Diese 5 Punkte zeichnen eine intelligente DCIM-Plattform aus

Sheila Zabeu -

Juli 01, 2022

Zentralisierung als das A und O: So sah die Realität der Rechenzentren vor einigen Jahrzehnten aus. Doch heute ist das Szenario ein anderes. Der Wandel begann mit dem Aufkommen von Cloud-Computing- und Colocation-Dienstleistern. Diese vermieten die Einrichtungen und Infrastrukturen für Strom, Netzwerke, Kühlung, Datenübertragungsrate sowie physische Sicherheit an Dritte. Die Kunden wiederum verteilen ihre eigenen ebenso wie ihre geleasten IT-Ressourcen – physisch und virtuell – auf mehrere Standorte.

Dabei deutet in der Rechenzentrumsbranche alles auf ein stetig ansteigendes Wachstum hin, wie aus einem Bericht von Fortune Business Insights hervorgeht: Dabei hat die weltweite Nachfrage nach effizienteren Technologien in Verbindung mit den wirtschaftlichen Vorteilen von Konnektivitäts-Anwendungen zu einem exponentiellen Anstieg der Größe und Leistung von Rechenzentren beigetragen. Dem Bericht zufolge wird der globale Markt für Rechenzentrumsinfrastrukturen bis 2027 voraussichtlich 142,31 Milliarden US-Dollar erreichen.

Die Verwaltung und Wartung dieser hochentwickelten (oftmals auch eher unübersichtlichen) Rechenzentrumslandschaft ist eine Herausforderung. Schließlich treffen hier zwei Fronten aufeinander: Zum einen gilt es, verteilte Infrastrukturen und die gleichzeitige Sicherstellung des Supports für eine größere Anzahl von Nutzern weltweit zu organisieren. Dazu kommt das aktuelle Szenario der Knappheit qualifizierter Arbeitskräfte. Und auch entsprechend hohe Verfügbarkeit und Energieeffizienz sind heute ein Muss – nahezu eine Herkulesaufgabe.

Vor diesen Hindernissen stehen heute sowohl größere Colocation-Einrichtungen als auch Rechenzentren in Unternehmen. Schließlich sind alle von den Auswirkungen des kontinuierlichen Fortschritts digitaler Lösungen betroffen.

Aus diesem Grund mussten sich die Verwaltungstools für Rechenzentren weiterentwickeln und an Intelligenz und Dynamik gewinnen: So ist es nun beispielsweise möglich, Informationen über den Standort der Geräte, die Verbindungspunkte und den Stromverbrauch darzustellen. Anhand der Daten erhält ein Unternehmen Aufschluss darüber, in welchen Bereichen der Betrieb verbessert werden kann. In jüngster Zeit sind neue Herausforderungen aufgetaucht, wie z. B. die flexiblere Gestaltung kleinerer Implementierungen (selbst bei eingeschränktem Personalbestand) oder auch die Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen sowie die Abwehr von Cyber-Bedrohungen.

Ein kürzlich erschienener Artikel, der von Schneider Electric gesponsert wurde, beschreibt fünf Eigenschaften, die eine moderne DCIM-Lösung für eine effektive Verwaltung aufweisen sollte. Dazu gehört beispielsweise eine einfachere Bereitstellung – unabhängig von der Anzahl der Anlagen und Standorte. Ebenso notwendig sind die Optimierung des Betriebs und der Wartung durch digitale Analysen und Services sowie das Bereitstellen von Daten und Tools. Dies soll die Integration von bestehenden Anwendungen und Management-Services gewährleisten. Die Abbildung unten zeigt eine solche fortschrittliche Cloud-basierte Lösung, die für hybride Umgebungen optimiert ist.

Die üblichen Lösungen sind für ein einzelnes oder eine kleine Anzahl von Rechenzentren konzipiert. Anhand von fünf Hauptmerkmalen unterscheidet sich eine moderne DCIM-Plattform von diesen herkömmlichen Systemansätzen:

1. Nutzung von Cloud-Technologien zur einfacheren Bereitstellung, Erweiterung, Analyse und Wartung. Durch das Hosting des DCIM-Servers in der Cloud wird der Softwarezugriff vereinfacht und gleichzeitig schneller, sodass nicht für jeden Standort ein neuer Server angeschafft werden muss. Mit anderen Worten: DCIM-Systeme der nächsten Generation werden als einfache Gateway-Anwendung auf einem vorhandenen Server (physisch oder virtuell) installiert. Da bei herkömmlichen Lösungen für jeden Standort ein eigener DCIM-Server erforderlich wäre, kann diese Zeitersparnis bei Dutzenden oder Hunderten von kleinen Remote-Standorten einen wesentlichen Unterschied machen. Auf diese Weise sind fortschrittliche DCIM-Systeme auch hochgradig skalierbar, da sie eine unbegrenzte Anzahl von überwachten Geräten an beliebig vielen Standorten verwalten können.

2. Anbindung an einen Datenspeicher zur Darstellung von Erkenntnissen und zur Vorhersage von Ereignissen mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI). DCIM-Lösungen in der Cloud ermöglichen die Anbindung an Data Lakes oder sichere Repositorien mit anonymisierten Gerätedaten. Big-Data-Analysen und maschinelle Lernkonzepte können anhand dieser Daten entwickelt und trainiert werden. Dadurch lassen sich Erkenntnisse gewinnen und Vorhersagen treffen, die die Zuverlässigkeit und Effizienz verbessern und/oder die Betriebskosten senken. Die Prognose von Batterieausfällen und die Echtzeit-Optimierung von Kühlsystemen sind zwei Beispiele für die Anwendung von Big-Data-Analysen sowie künstlicher Intelligenz im Rahmen der Infrastrukturen von physischen Rechenzentren.

3. Nutzung von Mobil- und Webtechnologien bei der Integration mit Plattformen von Drittanbietern. Endbenutzer, Partner und vertrauenswürdige Anbieter können von jedem Browser oder mobilen Gerät aus gleichzeitig auf dieselben Daten zugreifen. Dies ermöglicht einen Echtzeit-Einblick in alle Anlagen sowie Standorte und verringert die Notwendigkeit, Managementteams an jedem einzelnen Ort einzusetzen. So können beispielsweise ungeschulte Mitarbeiter bei der Behebung von Problemen aus der Ferne unterstützt werden.

4. Priorisierung von Vereinfachung und intuitiver Benutzererfahrung.

5. Funktion als Instrument zur Einhaltung von Sicherheitsvorschriften, um potenzielle Cyber-Bedrohungen zu erkennen und zu beseitigen. Moderne DCIM-Systeme übernehmen auch die Rolle von Sicherheitstools, um eine widerstandsfähige Umgebung zu gewährleisten. Die Plattformen vereinfachen diese Aufgabe, indem sie die Erkennung und Generierung von Sicherheitslücken automatisieren. Einige Lösungen tun dies mithilfe eines Tools zur Bedrohungsanalyse und senden Benachrichtigungen, wenn die Konfiguration eines Geräts ein Risiko birgt – ebenso bei Devices mit veralteter Firmware.

Kurz gesagt: DCIM-Lösungen haben sich weiterentwickelt. Dabei sorgten vor allem datengesteuerte Technologien und der Einsatz von KI für ihre wachsende Intelligenz. Diese Entwicklung macht das Leben der Betreiber von Rechenzentren leichter – und verbessert den Betrieb dieser Umgebungen.