75. Weltgesundheitstag: Zur Feier digitaler Technologien

Medicine doctor team meeting and analysis
Sheila Zabeu -

April 11, 2023

Am 7. April 2023 feierte die WHO zum 75. Mal den Weltgesundheitstag. Der Organisation zufolge gibt es viele Fortschritte zu feiern, die die Lebensqualität der Menschen in den letzten sieben Jahrzehnten verbessert haben. Der Jahrestag ist jedoch auch eine Gelegenheit, die dazu motiviert, die gesundheitlichen Herausforderungen von heute und morgen anzugehen.

Diese Themen wurden im jüngsten Bericht des Weltwirtschaftsforums aufgegriffen: Unter dem Titel „Global Health and Healthcare Strategic Outlook“ entwirft er eine Vision für die globale Gesundheit und das Gesundheitswesen bis zum Jahr 2035.

Das Weltwirtschaftsforum hebt insbesondere digitale Technologien hervor, die auf die Gesundheit ausgerichtet sind. In ihnen befinde sich das Potenzial für positive Veränderungen: z. B. durch neue Behandlungsmethoden, eine bessere Diagnostik und frühere Prävention. Darüber hinaus können technologische Innovationen dazu beitragen, die Ausgaben im Gesundheitssektor zu senken und die Gesamteffizienz zu steigern. So schreibt der Nationale Gesundheitsdienst Englands (NHS) der Telemedizin das Potenzial zu, per Ferndiagnose und -behandlung mithilfe von Telekommunikationslösungen die Last der Patientenversorgung um 25 % zu reduzieren.

Zugleich warnt der Bericht, dass ein umfassender kurz-, mittel- und langfristiger Aktionsplan zu entwickeln ist: Nur so lassen sich der Zugang zur Gesundheitsversorgung und die durch digitale Technologie erzielten Ergebnisse wirklich verbessern. Zudem müssten Investitionen in Innovation, optimierte Versorgungsketten und die Behandlung im Allgemeinen gefördert werden.

Laut dem Bericht ist es erforderlich, die Nutzung von Daten und Anwendungen im gesamten globalen Gesundheitssektor zu harmonisieren. Dazu sei geplant, Systeme und Instrumente interoperabel zu machen. Nicht zuletzt sollen medizinische Einrichtungen gemeinsam mit den politischen Entscheidungsträgern einen Rechtsrahmen entwickeln, der Innovationen in allen Bereichen des Gesundheitssystems fördert.

Sektorübergreifende Partnerschaften können dazu beitragen, digitale Lösungen schnell und in großem Umfang einzusetzen – dazu gehören z. B. Kooperationen zwischen Entwicklerfirmen, der Zivilgesellschaft und philanthropischen Einrichtungen. In der Studie führt das Weltwirtschaftsforum das Beispiel des nigerianischen Zentrums für Seuchenkontrolle und des ghanaischen Gesundheitsdienstes an: Diese arbeiteten mit der Open-Source-Plattform der Sormas Foundation für mobile digitale Gesundheit zusammen, um der Covid-19-Pandemie mit einem guten Verwaltungsapparat zu begegnen.

Führt man den Gedanken weiter, so können tragbare Geräte (Wearables), Apps, das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, Telemedizin, prädiktive Medizin und viele andere digitale Technologien das Gesundheitswesen global unterstützen.

Digitale Gesundheit: Entwicklung beschleunigen

Während des Mobile World Congress (MWC) 2023, der kürzlich im spanischen Barcelona stattfand, stellte Huawei in einer Diskussionsrunde vier Szenarien für die Transformation der digitalen Gesundheit vor, an denen das Unternehmen arbeitet. Allesamt drehen sich um Technologien wie 5G, IoT, KI und Cloud Computing. Im Detail handelt es sich um:

  • Volloptische medizinische Bildgebung für 3D-Visualisierung: Die Lösung von Huawei kann Tausende von Bildern innerhalb von Sekunden hochladen und ein 3D-Bild mit 4K-Auflösung rekonstruieren. Das ermöglicht ein schnelles, stabiles und intelligentes Erlebnis.
  • Digitale Pathologie zur Anzeige von über 1.000 Datenbereichen in Sekunden: Basierend auf einem verteilten Speichersystem und verlustfreien Komprimierungsalgorithmen kann die Lösung von Huawei die Pathologie-Datenabfrage beschleunigen und über 30 % an Speicherplatz einsparen.
  • Intelligente Verwaltung von Krankenhausstationen: Mithilfe von 5G-, IoT- und Wi-Fi-Technologien hilft die Lösung von Huawei Krankenhäusern dabei, Verwaltungskosten zu senken. Weiterhin trägt die Huawei-Technologie dazu bei, die Patientenerfahrung durch IoT-Anwendungen im Gesundheitswesen, wie beispielsweise die Überwachung von Infusionsflüssigkeiten, zu verbessern.
  • Intelligente Infrastruktur: Die Lösung von Huawei ermöglicht einen reibungslosen Krankenhausbetrieb – rund um die Uhr.

Apropos Investitionen

Die Fortschritte in der Medizin tragen sicherlich erheblich zur einer höheren Lebenserwartung bei. Andererseits steigen die Ausgaben für das Gesundheitswesen mit dem Alter erheblich an. Allein in den USA entfielen im Jahr 2019 35 % der gesamten Gesundheitsausgaben auf Menschen im Alter von über 65 Jahren (17 % der damaligen Bevölkerung) und 21 % auf Menschen zwischen 55 und 64 Jahren (13 % der Bevölkerung). Kurz gesagt: 30 % der Bevölkerung machten 56 % der Gesundheitskosten aus.

Balkengrafik zum Anteil der Ausgaben für die Gesundheit nach Altersgruppe im Jahr 2019.

Vor diesem Hintergrund sind Investitionen in digitale Gesundheitstechnologien der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen, die eine höhere Lebenserwartung mit sich bringt. Die gute Nachricht ist, dass dieser Markt laut Statista zwischen 2019 und 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von etwa 25 % wachsen wird. Weltweit sind die Investitionen in diesem Sektor rasch gestiegen – von 1,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 auf 22,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020. Die Pandemie hat diesen Wert noch einmal vergrößert: auf 44,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Doch selbst mit einem Rückgang auf 23,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 bezeichnet dies das historisch zweithöchste jährliche Investitionsniveau.

Auch der globale Markt der Telemedizin verzeichnete hohe Wachstumsraten: Er stieg von 49,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 auf voraussichtlich 149,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. Bis 2030 wird er voraussichtlich 459,8 Milliarden US-Dollar erreichen.

Bereits im Jahr 2020 wurde der weltweite Markt für elektronische Gesundheitsakten auf 29,16 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2027 auf 27,25 Milliarden US-Dollar ansteigen.

Der Markt für künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen erreichte im Jahr 2021 weltweit etwa 11,1 Milliarden US-Dollar. Zwischen 2022 und 2030 soll er voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 37 % 188 Milliarden US-Dollar erreichen. Die weltweiten Verkäufe von Smartwatches stiegen von 37 Millionen im Jahr 2016 auf 232 Millionen im Jahr 2021 – 2026 werden es voraussichtlich 402 Millionen sein.