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Home > IT Monitoring > Healthcare IT Monitoring > Roboter mit Tastsinn unterstützt Pflegepersonal
August 07, 2023
Ein maschineller Helfer für die Pflege: In einem Pilotprojekt wird in einem finnischen Krankenhaus ein Roboter getestet, der taktile Empfindungen simulieren kann. Ziel ist es zu erforschen, wie die Technologie zur Entlastung des Pflegepersonals beitragen kann.
Der vom schottischen Start-up-Unternehmen Touchlabs entwickelte Roboter trägt den Namen Välkky. Er verwendet eine elektronische Hauttechnologie, die die Übertragung von taktilen Empfindungen wie Druck und Vibration ermöglicht. Einfache pflegerische Aufgaben, wie Mahlzeiten servieren, bei der Fortbewegung unterstützen oder auch das Licht ausschalten, kann der Roboter bereits übernehmen. Zudem hat Välkky die Fähigkeit, mehrere Vitalparameter wie Puls, Temperatur und Sauerstoffsättigung der Patienten messen. Der Roboter wird für etwa zwei Monate auf einer der Stationen des Laakso-Krankenhauses in der finnischen Hauptstadt Helsinki getestet. Die Patienten auf der Station wurden über die Studie informiert.
„Der Roboter wird derzeit getestet, um zu sehen, wozu er in der Lage ist. Die Patienten stehen dabei an erster Stelle, um sicherzustellen, dass sie die Unterstützung und Pflege bekommen, die sie brauchen“, sagt Kirsi Ahonen, leitende Krankenschwester und Projektmanagerin im Laakso Krankenhaus. Laut den Entwicklern verfügt der Roboter über viele Funktionen, die einen sicheren Einsatz im Krankenhaus gewährleisten. Unter anderem erkennt er Berührungen und kann die Kraft in seinen Armen einschätzen, sodass ein sicherer Umgang mit den Patienten möglich ist. Darüber hinaus verfügt er über eine 360-Grad-Sicht.
Zwölf Krankenschwestern wurden für die Bedienung des Roboters ausgebildet. Gesteuert wird er über taktile Handschuhe, einen Kontrollanzug oder einen Kontrollstuhl. „Eine medizinische Fachkraft bedient den Roboter: So kann er unterstützt die Arbeit des medizinischen Teams unterstützen. Er ist allerdings keineswegs ein Ersatz für das Fachpersonal. Die Personalsituation im Gesundheitswesen ist bekanntlich angespannt. Es gilt herauszufinden, ob die Robotik bei der Ausführung von einfachen Hilfsarbeiten helfen kann“, so das Krankenhaus.
Um das Eis zu brechen, konnten die Mitarbeiter über einen Namen für den neuen Roboterkollegen abstimmen, der auf den Vorschlägen der Patienten beruhte. „Der Name Välkky wurde gewählt, da er die Situation gut beschreibt: Wir sind nun weltweit die Ersten, die eine völlig neue Art von Robotik in einem Krankenhaus testen“, erklärt Ahonen. Der Name „Välkky“, auf den der Roboter getauft wurde, lässt sich ins Deutsche mit „ein Lichtblick“ übersetzen.
Der Roboter verwendet ein drahtloses Netzwerk und reproduziert in Echtzeit die von der Pflegekraft ausgeführte Steuerung von Körper, Händen und Kopf. Die elektronische Oberfläche ermöglicht dem Roboter die Wahrnehmungen von Empfindungen auf den Fingerspitzen, den Handflächen und dem ganzen Körper. Välkky hat etwa die durchschnittliche Größe eines Menschen.
„Durch seine elektronische Haut ist der Roboter in der Lage, selbst feinfühlige Bewegungen auszuführen. Välkky ist ein einzigartiger Roboter, der lediglich mit chirurgischen Modellen verglichen werden kann. Diese lassen sich ebenfalls fernsteuern, verfügen jedoch nicht über einen derartigen Tastsinn“, erklärt Zakareya Hussein, CEO und Gründer von Touchlab Limited.
In Zukunft soll der Roboter beispielsweise Patienten allein behandeln und so die körperliche Belastung des Pflegepersonals verringern.
Im Jahr 2022 war die medizinische Robotikbranche aufgrund der schlechten Wirtschaftslage angeschlagen. Da die Nachfrage jedoch nach wie vor sehr groß ist, wird das Robotikgeschäft laut GlobalData voraussichtlich weiterwachsen und bis 2030 etwa 15,8 Milliarden USD erreichen.
Der Gesundheitssektor wird vermehrt in Medizinroboter investieren, um den Personalmangel auszugleichen und den Pflegestandard zu verbessern. Der Einsatz von Cloud Computing und künstlicher Intelligenz macht es den Robotern möglich, auf große Datenmengen zuzugreifen, bessere Ergebnisse zu erzielen und die menschliche Fehlerquote zu senken. Darüber hinaus dürften neue Modelle von Operationsrobotern mehr Optionen für den Einsatz bei komplexeren Behandlungen eröffnen.
Um diese Nachfrage zu bedienen, engagieren sich Start-ups stark im Bereich der Gesundheitsrobotik, welche zusätzliche Unterstützung von Katalysatorprogrammen erhalten. Eines davon ist für seine dritte Ausgabe freigegeben: der Healthcare Robotics Startup Catalyst, der von MassRobotics, Festo, Mitsubishi Electric, Novanta und MITRE gefördert wird. Er bietet Start-ups die Möglichkeit, innovative Lösungen für die Medizinrobotik zu präsentieren. Zudem gibt es die Chance, an einem Business-Accelerator-Programm teilzunehmen.
Die ausgewählten Start-ups werden von Mentoren aus den beteiligten Unternehmen angeleitet und bei der Kontaktaufnahme mit potenziellen Kunden, Investoren, Lieferanten und Marketingteams unterstützt. Für die Förderung ist die MassRobotics Working Group zuständig: Sie setzt sich aus einer Gruppe von Freiwilligen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Regierung und Risikokapital zusammen. Außerdem haben die Start-ups Zugang zu Krediten, Ressourcen für die Prototypenerstellung und -erprobung, sowie Medien- und Marketingunterstützung. Auch die Teilnahme an Messen mit Mentorenorganisationen steht ihnen offen.
Das Förderprogramm steht Start-ups in der Startphase offen, die sich auf Robotik, aber auch auf künstliche Intelligenz oder das Internet der medizinischen Dinge (IoMT) konzentrieren.
MassRobotics ist ein gemeinnütziges Robotik-Innovationszentrum, das sich mit der Unterstützung und Gründung von Unternehmen für Robotik-Technologie und vernetzte Geräte beschäftigt. Um dies zu erreichen, bietet MassRobotics diversen innovativen Unternehmern und Start-ups einen Raum für die Entwicklung, Prototypisierung, Erprobung und Vermarktung von Produkten sowie Lösungen. Obwohl das Unternehmen seinen Sitz in Boston hat, unterstützt es Robotik-Innovationen auf der ganzen Welt und arbeitet sowohl national als auch international mit Start-ups, Universitäten, dem Unternehmenssektor sowie Regierungen zusammen.
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