IT-Welt von morgen: Technologischer Fortschritt formt Umgebungsintelligenz der Zukunft

Smart Living: A Vision of the Future Home
Cristina De Luca -

Oktober 10, 2023

In der IT-Welt sind Veränderungen an der Tagesordnung: Seit den Anfängen des Digitalzeitalters erlebten Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) einen ständigen Wandel zwischen zentralen und dezentralen Rechenmodellen. Von Großrechnern zu Personal Computern, von der Cloud zu Smartphones – der Fokus verlagerte sich immer wieder neu.

Jetzt kommt eine neue Welle: Allgegenwärtige, günstige Sensoren, die sich mühelos überall integrieren lassen, treiben die Entwicklung der Umgebungsinformatik (Ambient Intelligence) voran. Diese Technologie ermöglicht Systemen, unser Umfeld zu erfassen und auf Personen sowie spezielle Ereignisse zu reagieren.

Das hat das Potenzial, unseren Lebensstil und die Art und Weise, wie wir Technologie wahrnehmen, grundlegend zu verändern – und immer mehr Lebensbereiche zu beeinflussen. Die Geräte werden kleiner, vernetzter und nahtlos in unsere Umgebung integriert. Herkömmliche IKT-Technologien sind für den Durchschnittsnutzer bald schon unsichtbar, bis nur noch die Benutzeroberfläche übrigbleibt. User interagieren künftig direkt oder indirekt mit Systemoberflächen, die auf ihre Anwesenheit, ihre Handlungen und Entscheidungen reagieren, Lösungen integrieren und die Qualität der Benutzererfahrung (QoE) verbessern.

Die Vorstellung von Umweltintelligenz ist nicht neu, doch jetzt wird sie tatsächlich Wirklichkeit. Viele von uns erinnern sich an Science-Fiction-Filme, in denen Türen sich magisch öffneten oder Computer ihre Nutzer ohne Namen erkennen konnten. Damals schien das technisch utopisch – heute sind diese Technologien die Realität.

Indem wir unsere Umgebung mit Technologie (z. B. mit Sensoren und vernetzten Geräten) anreichern, schaffen wir Systeme, die wie digitale Assistenten funktionieren. Sie erkennen die Eigenschaften von Usern und ihrer Umgebung, analysieren gesammelte Daten und treffen Maßnahmen, um die Lebensqualität der Nutzer zu maximieren.

Um die Zuverlässigkeit der Umgebungsinformatik sicherzustellen, sind Überwachung und Sicherheit auf verschiedenen Ebenen erforderlich, um eine hohe Verfügbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten: angefangen beim Netzwerk (z. B. WSAN, RFID, NFC, BLE, ZigBee, IEEE 802.11ah und 6LoWPAN) über das Betriebssystem (z. B. TinyOS, Contiki und FreeRTOS) bis hin zur Dienstebene und den Middleware-Plattformen (z. B. FIWARE und CityPulse).

In diesem Zusammenhang verweist das Marktforschungsinstitut Gartner auf fünf Technologien, die die digitale Zukunft von Unternehmen zukünftig maßgeblich prägen:

  • Digitale Avatare: Gartner hebt die Bedeutung digitaler Menschen hervor – interaktive Darstellungen, die auf künstlicher Intelligenz basieren und menschliche Eigenschaften nachahmen. Die Bandbreite reicht von humanoiden Robotern bis hin zu Chatbots. Doch Vorsicht: Damit einher gehen Herausforderungen wie unethisches Verhalten und Vorurteile. Gartner betont die Notwendigkeit, soziale und rechtliche Aspekte vor der Einführung sorgfältig zu prüfen.

  • Satellitenkommunikation im Aufwind: Die zunehmende Begeisterung für Satellitenkommunikation in niedriger Erdumlaufbahn (LEO) wird durch die Öffnung des Weltraums für breitere Nutzung vorangetrieben. LEO-Satelliten versprechen globales Breitband mit minimaler Latenz und die Vernetzung von IoT-Geräten weltweit. Doch angesichts der Marktkomplexität rät Gartner zu einem vorsichtigen Herangehen.

  • Winziges Umgebungs-IoT: Die Technologie des winzigen Umgebungs-IoT ermöglicht die Kennzeichnung, Verfolgung und Erkennung nahezu aller Objekte – und dass ohne die Komplexität oder die Kosten von batteriebetriebenen Geräten. Dies eröffnet zwar neue Geschäftsmöglichkeiten. Aber auch hier ist es wichtig, soziale und regulatorische Aspekte vor der Implementierung sorgfältig abzuwägen.

  • Sichere Computer: In einer Welt, in der die Vernetzung und der Zugang zu persönlichen Informationen immer mehr Raum einnehmen, ist sicheres Computing unverzichtbar. Gartner hebt hervor, dass aufstrebenden Technologien wie optische Beschleuniger für die Implementierung eine große Bedeutung zukommt.

  • Drohnen und intelligente autonome Roboter: Autonome Systeme, die lernen und sich an neue Situationen anpassen können, sind heute unentbehrlich. Doch sie bringen auch ihre eigenen Herausforderungen mit sich: Gartner rät dazu, diese Technologien in komplexen Umgebungen zu testen und dabei Aspekte wie Risikomanagement sowie ethische und rechtliche Konsequenzen sorgfältig zu berücksichtigen.

Gartner sieht in allen fünf dieser Technologien das Potenzial für bahnbrechende Veränderungen: Digitale Menschen sind bald schon in der Lage, Assistenten, Roboter und Dienstleistungen völlig neu zu gestalten. Winzige Umgebungs-IoT wird künftig alle möglichen Dinge kostengünstig erkennen und verfolgen. Satelliten stehen bereit, die Kommunikation zwischen Menschen und Gegenständen zu revolutionieren. Drohnen und autonome Roboter lernen stetig dazu, während sie Aufgaben automatisiert durchführen. Und sicheres Computing wird die Entstehung neuer digitaler Ökosysteme ermöglichen.