Intelligente Gebäude werden nach Covid noch wichtiger sein

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Juli 12, 2021

Der globale Markt für Smart Buildings wird voraussichtlich von 11,8 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 32,6 Milliarden Euro bis Ende 2025 wachsen. Die Zahlen stammen aus einer aktuellen Studie von Reportlinker.com und zeigen auf, wie stark das Interesse an digitalisierter Infrastruktur und Analyselösungen zur Optimierung des Gebäudemanagements steigt.

Während die Gesamtzahl der wirklich intelligenten Gebäude auf der Welt noch klein ist, wurde bereits eine beeindruckende Anzahl an Technologien für diesen wachsenden Markt entwickelt. Diese Innovationen versprechen, für Gebäude das zu tun, was die Smartphone-Technologie für das Telefon getan hat: die Art und Weise, wie Menschen mit der Umwelt interagieren, radikal zu verändern.

Ein einziges Gebäude – ob Bürogebäude, Einkaufszentrum, Schule, Museum, Universitätscampus, Regierungsgebäude oder Bürgerzentrum – kann jeden Tag Hunderte oder gar Tausende von Menschen versorgen. All diese Orte haben einen großen Einfluss auf den Alltag der Menschen, insbesondere da wir die meiste Zeit in Innenräumen verbringen. Das variiert zwar von Land zu Land, doch wir wissen beispielsweise, dass Amerikaner durchschnittlich 90 % ihrer Zeit innerhalb von Gebäuden verbringen. Das heißt, dass die Umgestaltung von nur 10 % des Bausektors das Leben einer Vielzahl von Menschen innerhalb kürzester Zeit enorm beeinflussen kann.

Stellen Sie sich Folgendes vor: Es ist ein Freitag, irgendwann in der nahen Zukunft, und Sie haben gerade ein fast leeres Bürogebäude betreten. Sie sind dort, um an einem Meeting teilzunehmen – eines der wenigen Male in der Woche, an denen Sie tatsächlich ins Büro gehen müssen, während Sie einen Großteil Ihrer Arbeit von zu Hause erledigen. In dem Augenblick, in dem Sie an den schwach beleuchteten Empfangstresen herantreten, geht das Licht an; Sie gehen durch die offene Büroetage und anschließend eine weitläufige Holztreppe hinauf. Unterwegs grüßen Sie ein paar Kollegen, die sich auf den Stufen ausbreiten und Kaffee trinken. Da Sie das Meeting im Voraus gebucht haben, ist der Konferenzraum bereits für Sie vorbereitet, frisch geputzt und optimal temperiert. Wenn das Meeting vorbei ist, setzen Sie sich an einen freien Tisch, versenden einige E-Mails und sind dann innerhalb weniger Minuten mitten im organisierten Verkehr auf dem Weg nach Hause.

Das alles ist natürlich nicht sonderlich schwer vorstellbar. Und genau das ist der Punkt: Wärme- und Bewegungssensoren, automatisierte mechanische Funktionen, cloudbasierte Datenaggregation, die über einfach zu bedienende digitale Plattformen leicht zugänglich ist – sämtliche Bestandteile einer energieeffizienteren, humaneren und gesünderen Arbeits- und Wohnumgebung sind bereits verfügbar.

Von der Gesundheit der Gebäudebewohner bis hin zur Energieeffizienz wird ein vernetztes Smart-Building-System somit von der Ausnahme zur Norm. Nicht umsonst sind intelligente Gebäude nach Ansicht des Weltwirtschaftsforums der Schlüssel zur Realisierung einer nachhaltigen Gesellschaft nach der Pandemie. Das geht so weit, dass intelligente Gebäude allmählich als Mikrozellen zukünftiger Smart Cities betrachtet werden. Die Entwicklung eines ganzheitlichen Ökosystems, in dem alles miteinander verbunden sein wird und miteinander agiert, sollte das oberste Ziel der öffentlichen Verwaltung sein.

Die Technologie ist vorhanden, die Erfahrung ist vorhanden und mit dem Aufkommen von Covid-19 kommen zunehmend sicherere und flexiblere Standards ins Spiel. Die Bedingungen für einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Gebäude entworfen und verwaltet werden, sind somit erfüllt.

Fortschritte in den Bereichen IoT und KI führen bereits intelligente Gebäude, intelligente Stromnetze und Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu einem neuen Ökosystem einer immer effizienteren intelligenten Gesellschaft zusammen. Diese Veränderungen helfen uns, komfortabel und sicher zu leben und unseren Planeten für zukünftige Generationen zu schützen.

Damit all das funktioniert, greifen IT-Manager und Netzwerktechniker zunehmend auf Lösungen zur Überwachung der IoT- und IT-Infrastruktur zurück, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind. Die Integration von Analytik erleichtert die Verwaltung des heterogenen und komplexen Netzwerks, das sich über das Smart Building erstreckt, und senkt zugleich die Implementierungs- und Betriebskosten.

Die Effektivität intelligenter Gebäude ist davon abhängig, dass das Management dazu fähig ist, eine Vielzahl von Protokollen zu integrieren und zu analysieren und so IT- und OT-Technologien zu verknüpfen. Zu empfehlen ist, dass die Überwachungsdaten sämtlicher Arten von Protokollen dazu in einem einzigen Dashboard visualisiert werden können.

In einem vor kurzem erschienenen Artikel erinnert Luis Arís, Business Development Manager bei Paessler LATAM, daran, dass bei der Steuerung so unterschiedlicher Umgebungen und Technologien wie einem Heizkessel und Zugangsdrehkreuzen ganz unterschiedliche Protokolle zum Einsatz kommen. Die wichtigsten Protokolle, um das Internet der Dinge und die Netzwerke zu steuern, sind SNMP (Simple Network Management Protocol), REST APIs und XML. Diese Protokolle koexistieren mit NetFlow, FTP, WMI oder HTTP. Smart-Building-Umgebungen umfassen auch IIoT-Geräte (Industrial Internet of Things) mit Protokollen wie Modbus TCP oder OPC UA, die speziell für die Kommunikation mit Klimageräten und Umgebungssensoren entwickelt wurden.

Arís weist zudem darauf hin, dass die Multiprotokoll-Überwachungsplattform nicht nur eine vorausschauende Vision bietet, die für die Kontinuität der digitalen Dienste des Gebäudes unerlässlich ist, sondern auch KPIs (Key Performance Indicators) erstellen kann, die für die Optimierung der Umgebung ausschlaggebend sind.

Einer der interessantesten Aspekte des Internets der Dinge im Allgemeinen und der Smart Buildings im Besonderen ist, dass es scheinbar keine Grenzen gibt, was verbunden werden kann. Hinsichtlich der Überwachung entstehen dabei Herausforderungen, denen durch die Entwicklung neuer Sensoren und maßgeschneiderter Berichte begegnet werden kann. Darüber hinaus sind moderne IT-Systeme meistens sehr chaotisch; es ist sehr einfach geworden, eine virtuelle Maschine aufzusetzen, eine Cloud-Software herunterzuladen und auszuführen oder ein intelligentes Gerät anzuschließen. Das Abbilden (und die Verfolgung) eines jeden Teils des intelligenten Gebäudekomplexes wird auf lange Sicht sehr viel Zeit sparen.