungen.“
  • „I&O-Führungskräfte arbeiten in einer fragilen Monokultur. Dies muss sich ändern, damit sich I&O-Führungskräfte an unvorhersehbare und sich verändernde Bedingungen anpassen können.“
  • „Um im DEI-Bereich erfolgreich zu sein, müssen Sie drei Grundsätze beherzigen. Seien Sie neugierig. Seien Sie kollaborativ. Seien Sie mutig.“
  • „Vielfalt ist die Frucht von Integration und Gerechtigkeit. Um Ihr Team vielfältiger zu machen, müssen Sie es integrativer gestalten. Um nicht-traditionelle Talente anzuziehen und zu halten, müssen Sie für Gleichberechtigung und Integration sorgen.“
  • Die Studie von Gartner zeigt, dass der kulturelle Wandel für 33 Prozent der I&O-Führungskräfte die größte Herausforderung darstellt.
  • „Wenn die Veränderung der I&O-Kultur etwas ist, das Sie nachts wachhält, müssen Sie anders denken und handeln. Ermöglichen Sie psychologische Sicherheit, und um psychologische Sicherheit zu verstehen, müssen Sie agile DevOps verstehen.“
  • „Setzen Sie sich Ziele, um Ihre Teammitglieder anzuerkennen. Lernen Sie, wie jeder Mitarbeiter anerkannt werden möchte, und verstehen Sie Ihr Team besser.“